Freitag, 27. Januar 2017

Töpfchentraining für faule Eltern

Nach 3,5 Jahren ist mein Sohn endlich trocken. Obwohl uns das Thema bereits seit zwei Jahren beschäftigte, half nur eins: Abwarten, bis er soweit war.

Viele Mütter fangen relativ früh mit dem Töpfchentraining an. Sobald das Kind laufen kann, wird es auf den Pott gesetzt. Spielerisch, ohne Zwang und mit viel Aufwand wird jedes Geschäft beklatscht, gefeiert und zur Not auch etliche Zeit gemeinsam mit dem Kind auf dem Töpfchen verbracht. Für manche ist "windelfrei" sogar ein dogmatischer Erziehungsstil. 

("windelfrei" meint das frühstmögliche Abhalten des Kindes über Toilette und Waschbecken, damit es sich gar nicht erst angewöhnt, in seiner vollen Windel zu sitzen und sich nicht daran zu stören.)

Die Gedanken hinter der Windelfreiheit und dem frühen Töpfchentraining sind absolut nachvollziehbar und übten auch einen gewissen Reiz auf mich aus: neben weniger Müll durch Wegwerfwindeln geht es im Kern darum, dass Kinder eigentlich von Geburt an keine "Nestbeschmutzer" sind und deutliche Signale senden, wenn sich ein Geschäft anbahnt.

Wenn Eltern diese Signale lesen können und zu deuten wissen, verdienen sie sich nicht nur die "attachment parenting at it's best" Medaille, nein, ihre Beziehung zum Kind ist zugewandt und stets aufmerksam.

Und bereits daran scheiterte ich. Ich war meistens froh, wenn ich im Ansatz überhaupt erahnen konnte, was das Kind aktuell von mir wollte. Ihm dann auch noch hinterher zu rennen, wenn es sich zum Geschäft in die Windel zurückzog, überstieg dann doch meine Kapazitäten. Sogar bei Kind Nr. 2 empfand ich das Stillen als viel zu anstrengend, als dass ich ihm zeitgleich auch noch eine Schüssel unter den Hintern halten konnte. Ich war froh, wenn es oben überhaupt zufriedenstellend reinging, da war für das untere Ende keine Aufmerksamkeit mehr möglich.

"Wer will aufs Töpfchen?" - mein Kind nicht
Aber weil ich mir das Leben gerne unnötig schwer mache, nervte ich mein Kind trotzdem mit dem Thema. Ich nahm mir vor über zwei Jahren ein Beispiel an meinen Freundinnen: Als er anfing, sich für unsere Toilettengänge zu interessieren, bekam er alle Möglichkeiten von uns gestellt, dabei "mitzumachen" und mit dem ersten Geburtstag von Sohn 1 zogen auch diverse Töpfchen, Toilettenaufsitze und Klobrillen bei uns ein.

Mit den Töpfchen machte er so ziemlich alles: er benutzte sie im Laufe der Jahre als Hocker, zum Kochen in seiner Spielküche, als Hut oder als Aufbewahrungsmittel, aber nie nie nie ging auch nur ein Tropfen Pipi da rein. Im Gegenteil, er weigerte sich konsequent, sich darauf zu setzen. Zumindest wenn er nackt war, denn phasenweise aß er gerne eine Banane auf dem Topf. Warum auch immer.


Banane essen geht
Je älter er wurde (und je mehr gleichaltrige Freunde trocken wurden), um so engagierter wurde ich, ihm das Töpfchen näher zu bringen. Sogar als er mit 3 Jahren schon durchaus vernunftbegabt und diskussionsfreudig war, half gar nichts. Weder Überreden, noch Bestechen oder Motivationsversuche meinerseits. Sogar Gummibärchen lockten ihn irgendwann nicht mehr aufs Klo und er weigerte sich schlicht, sich auszuziehen und drauf zu setzen. Sobald ich ihm die Windel ausziehen wollte, gab es richtiges Geschrei. Bei ihm wirkte noch nicht einmal Gruppenzwang. Sogar das einzige Kind seiner Kindergartengruppe mit Windel zu sein, kratzte ihn nicht.

(Immerhin ist er kein Mitläufer...)

