Montag, 29. September 2014

Mythbusters #2 – der vergessene Schmerz

„Wenn du dein Kind siehst, ist jeder Schmerz vergessen!“ 

Je schlechter es einem nach der Geburt geht, umso häufiger wird der Satz gebraucht. 

Ja, das eigene Kind dann in den Armen zu halten, ist die Belohnung. Es wiegt den Schmerz auf. Hätte ich gewusst, was mich nach der Geburt alles erwartet, hätte ich meinen Sohn trotzdem (oder eher ganz sicher) in freudiger Erwartung bekommen. Sogar ohne mit der Wimper zu zucken.

Aber es macht nicht vergessen, was man körperlich, psychisch und emotional erlebt hat und in der folgenden umwälzenden Zeit erleben wird. Mir geht es auch nicht um eine Diskussion darüber, ob es sich „gelohnt“ hat, das steht außer Frage – wird bei meinen Blogposts meist wohl auch nicht so deutlich, deshalb erwähne ich es dieses Mal bewusst *hüstel* (ja, ich habe die Tendenz, das Negative zu betonen, aber von der rosaroten Babyfreude-Welt gibt es meiner Meinung nach genügend).

Mir geht es um die Anerkennung der Leistung, die Frauen physisch und psychisch erbringen. So ein Wunder spaziert nicht von alleine auf die Welt und durch sie durch. So ist es doch nachvollziehbar, dass man vor überwältigendem Stolz und vielleicht manchmal falscher Erwartungshaltung nicht an sich halten kann, ist der Nachwuchs doch der fleischgewordene Beweis dieser Leistung.

Vielleicht stimmt der Mythos aber auch zum Teil. Andere Mütter berichten von dieser Erfahrung, man ist wie auf Drogen, benebelt vor Liebe und Zuneigung, die stundenlange Qual der Geburt ist vergessen…

Ich zumindest teile diese Erfahrung nicht. Durch die Frühgeburt, den Kaiserschnitt, den folgenden Komplikationen, die Kinderklinik, das nicht funktionierende Stillen, etc. merkte ich nichts von den Mami-Super-Hormonen. 

Die hohe Kaiserschnittrate lässt vermuten, dass es tendenziell vielleicht mehr Frauen gibt, denen dieser Hormonrausch verwehrt wird. Das hier soll kein Manifest gegen den Kaiserschnitt sein. Mir geht es viel mehr um das Recht auf Unversehrtheit unserer Körper und dem respektlosem Umgang damit. Wobei die steigende Rate vielleicht ein Symptom davon ist (durchaus diskutabel).

"Wenn du dein Kind siehst, ist jeder Schmerz vergessen!"

www.ayaeneli.com
Schlepp' mal deinen geburtswunden Körper über die Gänge und versorge einen Säugling, da klingt der Satz zum Teil wie Hohn. Während man das das Pingpong der inneren Organe und den Beckenboden an den Knien fühlt, will man sowas nicht hören. Dieser Satz entwertet meiner Meinung nach auch die Folgen, unter denen einige von uns unser ganzes Leben zum Teil auch „leiden“ werden. Dabei rede ich nicht nur davon, sich nach Lachen und Husten einzunässen oder von ästhetischen Problemen (jajajaja, wir sind alle Tigermoms oder so), sondern auch davon, dass wir den Raubbau an unserem Körper lange Zeit spüren. Ich trage die Erschöpfung der nachgeburtlichen Zeit immer noch mit mir rum und kenne viele Mütter, denen es so geht.

Ich habe den Schmerz also eher vergessen, weil er von einer Reihe anderer Empfindungen und Erfahrungen abgelöst wurde, die ich mir nicht mal im Traum hätte ausmalen können.

Die meisten davon sind positiver Natur (keine Frage, aber sicherheitshalber nochmal erwähnt), aber einige erreichen doch teilweise einen Grad der … ähm, Unannehmlichkeiten, über die ich vorher nur erschrocken die Luft angehalten hätte. 

