Montag, 30. März 2015

Leseecke: Eltern Coaching

"Gelassen erziehen" ... Wie geht das?
In 18 Interviews steht der Familientherapeut Jesper Juul Familien bei, die ihre Gelassenheit irgendwo verloren haben. Sei es, weil die Kinder zu willensstark sind oder weil sie mit ihrer Elternrolle hadern. Die einen gehen im Alltagschaos mit den Kindern unter, die anderen fechten bitterliche Kämpfe mit ihrem Ehepartner aus.



Jesper Juul ist im Bereich der Ratgeberliteratur seit geraumer Zeit sehr angesehen. Bei ihm ist keine Rede von Belohnungs- oder Bestrafungssystemen. Tschüss Super-Nanny! Er behandelt die Kinder mit Respekt und geht zielsicher den Ursachen des Verhaltens auf den Grund, mit dem die Familie nicht zurecht kommt. Kinder wollen es ihren Eltern Recht machen, sagt er. Wenn sie sich dennoch "unrichtig" verhalten, liegt das häufig in Situationen begründet, mit denen sie nicht umgehen können.

So geht es zum Beispiel den Eltern von Erik

der 5 Jahre alt ist und sich noch immer in die Hose macht. Die Eltern haben schon alles mögliche versucht haben, um das Einnässen zu verhindern. Sie erzählen, dass sie Erik ausschimpfen, wenn er sich wieder einmal in die Hose gemacht hat, dass sie Routinen mit ihm trainierten, Stoffwindeln einführten, doch manchmal macht er tagsüber drei Hosen voll und nachts noch das Bett. Außerdem erniedrigt es ihn, wenn ihm die Eltern Windeln anziehen oder ihn nachts wecken, damit er auf Toilette geht. Sie machen sich Sorgen, wie es werden wird, wenn er erst einmal in die Schule geht...
Jesper Juul hört sich alles an und nimmt den Eltern am Ende die Verantwortung ab. Er rät ihnen zu einem Gespräch mit Erik, in dem sie  ihm sagen, dass er nun selbst die Verantwortung dafür übernehmen soll. Kein Schimpfen, kein Belohnen, keine übetriebene Fokussierung auf die Toilette. Sondern: Ein Gespräch mit Erik und das Vertrauen in ihn.

Ein anderes Problem haben die Eltern der achtjährigen Smilla.  

Sie zwingt ihre Eltern und ihre jüngere Schwester, sich ihrem Willen zu beugen. Es fällt schwer, ihre Eltern zu sein, denn sie ist sehr launisch und sagt verletzende Dinge.
Jesper Juul rät auch hier zu einem Gespräch, in dem die Eltern ihrer Tochter sagen, dass es manchmal schwer ist, ihre Eltern zu sein. Wenn es Streit gibt, sollen sie das Zimmer verlassen. Nicht aus Strafe für Smilla, sondern damit sie nicht immer weiter Sachen sagt, die sie später bereuen wird. Wenn nach einem Streit wieder Ruhe ist, sollen sie noch einmal mit der Tochter reden, ob sie die bösen Worte wirklich so meint. 

Die Eltern waren oft enttäuscht nach den Gesprächen

weil es keinen Drei-Punkte-Katalog mit "Tu dies und das" gab, den sie abarbeiten konnten. Oft half ihnen aber das Gespräch an sich, weil sie ihre Probleme aussprechen konnten und sie waren außerdem positiv überrascht, wie ihre Kinder auf ernsthafte Gespräche reagierten. Erik hörte tatsächlich promt auf, sich in die Hose zu machen. Mit Smilla hatten die Eltern weniger Erfolg, konnten aber auch das von Jesper empfohlene Gespräch noch nicht umsetzen.

Das Buch erzählt viel über die Aspekte Gefühle und Unsicherheit. Jesper Juul nimmt den Eltern die Bürde, immer perfekt sein zu müssen, und betont im Gegenteil: Seid wie ihr seid! Kinder reagieren verstört darauf, wenn Eltern ihre Gefühle unterdrücken - So lernen sie keine Empathie. 

Eltern dürfen und müssen auch mal wütend und traurig sein!

Kein Mensch ist immer nur fröhlich. Wer das seinen Kindern vorlebt und noch schlimmer: wer auch von seinen Kindern eine permanente Glücklichkeit erwartet, der beraubt sie ihrem Gefühlsspektrum. Spätestens in der Pubertät werden diese Kinder nicht mehr mit ihren Gefühlen umzugehen wissen und haben ein Problem.
Eltern sollen Leuchttürme sein, an denen sich die Kinder orientieren können. 

Mir gefielen die Interviews sehr gut. 

"Eltern Coaching" ist kein Ratgeber, sondern eine Sammlung von Interviews, aber auch aus diesen kann man Relevantes für die eigene Familie mitnehmen. Für mich ist dieses Buch der Einstieg in die Jesper-Juul-Welt und ich werde mir noch weitere seiner Bücher zu Gemüte führen. Seine Gelassenheit und der Optimismus sprechen mich sehr an.

Sonntag, 29. März 2015

Basteltipp für Ostern: Ostereier der besonderen Art Teil 2

Heute ist es so weit!

Wie bereits im Blogbeitrag der vergangenen Woche versprochen, zeige ich euch heute in einem Video Tutorial, wie ich die ausgeblasenen Eier verziert habe.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Ansehen und Nachmachen.





Bitte teilt eure Kreationen auf unserer Facebook Seite mit uns!

Samstag, 28. März 2015

Beauty - einfache Peelingmaske gegen Pickel

Heute beglücke ich euch mal wieder mit einem Beauty Beitrag.

Nach der Schwangerschaft hat meine Haut sich stark verändert. Von "sehr trocken" zu teilweise "sehr fettig". Eines ist sie aber geblieben: empfindlich!