Da ich mich nicht über das körperliche Selbstbestimmungsrecht meines Kindes hinwegsetzen mochte, blieb die Windel also an (Punkt 5 meines Blogposts über feministische Erziehung). Aber ja, wenn es ums Baden, Duschen und Wickeln bzw. Trockenwerden geht, wird es damit durchaus...schwierig.

Zumindest für die meisten Außenstehenden, da mir (wie immer) nur mangelnde Konsequenz vorgeworfen wurde. Mich beschlichen aber auch langsam  ein paar Zweifel.

Muss ich ihn doch zwingen? Wird er die Windel anbehalten, bis er zur Schule geht und von allen Kindern ausgelacht werden? Bin ich wirklich einfach nur zu inkonsequent? Heißt 'Töpfchentraining' nicht wirklich Üben, Üben, Üben?

Zeit fürs Trockenwerden
Problematisch war im letzten Jahr auch, dass unser Sohn einiges mitmachen musste. Neben der Entthronung durch die Geburt seines kleinen Bruders und den Umzug mit der Eingewöhnung in einen neuen Kindergarten und dem Wechsel der Zuständigkeiten Zuhause, war er auch mit der richtigen Trotz....ähm, Autonomiephase beschäftigt.

Wir fanden also genügend Gründe, ihm seine Windel zu lassen (faule Eltern halt). Um Weihnachten rum, wir waren mittlerweile ein halbes Jahr in der neuen Heimat angekommen, war aber Schluss mit den Ausreden. Das Kind wurde 3,5 und ihn zu wickeln war mittlerweile eh alles andere als angenehm. Ich wollte nicht mehr. Ich hatte keine Lust mehr auf das Theater beim Wickeln, auf seine Gegenwehr beim Umziehen und auf seine Ablehnung, was das Töpfchentraining betraf.

Wie überzeuge ich aber ein Kind, das partout nicht will? Wenn es sich nicht bestechen oder überreden lässt und Gewalt in Form von Zwang oder Erpressung oder Drohungen nicht in Frage kommen? (mal davon abgesehen, dass er sich davon einfach nicht beeindrucken lässt...)


Mamas Protest
Mittels Sitzstreik. Ich setzte mich im Bad auf den Boden und ließ ihn so lange nicht mehr raus, bis er sich wenigstens einmal auf das verdammte Klo gesetzt hat. Er sollte es doch einfach nur mal probieren, mehr nicht. Kritische Stimmen sehen berechtigterweise hier durchaus eine Form von Zwang, aber auch in einer demokratischen Erziehungsform darf ja wohl protestiert werden.

Nein, ehrlich, ich war ratlos.

Also verbrachten wir eine Weile gemeinsam im Bad und ich nervte ihn so lange, bis er seine Ruhe vor mir haben wollte und sich auf die Toilette setzte. Das wurde von mir natürlich entsprechend gelobt und mit Begeisterung honoriert. Von da an war das Eis gebrochen und er ging gerne auf die Toilette. Drahtseilakt war das Einnässen und Saubermachen. Mein Kind hasst Baden und Duschen und sobald etwas in die Hose ging, war Fingerspitzengefühl angesagt, damit sein Frust nicht dafür sorgte, dass er doch lieber wieder die Windel anzog.

Das Kredo bliebt nämlich: er wurde nicht gezwungen, die Windel auszuziehen. Wollte er sie haben, bekam er sie.

Als sich irgendwann im Laufe der ersten Tage aber auch mal Erfolg einstellte und er IN die Toilette machte, war sein Ehrgeiz geweckt. Mit jedem Mal klappte das Einhalten besser und binnen einer Woche ging er so selbstverständlich aufs Klo, als hätte er nie was anderes gemacht. Danach kam es wirklich selten vor, dass er in die Hose machte.

Wir steigerten uns auch langsam. Für das große Geschäft verlangte er erst noch die Windel und wenn wir unterwegs sind, behält er sie auch an (bei den Temperaturen ist mir eine Verkühlung einfach zu riskant). Mittlerweile geht er auch fürs große Geschäft auf die Toilette, ist im Kindergarten komplett trocken und bleibt für kurze Strecken ebenfalls ohne Windel. Er ist letztens sogar nachts mal aufgestanden und (trotz Windelslip) auf die Toilette gegangen.