Da möchte ich auf „Wenn du dein Kind siehst, ist der Schmerz doch vergessen“ nur Körperteile zeigen und sagen: „Wenn du DAS hier siehst, weißt du erst, was Schmerzen sind!“

Freitag, 26. September 2014

Chutriels Fazit zum Ferbern


Heute schreibe ich meinen letzten Blogpost zu meiner Ferber-Erfahrung. Hier könnt ihr den Beginn nachlesen: Jedes Kind kann schlafen lernen - der letzte Ausweg

Wir blieben konsequent bei unserer modifizierten Methode. Jeden Abend lesen wir gemeinsam ein Buch, kuscheln, dann legen wir unseren Sohn ins Bett. Bleibt er liegen, bleiben wir da. Steht er auf und kommt ans Gitter, wird gekuschelt und er bekommt einen Gute-Nacht-Kuss. Dann gehen wir für eine Weile raus (mittlerweile nicht mehr nach der Uhr). Wenn wir wieder reinkommen, wird er gelobt und gekuschelt und wieder hingelegt. Bleibt er liegen, bleiben wir da, wenn nicht, gehen wir wieder raus...usw.

Im Laufe der ersten Woche mussten wir immer seltener rausgehen und heute - knapp zwei Monate später - schläft er meistens sofort ein. Sofort heißt innerhalb von 20-30 Minuten, die er noch brabbelt und ein bisschen wühlt. Einer von uns sitzt bei ihm, streichelt seinen Kopf, hält seine Hand oder singt ihm ein Lied vor bis er einschläft. Mittlerweile können wir ihm sogar die Flasche zum Einschlafen abgewöhnen, weil er sie nicht mehr zur Beruhigung braucht. Nachts wacht er nur ein- bis zweimal auf, schläft aber problemlos wieder ein und sogar immer öfter durch.

Also, alles normal. Sogar ärztlich attestiert. Wir sind nämlich aus der Behandlung am SPZ entlassen worden.

Und kein Vergleich mehr zu den nervenaufreibenden Stunden, die wir das letzte Jahr mit Tragen, Kuscheln, Singen, Hinlegen, Spielen, etc. verbracht haben und die wir ihn trotz aller Bemühungen einfach nicht zum Schlafen bewegen konnten.

Ab und zu, wenn er trotz Müdigkeit nicht "runterkommt" und weiter rumturnt, müssen wir wieder rausgehen. Er schreit dabei auch nach wie vor in gleicher Intensität. Weder bin ich abgestumpft und es macht mir nichts mehr aus, noch hat er aufgegeben, nach uns zu rufen, weil ihm unser Weggehen nicht gefällt. Diese Kritik an der Methode kann ich persönlich also nicht bestätigen. Zum Glück ist es mittlerweile dann nur ein einziges Mal, das wir rausgehen müssen. 

Mein Fazit - unser Weg

Ob dieser Weg der richtige ist, weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass es so für uns funktioniert und ich eher damit leben kann, ihn ab und zu alleine in seinem Zimmer schreien zu lassen als jeden Abend Stunden damit beschäftigt zu sein, mein Kind (nicht) ins Bett zu kriegen.

Trotzdem zwinge ich ihm nicht mit aller Macht meinen Willen auf. Steht er am Gitter und lässt mich einfach nicht los, nehme ich ihn auch wieder raus und halte ihn im Arm. Er bekommt so viel Nähe, wie er braucht, um einzuschlafen. Manchmal trage ich ihn eine Weile durch das Zimmer, manchmal schläft er auch einfach nur auf meinem Bauch und will partout nicht in sein Bett. Das ist für mich auch ok. Hauptsache ist, dass er schläft. Was er vorher auf meinem Arm ja auch nicht gemacht hat, sondern sich mit seiner Rumturnerei weiter wachhielt. 

Nach dem nächtlichen Aufwachen schläft er auch bei uns im Bett weiter. Am Abend schläft er trotzdem unproblematisch in seinem Bett ein. Ein weiterer Punkt der Ferber-Methode, den ich nicht befolge. Laut dieser muss das Kind immer alleine in seinem Bett (weiter-)schlafen, die nächtliche Unterbrechung macht jedes "Training" zu nichte. Stimmt bei uns also nicht. 

Bisher macht unser Kind auf mich keinen traumatisierten oder traurigen Eindruck. Im Gegenteil: Dadurch, dass alle besser schlafen und ich mich nicht mehr am Rand der Erschöpfung und Verzweiflung bewege, ist unser Familienleben wesentlich harmonischer. 

Unser Sohn greift abends sogar schon nach dem Buch, das wir immer lesen, und signalisiert von alleine, dass er in sein Bett will. Obwohl unser Leben in den vergangenen Wochen teilweise ziemlich chaotisch war (Hauskauf, Renovierung, Umzug), war sein Einschlafen trotzdem unproblematisch. Auch, wenn wir woanders schlafen, schäft er gut ein.