Ich achte daher sehr darauf, welche Pflegeprodukte ich verwende. Ein Mal pro Woche reinige ich meine Haut mit einer sanften und selbstgemachten Peeling-Maske. Im folgenden zeige ich euch, wie ich diese Herstelle und Anwende.


Die Basis
Ich mische meine Maske aus trocknenen Hauptzutaten. Diese halten sich länger und lassen sich auch so besser variieren, je nach Hauttyp. Momentan verwende ich als Grundlage das AOK Seesand Mandel-Kleie Peeling. Dieses reinigt die Haut und mattiert sie. Als weitere Zutat füge ich unaromatisierten grünen Tee bei, den ich im Mörser zerkleinere. Der Tee enthält viele Antioxidantien, strafft die Haut und kühlt. Außerdem wirkt der angenehme Duft beruhigend.
Beide Zutaten bewahre ich im Bad in Stapelbechern von Avent auf, damit sie trocken und lange haltbar bleiben. Demnächst will ich die Mandelkleie durch weiße Vulkanerde ersetzen. Diese habe ich aber erst kürzlich ersetzt und deshalb wird die Mandelkleie erst aufgebraucht.

Weitere Zutaten
Ich füge der Maske außerdem das Babyöl von Alverde hinzu und Teebaumöl. Das Babyöl versorgt meine trockene Haut mit Feuchtigkeit. Das Teebaumöl desinfiziert und klärt.




Das Anmischen
Zunächst vermenge ich ca. 1 Teelöffel gemörserten grünen Tee mit ein paar Tropen Babyöl und etwa einem Esslöffel heißem Wasser. Das ganze lasse ich mindestens 10 Minuten ziehen. Danach gebe ich der Masse die Mandelkleie hinzu. Die Menge hängt davon ab, wie dick und großflächig ich die Maske anwenden will. Für eine komplette Maske nehme ich etwa einen Esslöffel Mandelkleie.



Als nächstes tropfe ich 3 Tropfen Teebaumöl in die Maske und verrühre alles gründlich.


Sollte die Masse zu trocken sein und sich nicht geschmeidig verteilen lassen, geben ich ein wenig Wasser hinzu.


Das Auftragen
Die Masse verteile ich mit einem Makeup-Pinsel im Gesicht. Der Pinsel ist danach allerdings für weitere Zwecke unbrauchbar, da die Kleie sich nur schlecht auswaschen lässst. Ist die Masse gleichmäßig verteilt, lege ich mich in die Badewanne und lasse sie einwirken, bis sie angetrocknet ist.



Der Peeling - Effekt
Zum Abnehmen der Maske feuchte ich nun meine Hände leicht an und reibe die Maske vom Gesicht. Macht das am Besten über einem Waschbecken oder während ihr noch in der Wanne sitzt. Sonst habt ihr danach Spaß beim Putzen ;)
Die Konsistenz der Mandelkleie wirkt beim Abreiben wie ein Peeling und klärt die Haut so zusätlich.


Je nachdem wieviel Öl ich in die Maske gemacht habe, muss ich danach noch eine Feutigkeitscreme ausftragen.
Die Haut fühlt sich nach der Anwendung weich und frisch an. Das Teebaumöl hilft bei regelmäßiger Anwendung Pickeln und Hautunreinheiten zusätzlich vorzubeugen. Wer sehr empfindliche Haut hat, muss damit aber sehr vorsichtig vorgehen um die Haut nicht zu reizen.

Ich mag diese Art von Masken sehr und habe schon etliche fertige Masken probiert.

Der Preis beläuft sich pro Anwendung auf etwa 0,30 €

Ich wünsche euch viel Spaß beim nachmachen und entspannen und freue  mich, wenn ihr eure Meinung dazu mit mir teilt, falls ihr die Maske anwedent.



Freitag, 27. März 2015

Heilende Gespräche? Eine weitere psychologische Beratung

Im letzten Blogpost habe ich davon erzählt, dass wir einen Bertungstermin am Deutsch-Dänischen Institut für Familientherapie und Beratung hatten. Heute will ich euch davon berichten.

Kurz, für diejenigen, die unsere Geschichte nicht kennen: Ich hatte seit der 20. SSW vorzeitige Wehen, musste, nachdem sie muttermundwirksam wurden, für einige Wochen an den Wehenhemmer. Trotzdem ließ sich die Frühgeburt nicht aufhalten und ein Kaiserschnitt wurde durchgeführt, der mir noch einige Komplikationen bescherte. Es folgte ein vierwöchiger Aufenthalt in der Kinderklinik. Unser Kind ist für seine 20 Monate altersgerecht entwickelt, allerdings ein sehr sehr schlechter Schläfer und wacht nach wie vor weinend und schreiend bis zu fünfmal in der Nacht auf (so in normalen Nächten, in guten zweimal, in schlechten auch siebenmal und öfter).


Also war ich sehr froh, ein kostenloses Beratungsgespräch am DDIF bekommen zu haben, da ich ein großer Fan der Jesper Juul Pädagogik bin. Juul ist ein erfahrener Familientherapeut und seine Bücher kann ich nur wärmsten empfehlen (am Montag stellt Schokominza eins von ihm vor). Sie sind leicht verständlich und haben mir ein paar gute Erziehungshinweise gegeben - aber Achtung, Juuls Bücher sind KEINE Erziehungsratgeber im klassischen Sinn, sondern eher die Sichtweise eines Familientherapeuten mit einem speziellen Ansatz, dargestellt an Fallbeispielen. Laienhaft auf den Punkt gebracht, vertritt Jesper Juul die Meinung, dass nicht Kinder ein Problem haben, wenn sie sich "auffällig" verhalten, sondern damit nur auf ein Problem aufmerksam machen. Diese Probleme liegen natürlich bei uns, den Eltern.

Und hier liegt das Problem. Das meine ich jetzt ganz pragmatisch.