Und das binnen vier Wochen, was ich echt ziemlich beeindruckend finde.

Fazit
Ob es jetzt unsere Faulheit war oder wir uns einfach  nur nicht gegen seinen Protest durchsetzen konnten, das Ergebnis zählt, finde ich. Wir haben uns ziemlich viel Theater und Umstände damit gespart, wirklich einfach abzuwarten, bis er soweit war. Ob wir ihn auch vor einem Jahr oder noch früher "soweit gekriegt hätten" kann ich natürlich nicht sagen. Ich fand unser tatsächliches "Töpfchentraining" aber wirklich undramatisch und bin immer noch über den kurzen Zeitrahmen verwundert, den er gebraucht hat, um wirklich trocken zu werden.

Deshalb: Abwarten ist vermutlich DAS Töpfchentraining für so faule Eltern wie uns ;).

Sonntag, 22. Januar 2017

Chutriels Jahresrückblick 2016


Wir starteten 2016 als frischgebackene vierköpfige Familie und genossen in den ersten Wochen des Jahres die Zeit mit dem Neugeborenen. Wohlwissend, dass das Jahr sehr turbulent für uns werden würde, kostete ich das Wochenbett und die gemeinsame Elternzeit von meinem Mann und mir total aus.


Kaum konnte ich wieder anständig sitzen, haute ich in die Tasten und schrieb eine Bewerbung nach der anderen. Mit der Geburt von Sohn Nr. 2 am 30. Dezember war das Ende meiner Elternzeit festgelegt: Im Sommer wollte ich wieder arbeiten gehen und mein Mann Zuhause bleiben. Da dieser Plan natürlich mit der Erwerbstätigkeit von mir stehen oder fallen würde, saß ich Abend für Abend, Tag für Tag an meinen Bewerbungen. Trotz Still- und Kleinkind, einem vollzeitarbeitenden Mann (er war nur die ersten vier Wochen Zuhause) und wenig Schlaf (was ja aber nichts neues war…).

Bewerbungen schreiben mit Baby und Kleinkind

Frustrierende Wochen voller Selbstzweifel, Übermüdung und Zukunftsangst wurden abgepuffert durch den Spaß und die Ablenkung mit zwei kleinen Kindern. Wir stellten uns aufeinander ein und ich versuchte, beiden Kindern irgendwie gerecht zu werden.
So hart die Schule war, durch die uns Sohn Nr. 1 geschickt hat, so easy going war Sohn Nr. 2. Und auch zusammen empfand ich sie als wesentlich einfacher zu bespaßen als einzelnd.

Was das Stillen anging, war allerdings nicht alles eitel Sonnenschein. Das blieb krampfig – aber scheinbar ist das halt echt nicht mein Ding. So viele Jahre war ich traurig, dass ich den Großen wegen der Frühgeburt und der Zeit danach nicht stillen konnte und schob es immer auf unseren Start. Beim Kleinen stellte ich fest, dass es selbst unter Idealbedingungen wirklich harte Arbeit ist.
Ansonsten war unser Baby eins von der zufriedenen Sorte. Und der große Bruder machte sich prächtig und war schon fast verliebter als wir.
ein Herz und eine Seele

Irgendwann zahlten sich auch die Stunden vor dem Computer aus und ich erhielt die ersten Einladungen zu Bewerbungsgesprächen und im Mai „schon“ eine finale Zusage zu einer Doktorandenstelle an einer Universität. Ich konnte also doch noch promovieren; es war sogar eine Stelle in Norddeutschland. Endlich wieder zurück in die Heimat!

alte, neue Heimat Lübeck
Mit dem Wissen um den Arbeitsantritt knappe 500km entfernt, ging der wirkliche Stress los. Schließlich hatten wir noch ein Haus, das vermietbar gemacht werden musste, bevor wir überhaupt daran denken konnte, jemand anderes außer uns dort wohnen zu lassen. All die Arbeit, die wir hatten ruhen lassen, holte uns dann entsprechend ein.

Umzug und Stress im Sommer
Unsere letzten Wochen in Hessen wurden bestimmt von Renovierung, Mietersuche, Umzugsorganisation und letztlich von den zwei kleinen Kindern, die eigentlich Arbeit genug gewesen wären. Der Sommer zog ins Land und wir haben nicht wirklich was davon mitbekommen.