Nicht nur für uns ist es jetzt endlich nicht mehr so belastend. Ein gern benutztes Argument der Kritikerinnen ist ja, dass man nur aus reiner Bequemlichkeit ein gut schlafendes Kind will. Natürlich möchte ich auch irgendwann mal meine Ruhe abends haben, weil mich der Alltag mit Kind schon sehr schlaucht und wenn es abends kein Ende gibt, MEIN Ende irgendwann erreicht ist. Allerdings merke ich an meinem Kind, dass es ihm mit erholsameren Nachtschlaf auch besser geht. Vorher war er direkt nach dem Aufstehen schon wieder müde und den ganzen Tag aus Müdigkeit überfordert, jetzt ist er wesentlich ausgeglichener und erholter.

Im Bezug zur Ferber-Methode kann ich einige Kritikpunkte nicht mehr nachvollziehen. Entweder sind sie schlichtweg falsch - damit meine ich, dass die Punkte, die kritisiert werden, überhaupt nicht zutreffen und den Verdacht nahe legen, dass das Buch von den Kritikerinnen gar nicht gelesen wurde. Bspw. wird explizit darauf hingewiesen, dass das Kind NICHT so lange schreien gelassen wird, bis es vor Erschöpfung und Verzweiflung irgendwann alleine in seinem Bett einschläft. Oder die Methode an sich wird sehr einseitig betrachtet und dabei die positiven Aspekte, die sie auch mit sich bringt, schlichtweg ignoriert. 

Kritische Gedanken

Das Schreienlassen bleibt weiterhin schlimm und ich finde es selbst nicht gut, ihn mit dem Alleinlassen im Zimmer "bestrafen" zu müssen. Oder, schön geredet, ihm die Grenze zu setzen. Zwar bemühe ich mich sehr darum, es nicht wie eine Strafe aussehen zu lassen (ich verlasse den Raum mit den Worten "ok, du kannst noch etwas spielen, ich bin dann nebenan"), aber naja...das kaufe ich mir selbst auch nicht so wirklich ab. Denn ich bin mir durchaus bewusst, dass mein Kind damit ausbaden muss, was wir im letzten Jahr versäumt haben. Auch wenn ich rückblickend immer noch nicht weiß, was wir anders hätten machen sollen. 

Babys kann man mit zu viel Nähe und prompten Reagieren nicht verwöhnen. Kleinkinder auch nicht, aber irgendwann haben wir scheinbar den Absprung verpasst und ihm keine genügend klare Struktur vorgegeben. Scheinbar wusste er selbst auch nicht genau, was er braucht, um schlafen zu können. Jetzt gibt es weniger Optionen, mit denen er wohl besser zurecht kommt. Also spielen kann er alleine weiter, wenn wir die Schlafenszeit einberufen haben, zum Einschlafen bleiben wir da.

Das war und ist ja auch die Grundlage der Ferber-Methode, mit der ich mich - obwohl ich die Maßnahme (das Rausgehen, aka Schreienlassen) verwende - einfach nicht anfreunden kann: Meiner Meinung nach muss mein Kind nicht alleine und ohne Hilfsmittel (Schnuller, Flasche, Körperkontakt) einschlafen. Wobei er keinen Schnuller mehr nimmt (von alleine) und die Flasche auch immer seltener braucht.  

Zusammenfassend bleibe ich also zwiegespalten, ob das jetzt gut oder schlecht war und ist. Ob die Methode ihren schlechten Ruf verdient hat oder ob wir sie mit meiner Modifikation unterwandern. Man kann es eh so oder so sehen:  Negativ gesprochen "entwöhnt" man sein Kind von sich und von den Hilfsmitteln, die es zum Einschlafen braucht - das war die Formulierung der Psychologin. Positiv gesprochen hilft man dem Kind, eigenständiger und unabhängiger zu werden, damit es sich von alleine besser entspannen und schlafen kann. 

Natürlich hallen mir alle Gespräche nach, in denen jegliches Schlaftraining verteufelt wurde. "Willst du ein glückliches Kind oder ein dressiertes?", "Das ist reine Konditionierung, das macht man mit Hunden, aber nicht mit Kindern!" usw. . Negativ betrachtet mag das stimmen. Positiver überlegt gibt man dem Kind Struktur und setzt Grenzen, die es braucht, um sich im Chaos seiner Wahrnehmung besser beruhigen zu können. 