Aber erstmal zum Beratungsgespräch an sich:

Die Beratung im Deutsch-Dänischen Institut für Familientherapie

Wir wurden in der schönen Villa Fohrde an der Havel sehr warm und freundlich empfangen. Im Vorfeld habe ich bereits mit den Verantwortlichen E-Mails ausgetauscht und den Ablauf besprochen. Unser "Fall" wurde im Rahmen einer familientherapeutischen Ausbildung am Institut vorgestellt und da die Auszubildenden sich unserer Geschichte annahmen, war die Beratung für uns kostenlos. Natürlich fand das Gespräch unter Supervision statt, allerdings auch unter Beobachtung des gesamten Jahrgangs.

http://www.villa-fohrde.de/
Wir wurden also in einen Raum geführt, der voll mit Menschen war und sollten in der Mitte Platz nehmen. Dort schilderten wir unsere Situation und recht schnell war ich dabei, mir die Anstrengungen der letzten zwei Jahre von der Seele zu reden - Zuschauer haben mich dabei noch nie gestört, siehe meine Blogposts ;).

Die belastende Zeit in der Schwangerschaft wurde direkt von dem traumatischen Erlebnis der Geburt und den Komplikationen danach abgelöst. Unsere Situation war anschließend auch nicht entspannter, da wir - kaum aus der Klinik - schon umziehen mussten, bzw. ich mit dem Baby alleine war, während M. schon zu seinem neuen Arbeitsplatz vorzog und nur an den Wochenenden Zuhause war.

Also packte ich nachts um eins Umzugskartons, weil Sohnemann erst dann schlief und nutze jede Pause, um den Umzug zu organisieren. Kaum umgezogen, kauften wir das Haus und renovierten in jeder freien Minute.
Der erste Tag in der Kinderklinik
Ja, das war stressig, nicht von der Hand zu weisen. Hat unser Kind den Stress gespürt? Vermutlich. Haben wir zu viel Druck gemacht, dass er "endlich doch bitte schläft", damit wir uns mal ausruhen und/oder Dinge erledigen können? Bestimmt. Trotzdem waren wir stets bemüht, den Alltag mit unserem Kind so stressfrei wie möglich zu gestalten und fühlten uns tatsächlich hauptsächlich von den schlechten Nächten überfordert. Außerdem lässt die turbulente Zeit seit längerem nach und trotzdem müssen wir uns nach wie vor in den Nächten abwechseln, damit zumindest einer von uns ein paar Stunden am Stück schlafen kann.

Die Ursache für das Schlecht-Schlafen laut (diesen) Psychologen

Recht schnell wurde also unser turbulentes Leben für die unruhigen Nächte verantwortlich gemacht.

Mein Kind sei so empathisch und reagiere so sensibel auf die Stimmung Zuhause, dass er - Zitat Psychologin - mich trösten will und mit seinem Weinen und häufigem Aufwachen uns dazu auffordert, unser Leben wieder in entspannte Bahnen zu lenken, damit es uns allen besser geht.

Letztlich kann ich zusammenfassen, dass meine Erschöpftheit der Grund für die Unruhe meines Kindes ist. Nicht erst durch die Umzüge, sondern schon viel früher beginnend in der Klinikzeit, als ich mich nur schwer von den Komplikationen der OP erholen konnte.

So. Mh. Wirklich? Zwar bin ich - sonst würde ich die Juul'sche Pädagogik nicht so toll finden - mir natürlich im Klaren darüber, dass wir als Eltern eine große Verantwortung tragen und diese auch ernst nehmen müssen. Schließlich frage ich seit einem Jahr Fachmenschen um ihren Rat.

Aber mal ernsthaft, wie soll ich mich denn erholen, wenn die Nächte ein Grund für meine Erschöpftheit sind? Also, wie soll man aus diesem Kreis ausbrechen, wenn ICH das Problem bin? Das Problem bearbeiten, klar. Aber was genau ist denn nun das Problem? Unser Leben? Unser Start? Unser Alltag? Wirkt sich jede Schieflage sofort auf so eine Art auf mein Kind aus? Ist das nicht...erschreckend? Und was kann ich denn jetzt ändern? Und warum wurde M. so aus der Gleichung gestrichen? Obwohl er daneben saß, blieb er relativ unbehelligt in der Analyse. Es sei eher seine Aufgabe, mich zu entlasten - nicht, dass ich das nicht auch finden würde ;). Aber hat der Vater nicht noch ein paar mehr Aktien darin?



Ja, ich bin verwirrt. Deshalb ließ der Blogpost auch ein wenig auf sich warten. Denn, um ehrlich zu sein, weiß ich IMMER noch nicht, was ich davon halten soll.

Was denkt ihr? Schlafen alle Kinder schlecht, wenn ihre Eltern gestresst sind? Kann das der "einzige" Grund sein? Und wie soll man sowas ändern? Muss man sein Leben auf Pause setzen, um einen angemessenen Rahmen für das Kind zu schaffen? Wie soll das gehen?

Im nächsten Blogpost berichte ich euch von meinen Erfahrungen bezüglich eines wirklichen "Heilgesprächs" - ich hatte es im letzten Post schon angesprochen, nur kam mir nun diese Beratung dazwischen. Bei aller Sinnhaftigkeit, dass ich einen großen Teil dazu beitrage, denke ich trotzdem, dass der schlechte Start an sich auch direkte Spuren hinterlassen hat.

Donnerstag, 26. März 2015

Basteltipp für Ostern - Ostereier der besonderen Art - Teil 1

Bis ich Mutter und Hausbesitzerin wurde,  habe ich mir nie viel aus saisonaler Deko gemacht.
Nun stehe ich aber in der Pflicht für einen stimmungsvollen Vorgarten zu sorgen. Dabei suche ich immer nach Außergewöhnlichem. Zu den folgenden Anleitungen hat mich ein Video zur Verschönerung einer Tasse inspiriert. 