Hinzu kam noch die festgestellte Schwerhörigkeit des Babys. Ich fuhr also vormittags mit ihm zig Kilometer, um in Unikliniken und Institutionen Hörtests durchführen, Hörgeräte ausmessen und anpassen zu lassen, klapperte einige Ärzte auf der Suche nach der Ursache ab, packte zwischendurch einen Vier-Personen-Haushalt ein, sortierte Unnützes aus (schließlich war klar, dass wir uns von einem Haus in eine Stadtwohnung verkleinern würden), bespaßte zwei Kinder und organisierte schon mal einen Kindergartenplatz für den Großen am neuen Wohnort.
 
Erst Tests in Marburg und Frankfurt...

...dann auch Tests in Lübeck
Dies war mein 8. Umzug in 11 Jahren, den ich in Eigenregie durchgeführt habe. Allerdings war es insgesamt betrachtet der 16. meines Lebens, für den Großen der dritte in drei Jahren und für den Kleinen der erste...keine gute Familientradition, die ich da an meine Kinder weitergebe. Positiv betrachtet lege ich damit aber eine ziemliche Professionalität an den Tag, wenn es um die Umzugsorganisation und das Einpacken geht. Listen werden überbewertet, ich wusste auswendig, was sich wo in welchem der über 200 Umzugskartons befunden hat...
Spaß war trotzdem anders, aber die Aussicht auf Arbeit und Norddeutschland motivierte uns durch die harten Wochen bis zum tatsächlichen Umzug im August. Der klappte dann auch wirklich reibungslos. Mieter waren erstaunlich schnell gefunden, der Hausstand eingepackt, eine neue Wohnung wartete bereits und als alles im neuen Heim ausgeladen war, war von Erholung trotzdem erst einmal keine Rede.


Neue Rollenverteilung - Mama arbeitet, Papa ist Zuhause
Für jeden von uns war die von da an verteilte Rolle neu. Ich kämpfte mit akademischen Anforderungen nach dreijähriger Elternzeit voller…mh, nennen wir es mal geistigen Geringanforderungen und profitierte von der Nervenstärke, die so eine Elternzeit mit sich bringt. Währenddessen war mein Mann – bis dato der reine Freizeit- und Wochenenddaddy - plötzlich rund um die Uhr mit zwei kleinen Kindern und Haushalt komplett ausgelastet. Er hatte nicht nur damit zu tun, seinen eigenen Stil zu finden, er bekam auch gewisse Auflagen - die Kinder und ich haben es ihm echt nicht leicht gemacht.
Die ersten Wochen in der neuen Rollenverteilung nenne ich retrospektiv „interessant“. Wir haben echt viel geflucht, uns gestritten und angezickt. Denn erstmal lief gefühlt gar nichts, jeder war für sich und wir mit uns komplett überfordert. Die Kinder kämpften genauso wie wir und brauchten auch einige Zeit, um sich darauf einzustellen, dass wir nicht nur woanders (ohne Oma und Opa) sondern auch noch Papa ständig da und Mama die meiste Zeit weg war.


Endlich wieder Sand unter den Füßen und Wind im Haar
Trotzdem lohnte sich der ganze Stress und wir fühlten uns wirklich angekommen. In der neuen Stadt in der alten Heimat mit allen Konsequenzen und Anstrengungen, die aus unseren Entscheidungen des Jahres entstanden sind. Dieser Umzug war hoffentlich der letzte für eine lange Zeit...
Geschwisterliebe

Ein hartes, aber tolles Jahr ging unfassbar schnell vorbei, in dem wir ausschließlich mit uns und unserem "neuen" Leben zu viert, in einer anderen Stadt, ohne Babysitter nebenan (die haben wir in Hessen zurück gelassen), mit der neuen Rollenverteilung und den Ansprüchen ans uns von gefühlt allen vollkommen ausgelastet waren.