So bleibt mir nur noch zu schreiben, dass jede Meinung zum Thema eh ihre Berechtigung hat. Ich wollte euch mit meiner Erfahrung aber zeigen, dass auch ein gewisser Leidensdruck dahinter steckt, wenn man sich zu so einem Schlaftrainig  entscheidet und dass "solche" Eltern (ich stell mich ja schließlich absichtlich an den Pranger *hüstel*) trotzdem darum bemüht sind, den richtigen Weg zu finden und das Beste für ihr Kind wollen. Zumal es immer noch in der eigenen Verantwortung liegt, sich nicht unreflektiert und sklavisch an Anweisungen zu halten, sondern Ratschläge auch auf die eigenen Bedürfnisse angepasst an zu wenden.

Was haltet ihr von Schlaftrainings? Kann jedes Kind schlafen lernen? Habt ihr Erfahrungen mit der Ferber-Methode gemacht? Oder schlafen eure Kinder von Anfang an unproblematisch ein?

Donnerstag, 25. September 2014

Ein Tag im Leben von Solina

Es ist 0:00 Uhr am 05.09.2014. Der Freitag meiner dritten Arbeitswoche. Der gestrige Tag war anstrengen. Von Fieber und Durchfall beim Baby geprägt. Noch schlafen wir alle friedlich. Nur die Katze streunt durch die Nachbarschaft.

01:34 Uhr: Kilian wird wach und meldet Fläschchenbedarf an. Mein Mann geht zu ihm und füttert. Ich liege wach und lausche dem Babyphone. Etwas unruhig schläft Kilian wieder ein. Wenigstens ist er nicht heiß. Nach einer Weile kann auch ich wieder einschlafen.

03:43 Uhr: Kilian ist erneut wach und schreit heftig. Es dauert einen Moment bis ich es die Treppe bis in die obere Etage erklommen habe. Kilian trinkt zwar die Flasche, ist aber anschließend hellwach. Ich trage ihn eine Weile durch die Gegend aber es ist nichts zu machen.

04:03 Uhr: Ich lege mich mit Kili zu Papa ins Bett. Wir kuscheln ein bisschen, aber meinem Sohn ist mehr nach wuseln zumute.

05:01 Uhr: Nach fast einer Stunde ist er zwar endlich wieder müde, findet aber trotzdem keinen Schlaf. Ich trage ihn daher wieder in sein Zimmer und lege ihn dort ins Bett. Es dauert nur ein paar Minuten, bis er wieder eingeschlafen ist. Jetzt kann auch ich endlich wieder ins Bett.

05:43 Uhr: Ein kurzer Schrei aus dem Babyphone lässt mich aufschrecken. Als ich auf die Uhr schaue rutscht mir kurz das Herz in die Hose. Mein Mann erklärt sich bereit, nach dem Kind zu schauen. Stattdessen schlummern wir aber alle wieder ein.

06:00 Uhr: der Wecker meines Mannes klingelt. Nach Aufstehen ist hier aber niemandem.

06:05 Uhr: Der Wecker klingelt erneut und nun steht mein Mann auf.

06:23 Uhr: Kilian ist wieder wach. Ich verpeile total das er schreit vor lauter Müdigkeit und denke, dass mein Mann bei ihm oben ist. Der ist aber im Bad und hört den Kleinen gar nicht. Nach einer Weile kapiere ich endlich was los ist. Kilian ist da aber schon untröstlich und weint heftig. An schlafen ist nicht zu mehr denken und so stehen wir auf.

06:45 Uhr: Ich sitze mit einem Milchkaffe im Wohnzimmer während mein Kind um mich herum wuselt.

06:55 Uhr: Mein Mann macht sich auf den Weg zur Arbeit. Vorher nutze ich noch kurz die Chance in Ruhe auf Toilette zu gehen

07:24 Uhr: Ich habe den Frühstückskrieg verloren. Zwei Löffel Brei waren das Höchste der Gefühle. Dafür ist aber alles vollgeschmiert. Ich resigniere bei dem Versuch, das Kind irgendwie zu säubern um eine plötzliche Verschlechterung der Laune zu vermeiden. Stattdessen mache ich ihm ein Fläschchen, welches er genüsslich verputzt. Danach versuche ich die Zähne zu putzen. Auch das gelingt nicht. Das Zahnweh macht ihm zu sehr zu schaffen.