Dieser Beitrag teilt sich in zwei Teile. Zunächst eine Anleitung in Bildern zum Ausblasen der Eier und danach habe ich für euch ein Video gemacht, welches euch zwei Methoden zeigt, Ostereier außergewöhnlich zu gestalten. 

Also legen wir los!



Um die Eier ohne großen Aufwand auszublasen, braucht ihr folgende Dinge:

- frische Eier von glücklichen Hühnern
- einen Eierpikser oder eine Pinnadel
- einen 3mm Bohrer oder einen möglichst kleinen Kreuzschlitz-Schraubendreher
- Zahnstocher
- einen Nasensauger für Babys 



Als erstes pikst ihr euer Ei an beiden enden ein. Dann erweitert ihr das Loch mit einem Bohrer oder Schraubendreher vorsichtig bis ein Zahnstocher durch das Loch passt. 



Mit dem Zahnstocher zerstecht ihr mehrmals den Dotter im Ei.

Um jetzt das Ei auszublasen ohne das einem die Augen raus quellen, gibt es einen einfachen Trick: ihr entfernt den Plastikaufsatz des Nasensaugers und setzt das Gummiteil auf das obere Loch im Ei. Jetzt drückt ihr mit dem Nasensauger Luft in das Ei. Auf der Unterseite tritt nun der Inhalt des Eis aus. Logischerweise sollte man das auffangen und verwerten (Wer Rezepte für leckere Gerichte mit viel Ei braucht, kann sich vertrauensvoll an mich wenden). 



Das Ei ist nun leer und kann mit dem Nasensauger zusätzlich noch durchgespült werden. Dazu füllt ihr sauberes Wasser in den Nasensauger und drückt dieses durch das Ei.

Aufrecht in den Eierkarton gestellt,  können die Eier nun restlos trocknen und sind bereit für die weitere Verarbeitung. 

In einem Video zeige ich euch am Sonntag zwei schöne Varianten zur Verzierung von Eiern. Für beide braucht man Nagellack und erzielt damit tolle Effekte. Wer keine Nagellacke zur Hand hat, kann die ausgeblasenen Eier auch auf jede andere erdenkliche Art verschönern.

Also bis Sonntag ;)


Samstag, 21. März 2015

Basteltipp: Lustige Stecktierchen

Basteln mit Kleinkindern ist vor allem noch ein Basteln für Mamis. Machen wir uns nichts vor! Aber bei den lustigen Stecktierchen können die Kinder ins Malen einbezogen werden und bekommen ein Haustier, um das sich Mama nicht kümmern muss. Sie sind absolut stubenrein und leben von Luft und Liebe. Klingt gut, oder?



Auf www.enemenbu.de bietet der Kinderkanal eine Reihe von Bastelbögen für Stecktiere an, die man ganz leicht nachbasteln kann. Wir entschieden uns für Fluffy, den süßen Hund.


So schaut die Anleitung aus, die der KiKa mitliefert
Material:
- den ausgedruckten Bastelbogen mit Anleitung
- Buntstifte
- Schere und Kleber
- Karton
- eventuell Falzbeil (zum besseren Falten)

Das ist der Bastelbogen, den man ausmalt
Mila und ich malten zusammen die Vorlage aus und klebten die einzelnen Teile grob ausgeschnitten auf den Karton:

Dann schnitt ich die Teile ordentlich aus:



Nach einer kurzen Kleberbehandlung stand er auch schon im Kinderzimmer, unser Fluffy:


Mila ist begeistert! 
Probiert es selbst aus! Auf www.enemenebu.de findet ihr viele Vorlagen, mit denen ihr das Kinderzimmer in einen Zoo verwandeln könnt. Wau-wau! Uns hat´s Spaß gemacht und Fluffy schaut auch recht glücklich aus.

Donnerstag, 19. März 2015

Schluckstörung Teil 2 - Diagnose und Behandlung

Wie ich euch bereits vor zwei Wochen berichtet habe, befinden wir uns jetzt in Behandlung bei einem Logopäden wegen Kilians Schluckstörung. Heute will ich euch zunächst berichten, was die Logopädin vermutet woran es hängt und was sie uns für eine Behandlungen angeboten hat.
 
In der Praxis unserer Logopädin Elisabeth hat sich Kilian sofort wohl gefühlt. Während er also spielend das Zimmer erkundete, führten Elisabeth und ich erstmal ein ausführliches Gespräch: Was ist das Problem? Wie äußert sich dieses? Gibt es andere Sachen die uns aufgefallen sind? Wie war eigentlich die Geburt?
 
Notkaiserschnitt...
 
Elisabeth schaute mich mit ernster Mine an und erklärte mir sehr einfühlsam, was sie vermutet. Da mein Kopf allerdings sofort um den für mich sowieso nicht verarbeiteten Kaiserschnitt kreiste, kann ich nur folgendes wiedergeben:
 
Für einen natürlichen Geburtsverlauf sind Reflexe des Babys nötig. Einer dieser Reflexe ist der sogenannte Streckreflex. Das Kind macht sich steif und bahnt sich so seinen Weg durch den Geburtskanal.
Ein weiterer Reflex, der sich bereits im Mutterleib entwickelt ist der asymmetrische tonische Nackenreflex (ATNR), die sogenannte Fechterstellung. Dieser dient dem Selbstschutz vor körperlichen Gefahren. Beide Reflexe sollten sich in den ersten Wochen nach der Geburt verwachsen. Dies wird bei der U3 und U4 für gewöhnlich festgestellt.

Nach kurzer Untersuchung durch Elisabeth stand jedoch fest, dass beide Reflexe bei Kilian noch ausgeprägt vorhanden sind.
Diese nicht altersgerechte Entwicklung zwingt Kilian in eine Schonhaltung der Halswirbelsäule. Vermutlich blockiert dies den gesamten Kiefer- und Halsbereich. Und man kann sich vorstellen, dass das nicht ganz schmerzfrei von statten geht.
Insbesondere das Fortbestehen des ATNR könnte in der weiteren Entwicklung zu Problemen in der Motorik führen.
 