Weihachten in der "Weihnachtsstadt des Nordens"


Mittlerweile ist 2017 ja nicht mehr ganz so jung und wir haben nicht nur schon den ersten Geburtstag vom Baby gefeiert (er wird auch mein Baby bleiben. Auch wenn er jetzt schon fast größer und definitiv stärker ist als sein zarter Bruder. So!), sondern werden für dieses Jahr die Karten wieder neu mischen müssen.
Mein Mann wird in den nächsten Wochen wieder arbeiten gehen (sofern er was Neues findet, was wir an der Stelle einfach mal hoffen), und wir werden erleben, wie gut sich das (sprich Kinder/Arbeit/Promotion) unter einen Hut bringen lässt.

Die ersten Herausforderungen

Den ersten Dämpfer haben wir auch schon verpasst bekommen. Glücklicherweise konnten wir für den Kleinen einen Tagesmutterplatz bekommen, der auch flexibel beginnt, wenn mein Mann eine Stelle findet. Unglücklicherweise sehen wir uns für 2017 mit insgesamt 53 Ferientagen der Kinder konfrontiert, die wir irgendwie mit unserem Urlaubsanspruch abdecken müssen.
Aber alles andere wäre ja langweilig ;).

Grüße von uns an euch <3
An dieser Stelle wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein glückliches, neues Jahr 2017! Und ich hoffe, ihr verzeiht die Stille der letzten Monate und meine geringe Aktivität auf dem Blog - wir hatten echt einiges zu tun. Für 2017 fallen mir aber schon einige neue Blogposts ein! Über das Trockenwerden und Schlafverhalten des Großen, von der Vereinbarkeitsfalle und dem Work-Life-Family-Balance-Problem in der Rush Hour unseres Lebens.

Freitag, 20. Januar 2017

Shopping Tipp: Alles von Ikea

Das schwedische Möbelhaus Ikea ist eine meiner liebsten Anlaufstellen, wenn es um gute aber günstige Möbel für das Kinderzimmer geht. Aber nicht nur praktische Betten und Schränke kann man dort erstehen, sondern auch alles andere rund ums Baby und Kind.


Heute möchte ich daher eine Shopping Liste erstellen, mit den Sachen, die sich im Alltag als besonders nützlich erwiesen haben.


1. Der Hochstuhl "Antilopp"

Ob nun mit oder ohne Anbautisch: dieser Hochtsuhl erfüllt für einen minimalen Preis mehr als nur einfach seinen Zweck. Er ist leicht, aber trotzdem stabil, kippelsicher und einfach zu reinigen (der Tisch ist sogar spülmaschinentauglich). Auch für unterwegs hat er sich für uns optimal bewährt, da er durch die abnehmbaren Füße kaum Platz wegnimmt. Aufgrund der großen Sitzfläche ist er zwar wirklich erst ab dem Sitzalter geeignet, kann dafür aber lange verwendet werden.
Einziger kleiner Nachteil: Die Position der Füße kann einem kleinen Raum schnell zur Stolperfalle werden.


2. Börja und Smagli  Kindergeschirr

Egal ob die Teller oder die Schnabeltasse. Die Serien Börja und Smagli haben uns absolut überzeugt. Die Börja Teller und Löffel sind an der Unterseite gummiert. Die Teller verrutschen so nicht auf dem Tisch und die Löffel rutschen nicht in den Brei. Wie super ist das denn bitte? Alle Teile der Serie sind sowohl mirkowellen- als auch spülmaschinentauglich und haben sich auch nach 2 Jahren Benutzung und regelmäßigem Kontakt mit Tomaten und Möhren aller Art nicht verfärbt. Ikea gibt weiterhin an, dass das gesamte Sortiment an Kindergeschirr frei von Weichmachern (BPA) ist.


Auch die Serien Smaska und Kalas finden bei uns Verwendung. Allerdings kann ich hier zur Langlebigkeit noch keine Angaben machen.


3. Nattlig Matratzenauflage

Matratzen und Bettwäsche von Ikea sind immer etwas tricky, weil sie in merkwürdigen Zwischengrößen daher kommen und daher oft nicht mit anderen Sachen aus dem Einzelhandel kompatibel sind.
Die Nattlig Matratzenauflage gibt es aber zum Glück in zwei Größen: 70x160 und 80x200, womit die meisten Kinderbetten damit bestückt werden können.