Die Behandlung
 
Da eine Behandlung der eigentlichen Problemzone Hals bei so kleinen Kindern kaum möglich ist, versuchte Elisabeth zunächst Blockaden zu lösen, indem sie an Druckpunkten am ganzen Körper Reflexe ausgelöst hat. Kilian fand diese Prozedur sehr amüsant und kicherte.
Bis auf die Kinderlieder die wir dabei gesungen haben, erinnerte mich diese Methode eher an unseren Osteopathen.
 
Im weiteren Verlauf der ersten Sitzung zeigte mir Elisabeth dann einige Übungen, die ich nun zwei mal täglich mit Kilian durchführen muss. Dabei versuchen wir durch einfache Bewegungsmuster die vorhandenen Reflexe zu stoppen und aufzulösen, sie ihm quasi abzugewöhnen.
 
Der bisherige Erfolg
 
Nachdem wir nun zwei Wochen mit Kilian fleißig waren, konnten wir immerhin kleine Verbesserungen feststellen. Besonders beim Abendessen nimmt Kilian jetzt wieder größere Mengen Nahrung auf. Kleine Stücken Wiener Würstchen wurden sogar teilweise gekaut und abgeschluckt. Sein neues Lieblingsessen am Abend ist Rührei. Auch die Flaschen in der Nacht wurden weniger.
 
Trotzdem wird es wohl noch einige Zeit dauern, bis von einem altersgerechten Essverhalten die Rede sein kann.
 
Mich hat eine Aussage der Logopädin besonders hart getroffen: "Ihr hättet früher kommen sollen!" Zum Einen wäre für sie und für uns die Behandlung einfacher gewesen, da ein motorisch noch nicht so aktives Kind sich bei den Übungen weniger wehrt und zum Anderen, da die Behandlung vielleicht längst abgeschlossen wäre, wenn wir vor 6 Monaten damit begonnen hätten. Unsere Kinderärztin hätte feststellen müssen, dass diese Reflexe noch nicht verschwunden sind und hat uns stattdessen mit "Das verwächst sich schon noch" immer weiter vertröstet.
 
Die zweite Behandlung bei unserer Logopädin steht heute an. Ich bin gespannt, was ich euch in nächster Zeit noch darüber berichten kann.

Dienstag, 17. März 2015

Über die Verschiedenheit der Kinder


Gerade der „heutigen Jugend“ entwachsen blühen wir auch schon auf zu den „heutigen Eltern“. Klingt nicht besser und ist auch nicht besser gemeint. Ich-zentriert und verwöhnt wie wir sind, haben wir unsere Kinder nicht im Griff. Was ist daran Schuld? Die Medien sind sich einig: Wir Eltern sind zu unsicher. Statt unseren Mutterinstinkten zu vertrauen, fressen wir Ratgeber um Ratgeber und vergeigen es am Ende doch. Ist das so?



Nö. Mutterinstinkte und auch Vaterinstinkte gibt es zum Glück und jeden Ratgeber, den ich lese, klopfe ich natürlich nach Tauglichkeit ab. Bei manchen Büchern weiß man direkt, der Autor oder die Autorin hat den Schuss nicht gehört. Weg damit! Eltern haben ein Bauchgefühl, das einen guten Nährboden bildet, blöde Ratgeber werden aussortiert. Doch wenn wir uns allen Ratgebern/Zeitschriften/Blogs versagen, drehen wir uns im Kreis. Dann bleibt nur übrig, was wir aus der eigenen Kindheit behalten haben.

Kinder sind aber keine Stecklinge, die wir in die Erde pflanzen, gießen und dann wachsen sie alle zu Apfelbäumchen heran. Die eigene Kindheit mag uns ein Leitfaden sein, aber wir waren andere Mädchen und Jungen als es unsere Töchter und Söhne nun sind. Manche Kinder sind Birnenbäume, andere Haselnusssträucher oder Sonnenblumen. Ich höre oft: „Kinder sind einfach unterschiedlich“, aber haben wir das verinnerlicht?

Manche Kinder tanzen aus der Reihe


Foto:
Meint unsere Gesellschaft nicht eher, mit den richtigen Werkzeugen könne man jedes Kind zu einem Apfelbaum großziehen? Oder biegen, stutzen… Kinder, die aus der Reihe tanzen, leiden dieser Ansicht nach unter Eltern, die nicht die richtigen Werkzeuge nutzen. Die ihren Instinkten nicht vertrauen und deren Nachwuchs ihnen deshalb auf der Nase herumtanzt, schlecht isst oder nicht schläft, in der Schule schwächelt, zu unruhig ist, zu schüchtern, zu aufgedreht, unhöflich, ….

Man muss eben auch mal „Nein“ sagen können. Man darf halt nicht immer so hart sein. Das kommt von der falschen Ernährung. Auf einer Montessori-Schule konnte das ja nichts werden. Wenn man mit drei Jahren auch noch eine Windel trägt. Weil die Mutter immer nur gearbeitet hat, Einzelkinder können das Soziale einfach nicht lernen…
Kinder sind wirklich verschieden - Nicht nur eine Redensart

Ach, hört doch auf. Kinder SIND verschieden! Und da geht es nicht nur darum, wann sie krabbeln oder wann sie sprechen. Das tun sie alle irgendwann. Es geht um viel mehr: Ob sie Einzelgänger werden oder ob sie immer jemanden um sich brauchen, ob sie kuscheln oder ob sie hauen, ob sie viel lachen oder ob sie oft zornig sind. Mit dem gleichen Werkzeug kommt man nicht immer zu Äpfeln, auch wenn man alles dafür tut.
Es fällt uns leichter zu akzeptieren, dass erwachsene Menschen unterschiedlich sind als dass es Kinder sind. Kinder werden unserer Vorstellung nach so und so wachsen, wenn wir sie so und so pflegen. Auch ich glaube an „verzogene“ Kinder oder an Vernachlässigung. Ich denke aber, dass wir es uns zu leicht machen, wenn wir immer nur von unseren Kindern auf andere schließen.

Wohin führt uns die Entwicklung?

Eltern, die ein Kind haben, das aus der Reihe wächst, atmen erleichtert auf, wenn eine Krankheit ihres Kindes bescheinigt werden kann. Die Auffälligkeit braucht unbedingt einen Namen. Wie weit ist es denn mit den elterlichen Instinkten, wenn solche Eltern ein Etikett fürs Kind brauchen? Für sich und für andere. Er hat halt ADHS. Sie leidet eben unter der Lese-Rechtschreibschwäche. Wusstet ihr, dass es sogar für das unruhige Wippen mit dem Bein einen Namen gibt? Restless Legs Syndrom (RLS)!… Was ist mit den Eltern, die kein Etikett für ihr Kind bekommen, aber deren Kind auch anders ist? Haben die versagt? Oder sollen wir bald einfach an alle Etiketten verteilen, damit wir die Andersartigkeiten eines JEDEN akzeptieren lernen?

Dieser Blogartikel entsteht nicht aus persönlicher Betroffenheit. Bisher habe ich zwei lustige kleine Mädchen, um die ich mir keine Sorgen mache. Der Post soll einfach eine Motivation sein für andere Eltern, die unsicher sind, weil ihr Kind "anders" ist. Menschen sind unterschiedlich, warum sollten Kinder da gleichförmig sein?

Freitag, 13. März 2015

Über den Wolken - Flug mit Baby

Mir fiel die Entscheidung nicht leicht, mit meinem Baby in ein Flugzeug zu steigen. Über den Wolken... Das klingt nach Stress und Angst. Doch das Zeitargument war unschlagbar: Eine Stunde Flug von Bonn nach Dresden vs. 7 1/2 Stunden Bahnfahrt! Also habe ich es gewagt und erzähle euch heute davon.

Es gab einen Grund zu feiern: Meine Omi wurde 80 Jahre alt! Das Problem: Sie wohnt 600km von mir entfernt und ich hatte wenig Zeit. Mit Masterarbeit und meinen Jobs konnte ich keine Woche von hier wegbleiben. Eine Reise mit der Bahn? Das lohnt sich nur für einen längeren Aufenthalt, bei dem man sich dann auch von der Fahrt erholen kann. Gerade für ein Baby ist es kaum zumutbar, kurze Zeit nach der anstrengenden Fahrt schon die Rückreise anzutreten. Ich wollte das so nicht machen. Eine Stunde Flug hingegen ließ sich leicht einrichten.

Foto: Lasse Fuss
Der Plan: Sonnabend um 10 Uhr losfliegen und um 11 Uhr ankommen, Montag um 21 Uhr losfliegen und um 22 Uhr landen. Ich binde Annika entspannt ins Tragetuch, passiere so den Sicherheitscheck mit ihr und wir kuscheln uns durch den Flug.

Umsetzung: Der Anfang lief auch wie geplant: Annika kuschelte sich ins Tragetuch, ich zog eine Tragejacke darüber, trug einen Rucksack auf dem Rücken und die Wickeltasche in der Hand. So verließen wir um 8 Uhr das Haus, fuhren per Bus und Schnellbus zum Flughafen und trafen kurz nach 9 Uhr am Flughafen ein. Dort war mein nächstes Ziel der Check-In, den ich erst nicht fand, und als ich ihn fand, wurde ich zum Automaten geschickt... In Köln konnte ich den Automaten selbst bedienen, in Dresden musste mir dann ein Mitarbeiter helfen - Da fragt man sich schon, was der Automateneinsatz für einen Mehrwert hat? 

Das eigentliche Problem beim Fliegen sind die Sicherheitsvorschriften! 
Annika und ich, die kompakte Einheit aus Mami und Baby, durften nicht zusammen die Kontrolle passieren. Die Einheit musste geteilt werden. Ich bekam beim Lösen des Tuchs immerhin Hilfe angeboten, aber anschließend musste ich mein Kind fremden Leuten in die Hand geben... Finger weg, dachte ich und ließ es doch über uns ergehen. Es waren immerhin nette Menschen und Annika lachte mir ihnen, also kein Problem. Nach dem Sicherheitsceck galt es, das Baby wieder einzuwickeln. Kaum im Warteberecht angekommen, schrie die Maus "Hunger" (wörtlich "wähäääähööh") und ich wickelte sie wieder aus... Aus-an-aus-an. Uff. Doch nicht genug: Im Flugzeug wurde ich gebeten, mein Baby wieder aus dem Tuch zu nehmen, denn das verstoße gegen die Sicherheitsbestimmungen. Also wieder raus. Im engen Flugzeug verlangte das Tragetuch entbinden - und vor allem nachher das binden! - viel Konzentration und Geschick. Aber was bekomm ich nicht alles hin!
Der "Sicherheitsgurt" fürs Baby verband Annikas mit meiner Hüfte und wirkte auf mich weniger Vertrauens erweckend, als das Tuch, welches ihren ganzen Körper inklusive Köpfchen gestützt hätte.

Die Flüge an sich verliefen entspannt
Annika schlummerte auf dem Hinweg sogar ein. Sie weinte weder beim Start noch bei der Landung und wir hatten auf dem Hinflug sogar eine nette Sitznachbarin, mit der ich mich gut unterhalten konnte. Die Zeit verging also wie im Flug (Haha ;-) ). In Dresden holten mich meine Eltern ab, das war die schönere Reiserichtung. Auf dem Rückweg verpasste ich knapp den Bus und musste alleine mit Annika 30min auf den nächsten Bus warten (nach 22 Uhr) und dann noch eine Stunde bis nach Hause fahren.