Meist bestehen wasserdichte Matratzenauflagen aus einer Gummischicht (manchmal sogar nur aus Gummi) und sind daher null atmungsaktiv. Besonders im Sommer kann das ein großes Problem darstellen. Nattlig ist da, zum Glück, ganz anders. Die Matratzenauflage ist kuschelig weich, nicht quietschig, atmungsaktiv und hält trotzdem 100% wasserdicht. Durch die Gummis an den Ecken verrutscht sie auch nicht im Bett und bietet daher optimalen Schutz der Matratze vor Pipi-Unfällen oder anderen Flüssigkeiten. Unsere Matratze hat daher noch nicht einen Fleck abbekommen. Nattlig ist bei 60 Grad waschbar und trocknergeeignet.


4. Flisat Puppenhaus
Ikea punktet derzeit mit einer neuen Kindermöbel Serie aus Fichtenholz. Hierzu gehören nicht nur Schränke und Betten, sondern auch ein sehr praktischer Maltisch, diverse Aufbewahrungsmöbel sowie das tolle Puppenhaus, dass Kilian von uns zu Weihnachten bekommen hat. Es war super leicht aufzubauen (Kilian hat fleißig geholfen) und kann entweder aufgestellt oder an der Wand montiert werden. Bei uns dient es als Garage für die zahlreichen Autos und Wohnhaus für die Lego Duplo Gesellschaft. Größere Kinder können aufgrund der naturbelassenen Beschaffenheit des Hauses dieses selber mit Teppich und Tapeten gestalten. Alternativ kann man es später auch als Regal verwenden. Für den schmalen Preis von 29,99€ finde ich inbesondere die Verarbeitung hervorragend.


5. Lockig Töpfchen und Tossig Toilettensitz
Auch für "die Geschäfte" unserer Liebsten hat Ikea etwas im Angebot. Überzeugt haben uns Lockig und Tossig dabei zum einen wegen ihrer Größe (auch ältere Kinder passen noch perfekt aufs Töpfchen, es besteht keine Gefahr, dass etwas daneben geht) und zum anderen wegen ihrer Zweckmäßigkeit. Beide haben einen Gummirand und stehen daher fest auf dem Boden bzw. sitzen stabil auf dem Toilettenrand. Tossig passt dabei sogar auf unser merkwürdiges, viereckiges Toilettenbecken. Der Töpfcheneinsatz von Lockig lässt sich herausnehmen und daher besonders einfach reinigen.


6. Aufbewahrung: Stuva und Trofast
Wer eine praktische und schicke Kinderzimmereinrichtung sucht, hat mit diesen beiden Serien schier unendliche Möglichkeiten. Dabei hat Ikea auch darauf geachtet, dass alles von Kindern ohne Schwierigkeiten bedient werden kann. Wir haben mehrere Schränke der Stuva Serie, die uns mehr als ausreichend Platz für Kleidung, Bettwäsche und Handtücher bieten, ohne dabei im Raum zu viel Platz wegzunehmen. Trofast eignet sich hervorragend für die Aufbewahrung von Kleinzeug wie Lego, Match Box Autos etc.


Einziger Nachteil bei der Serie Stuva: die Systemteile sind relativ teuer. Zur Langlebigkeit kann ich leider noch nicht viel sagen, aber nach bisher einem Jahr Gebrauch sehen alle Schränke noch aus wie neu.


Ich hoffe ich konnte euch mit dieser Auflistung auf den Geschmack bringen, für Sachen, an denen ihr vielleicht bisher im Ikea vorbei gegangen seid.



Donnerstag, 5. Januar 2017

Happy new year - Ein Rundblick

Der Jahreswechsel stolpert mir langsam entgegen. Zwar notiere ich bereits "2017" in Briefe und Formulare, doch darüber hinaus ist das neue Jahr noch nicht bei mir angekommen. Heute blicke ich zurück in das Jahr 2016, in dem ich mich noch so halb befinde, aber auch nach vorn auf 2017, das mich bald erreichen wird. 


Hier ist mein RUNDBLICK 2016 & 2017

Vorbei ist die Babyzeit

Wie schnell Themen wie Stillen oder Kinderwagen in Vergessenheit geraten können. Freunde von mir wollen Eltern werden oder erwarten Kinder - und für mich ist das eine Welt, der ich entwachsen bin. Ganz entspannt schaue ich von außen zu und zu Hause turnen meine "großen" Kinder.