Und die Kosten?
Einen Monat vor dem Flug hatte ich unsere Tickets gebucht: 160€, darin waren 30€ fürs Baby enthalten. Verglichen mit günstigen Bahnfahrkarten oder Fernbussen ist es sehr teuer. Was wir aber an Geld ausgegeben haben, bekamen wir doppelt an Zeit und damit Gelassenheit wieder. Das war es uns wert.

Wohin ging euer erster Flug mit Kind? 

Montag, 9. März 2015

Leseecke: Das 50/50-Prinzip



Mit „Papa kann auch stillen“ treffen Stefanie Lohaus und Tobias Scholz zielsicher einen wunden Punkt unserer Zeit. Wir Paare leben heute gleichberechtigt, jeder verdient sein Geld, läd den anderen mal zum Essen ein und macht seinen Teil vom Haushalt. Wir leben ein 50/50-Prinzip und sind glücklich. Bis wir Eltern werden.


Wie Paare „Kind, Job & Abwasch unter einen Hut bekommen“, scheint nämlich nicht mehr so einfach zu sein. Plötzlich verschieben sich die Prozente. Meistens geht der Mann weiter arbeiten, die Frau erst einmal gar nicht mehr und später nur Teilzeit auf anderem Gebiet. Dafür liegt die Familienarbeit bei der Frau und die meiste Hausarbeit auch. Und wo bleibt die Freizeit und Pärchenzeit?  




Worum geht´s?

Das Buch versteht sich nicht als Ratgeber, sondern will die Kernidee des 50/50-Prinzips schmackhaft machen. Anhand vieler Beispiele verdeutlichen die Autoren, dass zwar das Papa-arbeitet-und-Mama-bleibt-zu-Hause-Prinzip zunächst als das naheliegende erscheint (Papa verdient ja mehr), aber auf Dauer niemand so wirklich glücklich wird. Die Frau vermisst die Arbeit, der Mann vermisst sein Kind. Jeder möchte gerne die Abwechslung und Anerkennung durch eine Arbeit, aber eben auch eine Beziehung zu seinem Kind. Was niemand möchte: Haushalt. Darüber entbrennt schnell ein Streit, ebenso die Freizeiteinteilung und auf Pärchenzeit hat man dann sowieso keine Lust mehr.



Stefanie Lohaus und Tobias Scholz haben daher beschlossen, dem zu entgehen und alles 50/50 aufzuteilen. Beide nahmen sich recht lange Elternzeit und beide traten in ihren Jobs kürzer. Sie achten darauf, dass der Haushalt und die Freizeit gerecht aufgeteilt werden und bisher fahren sie gut damit.



Was nervt:

Es liegt vermutlich einfach an der Tatsache selbst, dass jemand über sein Leben ein Buch schreibt. Und eine Kolumne verfasst (www.zeit.de/serie/das-prinzip-50-50). Und eine Website gründet (5050prinzip.de).
Hat da jemand die Weisheit mit Löffeln gefressen? Auf mich macht es den Eindruck, die zwei rufen die ganze Zeit: „Schaut her, wie perfekt wir das hinbekommen!“ Natürlich beteuern sie, dass sie nicht perfekt sind, aber mich nervt´s trotzdem. Hinzu kommt, dass sie gerade Mal seit zwei Jahren Eltern sind und auch nur ein Kind haben. Mit ihren Weisheiten hätten sie besser noch ein paar Jahre und Kinder warten können, damit sich ihr Prinzip auch bewähren kann.



Was ich mitnehme:

Irgendwie alles 50/50 aufzuteilen, ergibt viel Sinn, was mir auch vorher klar war, aber es hat sich nochmal gefestigt. Dabei sind wir selbst echt weit von 50/50 entfernt und auch das entspringt leider einer naheliegenden Entscheidung. Es ist einfacher für mich als Berufseinsteigerin, wenn mein Mann die Kinder betreut. Würde ich nur 50% arbeiten, müsste mein Mann eben auch 50% arbeiten und das bedeutet viel Koordination und vor allem auch Glück, oder? Zukünftig, wenn die Kinder im Kindergarten sind – Lasst mich mal träumen! – könnte ich mir aber vorstellen, dass wir beide reduziert arbeiten. „Papa kann auch stillen“ zeigt ja, dass es Menschen gibt, die das hinbekommen.



PS: Papa kann nicht stillen.

Freitag, 6. März 2015

Sprich' lieber mit deinem Kind - Hände weg vom Smartphone!

Die Stadt Frankfurt sorgt aktuell mit einer Plakataktion des Sozial- und Jugendamtes für Aufsehen. Auf den Plakaten und Flyern, die in Behörden, Kitas und Arztpraxen ausliegen, werden Eltern dazu aufgerufen, lieber mit ihrem Kind zu sprechen.

Angeblich soll dies kein mahnender Zeigefinger, sondern eine freundliche Ermutigung sein, sich lieber seinem Kind zu zu wenden, anstatt zu chatten oder auf dem Smartphone zu surfen.

Im selben Atemzug wird allerdings betont, wie schädlich die Smartphone-Nutzung der eigentlichen Bezugsperson auf die Eltern-Kind-Beziehung zu sein kann und was das Kind dadurch alles nicht lernt. Bzw. wie notwendig die permanente Aufmerksamkeit für das Kind ist.


Ok, auf der einen Seite stimme ich den besorgen Sozialdezernats-Menschen zu, die "Head Down"-Generation hat tatsächlich ein innigeres Verhältnis zu ihrem Smartphone als zu ihren Mitmenschen.

Aber was sind wir denn nun?

Helikopter-Eltern, die ihren Kinder zu viel Aufmerksamkeit geben und sie zu Tyrannen erziehen oder vernachlässigen wir unsere Kinder jetzt doch schon wieder durch die Nutzung von Smartphones?

Natürlich ist auch hier - wie sonst auch - das Maß entscheidend. Hänge ich oft am Smartphone und fällt mein Kind deshalb von der Couch? (Ja, ist passiert. Einmal. Wirklich nur EINMAL!) 

Das geht so natürlich nicht, da mag die Kritik gerechtfertigt sein. Aber spätestens, wenn das Kind mobiler wird und man ihm wirklich schon aus überlebensnotwendigen Gründen 150% der Aufmerksamkeit widmen muss, wird jedes Elternteil das Smartphone aus der Hand legen, weil alle Hände für das Kind gebraucht werden.

Aber ist das Smartphone nicht auch mein einzig gefühlter Kontakt zur Außenwelt? Leider ja. Vor allem während der stundenlangen Kinderwagenfahrten, wenn der Babyschatz NUR beim Geschaukel schläft oder in den unzähligen einsamen Nächten, wenn außer mir und Kindchen zum Glück auch noch andere Mütter wach sind und wir uns zusammen über Messenger-Apps die Zeit vertreiben können. 

Außerdem haben wir das Smartphone doch nicht nur zum Surfen in der Hand. Es entstehen so viele Fotos und Videos, alle Momente werden festgehalten und geteilt. Mein Sohn wird mehr Bild- und Tonmaterial von seinen ersten Jahren von sich haben, als ich und meine Schwestern zusammen in Jahrzehnten. Und wir schaffen Erinnerungen und teilen sie mit der Welt und unseren Freunden. 

Damit bekommen unsere Kinder garantiert mehr (nachhaltige) Aufmerksamkeit als manch besorgter Pädagoge meint.

Also, liebe Technikphobiker_innen: das Fernsehen hat uns aller Unkenrufen zum Trotz auch nicht verblödet. So lasse ich mir also kein schlechtes Gewissen einreden und vereinbare sicherheitshalber trotzdem smartphonefreie Stunden am Tag und am Wochenende, die mein Sohn meine ungeteilte Aufmerksamkeit bekommt!

Wie seht ihr das? Seid ihr oft mit eurem Smartphone beschäftigt? Leidet die Eltern-Kind-Beziehung drunter?

Donnerstag, 5. März 2015

Schluckstörung - Kann ein Logopäde helfen?

Wenn ich mich in meinem Umfeld so umschaue, gibt es wohl kein Kind, was nicht von Haus irgend ein Problemchen mit sich bringt: es gibt die Energiebolzen, die schlechten Schläfer, die Mamahänschen oder ganz und gar die Schreikinder. Ich habe beim Problemchen-Lotto den schlechten Esser gezogen!

Aufgefallen ist uns das schon in den ersten Wochen. Kilian hat nie die Mengen Milch geschafft, die er laut Lehrbuch schaffen sollte. Gestört hat uns das so lange nicht, bis die Beikostzeit losging. Die Mengen die er seitdem isst, sind regelrecht winzig. Trotz dessen haben wir keine Probleme mit Unterernährung oder Mangelerscheinungen. Das bestätigt uns unsere Kinderärztin regelmäßig.

Kilian ist nun 16 Monate alt. Um von einer altersgerechten Entwicklung auszugehen, müsste er nun schon feste Nahrung zu sich nehmen und diese vor allem auch kauen. Doch Pustekuchen. Wir bewegen uns nach wie vor im Bereich der 6-Monats-Gläschen, um euch ein Mal die Konsistenz von Kilians Nahrung zu veranschaulichen.
Geben wir ihm feste Sachen, wie Brötchen, Würstchen, Obst oder Gemüse, beißt er zwar Stücken davon ab und behält sie eine Weile im Mund, doch er weigert sich vehement diese zu kauen und zu schlucken. Und das obwohl er fast alle Zähne bereits hat.
Vermutet wird hier von unserer Kinderärztin, dass sich entweder der Zungenschiebreflex nicht verwachsen hat oder das eine Schluckstörung vorliegt. Die könnte zum Beispiel durch die Intubation bei der Leistenbruchoperation im Februar 2014 verursacht worden sein.

Zur U6 sprachen wir darüber noch einmal ausführlich mit unserer Kinderärztin. Bis dahin war sie davon ausgegangen, dass sich der Zungenschiebreflex noch verwachsen würde. Wir vereinbarten daher noch die ersten Monate im Kindergarten abzuwarten, ob er sich das Essverhalten von den größeren Kindern ab schaut. Bis Mai, also bis zum 18. Monat sollten wir uns noch gedulden.
Seit vier Wochen ist es nun leider so, dass Kilian - auch weil er derzeit stark zahnt - kaum noch Nahrung zu sich nimmt. Den gestiegenen Energiebedarf, den das Laufen mit sich brachte, kompensiert er nun wieder mit Milchnahrung in der Nacht. Die dadurch entstandenen schlaflosen Nächte, machen meinem Mann und mir sehr zu schaffen.

Deshalb habe ich mich dazu entschlossen, mit Kilian noch vor Vollendung des 18. Lebensmonats einen Logopäden aufzusuchen. Auch da uns nicht viele Alternativen bleiben. Außer einer Spiegelung unter Vollnarkose, denn bei den normalen Untersuchungen waren bisher keine Beeinträchtigungen des Rachens erkennbar.
Dafür haben wir eine Heilmittelverordnung für 10 Behandlungen bekommen. Unser erster Termin ist heute.

In den kommenden Wochen will ich euch berichten, wie sich Kilians Essverhalten mit der Logopädie verändert und hoffentlich verbessert. Besonders spannend wir dabei für mich, was so ein Logopäde eigentlich bei so einer Behandlung macht.

Hatte von euch jemand so ein ähnliches Problem mit seinem Kind und kann mir berichten, was letztendlich geholfen hat? 

Ich freue mich auf eure Kommentare!