2016 war das Jahr, in dem Mila Milchflaschen, Schnuller und Windeln verlor. Auch der Buggy wurde für sie passé. Im April feierte sie mit ihren Freunden bei uns zu Hause den dritten Geburtstag und seither verabredet sie sich mit anderen Kindern zum Spielen. 2017 wird sie noch so einiges Neues erleben. Sie durfte bereits das erste Mal ins Kino gehen (Peterson und Findus) und ihr Papa nimmt sich vor, samstags mit ihr im Schwimmbad schwimmen zu üben (Ja, zu früh, aber trotzdem spaßig).

2016 war das Jahr, in dem Annika erst zu einer Tagesmutter und dann in den Kindergarten kam. Ihre Entwicklungsschritte vom 1-jährigen zum 2-jährigen Kind fielen besonders ins Auge: Sie redet, spielt mit anderen Kindern und sie weiß sich durchzusetzen. Wir erwarten 2017 nichts weiter von ihr, als das sie ein guter Schläfer wird. Das wäre toll.

Reisen mit und ohne Kind

2016 nahm ich mir vor, wieder mehr zu reisen. Das ist nicht ganz so leicht mit begrenztem Urlaub, unflexibler Kinderbetreuung und wenn sowohl mein Mann und ich arbeiten. Doch wo ein Wille ist, fährt ein Zug. Und der fuhr nach Hamburg, Mainz, Bühl, Stuttgart und Zürich und in meiner Heimat in Sachsen konnte ich dreimal Urlaub machen.

Für das neue Jahr schmiede ich weitere Reisepläne - Wohin soll es gehen? Amsterdam möchte ich bereisen, aber auch endlich einmal Wien kennenlernen. An unserem ersten Hochzeitstag wollten mein Mann und ich dorthin; ob es zum vierten Hochzeitstag klappt? Im Sommer werde ich die Einschulung meiner Nichte feiern (also wieder auf nach Sachsen) und Hamburg steht im Kalender, von wo aus ich es hoffentlich auch nach Stade schaffe.

Meine Reisen beging ich entweder allein, nur mit Mila oder wir fuhren als Familie weg. Bislang habe ich mir noch keine Reise alleine mit den beiden Mädels zugetraut, vorallem weil Annika so ein schlechter Schläfer ist (Macht eine Reise Spaß, wenn das Kind abends nicht ein- und nachts nicht durchschlafen will?) Für das Jahr 2017 stelle ich mir einen Mädels-Trip hingegen schön vor. In diesem Jahr werden die Kinder schon 3 Jahre (Annika) und 4 Jahre (Mila) alt.

Weiterhin fest im Plan: Minimalismus

Wir sind 2016 nicht umgezogen und werden auch 2017 keine neue Wohnung suchen. 

Als ich schwanger war, schien mir unsere zwei Zimmer-Wohnung zu klein für eine Familie zu sein, aber mit Kindern merkte ich dann: Es funktioniert. Und es funktioniert gut. Unsere zwei Zimmer Wohnung erstreckt sich über 60qm, besitzt hohe Decken und wir dürfen einen Garten mitbenutzen. Statt uns räumlich auszudehnen, haben wir inzwischen gelernt, weniger "Dinge" anzuhäufen. Wir sortieren viel aus, schleppen weniger Balast mit uns herum und nutzen die Wohnung effizient. Wir leben hier sehr angenehm und fühlen uns nicht beengt (Und sparen Mietkosten.).

Natürlich reizt es, Platz für einen Geschirrspüler zu haben (Grund 1 für einen Umzug) oder Kinder- und Hobbyzimmer nutzen zu können. Momentan nervt uns der geringe Platz jedoch noch nicht so sehr, dass wir deswegen umziehen würden. 

Ausgaben-Check mit Kakebo

Mir fehlt oft der Überblick über unsere Einnahmen und Ausgaben. 2016 änderte sich einiges: Seit April arbeite ich 30 Stunden die Woche (zuvor 40 Stunden), mein Mann 20 Stunden (zuvor in Elternzeit). Wir zahlen KiTa-Beiträge und Essensgeld, habe Einkünfte aus Nebenjobs, ich investiere gern Geld in neue Stoffe zum Nähen und hin und wieder gibt man Geld für Klamotten oder Spielzeug aus. Die Miete ist gestiegen und 2017 beginnt die Rückzahlung unserer Bafög-Schulden. Das Kindergeld wurde um 2 € erhöht. Auch Versicherungen, Spenden oder Kosten für den öffentlichen Nahverkehr habe ich nicht immer im Kopf. Wieviele Kontoführungsgebühren zahlen wir eigentlich? Bestellen wir zu oft Pizza?

Wir  versuchen 2017 etwas Ordnung ins Chaos zu bringen mit dem Japanischen Haushaltsbuch "KAKEBO". Wir tragen dort jeden unserer Einkäufe in eine Liste ein und sortieren nach Lebensgrundlage, Freizeit, Kultur, Extras und Sonstiges. So erhalten wir Wochen- und Monatsübersichten und behalten besser im Auge, wohin das Geld fließt. Auf das Ergebnis bin ich gespannt.

Jobs und Kinderbetreuung

2015 war für mich noch ein spannendes Jahr mit dem Schreiben der Masterarbeit und den Einstieg in die Berufstätigkeit, doch ich habe auch gemerkt, dass ich gern weniger arbeiten möchte. Somit bin ich sehr zufrieden damit, seit April 2016 nur noch 30 Stunden/Woche im Büro zu verbringen. 
Damit wir uns meine Teilzeit leisten konnten, suchte sich mein Mann auch eine Stelle. Leider ging unser ursprünglicher Plan - Ich arbeite vormittags, er arbeitet nachmittags - nicht ganz auf. Über Mittag überschnitten sich unsere Arbeitszeiten - Oh nein! Unsere kleine  Annika (1,5 Jahre alt) hatte erst ab September einen Betreuungsplatz und nirgendwo war spontan einer zu ergattern. Erstens nicht so kurzfristig und zweitens nicht nur für so wenige Monate. Unsere Rettung war eine andere Mutter, die gegen Babysittergebühr die Übermittagsbetreuung übernahm. Glück gehabt!

Fernsehen und Internet

Die Fernsehzeit der Kinder begrenzten wir 2016 auf das Wochenende. Es funktionierte unter der Woche einfach nicht, gemütlich einen Film zu schauen. Nach dem Kindergarten braucht Mila vorallem Ruhe und Entspannung, nicht aber neuen Input in Form von Filmen. Statt ruhiger zu werden, sprang nach jedem geschauten Film die Sicherung bei ihr raus: Geschrei, Tränen und Gezeter. Jedes Mal. Wir waren so genervt davon, dass sie jetzt unter der Woche gar nichts mehr anschauen darf - und hey, das klappt. Sie kommt sogar gut damit klar, dass sie nur am Wochenende einen Film anschauen darf. Wir haben seither kein Gebrüll mehr deswegen, sondern schauen gemütlich am Wochenende fern.

Der Sonntag wird bei uns 2017 wieder Internet- und Smartphone frei. Ausnahmen darf es geben, wenn z.B. die Oma per Skype angerufen wird oder wir online nachschauen, was in Bonn unternommen werden kann, aber grundsätzlich haben Rechner und Smartphone an diesen Tagen frei.


Was ich noch so plane: Lesen, Schreiben, Nähen

Für das neue Jahr nehme ich mir fest vor, mehr zu lesen. 2016 las ich nur etwa zehn Bücher - Im Vergleich zur Zeit vor den Kindern ist das wirklich wenig. Dafür habe ich aber meinen Roman um 10.000 Wörter voran gebracht und nehme mir vor, weiter daran zu schreiben.

Im Nähen möchte ich mich weiter verbessern. Im März verhedderte ich noch in dem neuen Hobby, doch bis zum Jahresende gelangen mir immer wieder Verbessungen und immer schönere Teile, sodass ich 2017 sehr motiviert bin. Ich liebäugel bereits mit der Anschaffung einer Overlock-Maschine zusätzlich zur Nähmaschine.

Und ansonsten freue ich mich auf Überraschungen, die mich 2017 erwarten.