07:47 Uhr: Kili ist so müde, dass ich ihn wieder hinlegen muss. Ohne viel Gemurre schläft er ein. Für mich steht nun die Frage an: Schlafen oder Duschen? Ich entscheide mich für schlafen und lege mich hin.

08:20 Uhr: Das wars mit schlafen. Ich wickel den Kleinen und ziehe ihn um. Danach wird gespielt. Seine Laune ist unausstehlich. Er will stehen und laufen und tut sich ständig weh. "Heile Heile Gänschen" gebe ich annähernd in Dauerschleife von mir.

10:21 Uhr: Stolpern und Stürzen macht müde. So muss ich Kilian noch ein Mal zum schlafen bewegen. Das ist meine Chance mich zu duschen und mich für die Arbeit fertig zu machen. Anschließend bereite ich mein Mittag vor.

12:03 Uhr: Kilian hat sein Schläfchen beendet. Für meinen Geschmack hat er viel zu lange geschlafen, denn Mittagsschlaf kann ich nun vergessen.

12:05 Uhr: Mein Essen ist fertig, doch bevor ich mich selbst stärken kann, versuche ich etwas Brei in mein zahnendes Kind zu bekommen. Es gibt Möhre-Kartoffel-Pute, doch selbst mit aller Überredungskunst sind 2 Löffel das Höchste der Gefühle. Nicht einmal Nachtisch will er essen. Wir geben uns also mit einem Fläschchen Milch zufrieden und Kili schaut mir geduldig beim Essen zu.

13:40 Uhr: Meine Schwiegermutter übernimmt ihren Betreuungsdienst. Ich ziehe mich noch einmal um, da ich vorhin bekleckert wurde und packe meine Tasche.

13:48 Uhr: Ich hole mir ein Kussi von meinem Baby und verabschiede mich in den Arbeitstag

14:27 Uhr: Nachdem ich mir im leeren Büro (alle Kollegen haben schon längst Feierabend) ein paar Anweisungen und den Schlüssel für meinen Dienstwagen abgeholt habe,begebe ich mich zu einem leer stehenden Grundstück, auf dem Unrat abgelagert wird. Bewaffnet mit meiner Kamera, dokumentiere ich die Schuttberge, 12 Schrottautos, Sondermüll und einen Marder. Anschließend geht's noch auf Fußstreife. 6 Parksünder wären wohl heute besser zu Hause geblieben.

18:17 Uhr: 12.987 Schritte später befinde ich mich endlich auf dem Heimweg. Bei meinem Stammbäcker hole ich noch ein frisches Brot. Als ich nach Hause komme, füttert mein Mann schon den Kleinen.

18:57 Uhr: Kili ist satt und nun können auch wir Essen.

19:30 Uhr: Zum Abschluss des Tages spielen wir noch mit Kilian in seinem Zimmer. Ich genieße die Zeit mit ihm bevor der kleine Mann ins Bett muss.

20:30 Uhr: Kili ist bereits bettfein und reibt sich schon die Äuglein. Ich gebe ihm einen Gute-Nacht-Kuss und Andreas bringt ihn ins Bett. Ich dagegen habe das dringende Bedrüfnis mir die Haare zu färben. Im Außendienst will man schließlich einigermaßen menschlich aussehen.

21:32 Uhr: Ich liege mit Färbehaube in der Badewanne. Kilian hat innerhalb von ein paar Minuten geschlafen. Mein Mann genießt ein Guinness auf dem Sofa. Ich spüle meine Haare aus steige aus der Wanne und begebe mich direkt ins Bett und hoffe, dass uns über Nacht nicht wieder die Zähne ärgern.

Mittwoch, 24. September 2014

Netzfundstück: Wer hat Angst vorm...Kinderarzt?

Im Internet stößt man dieser Tage häufig auf folgenden Begriff:


Und tatsächlich ist es so, dass ab dem ersten Arztbesuch und dem Moment der festgestellten Schwangerschaft, einzig und allein die Statistik zählt. Ist das Kind zu groß? Oder gar zu klein? Passt es in die Norm?
Passt es nicht, bekommen Mütter schnell Panik. Aber nicht weil ihnen ihr Instinkt sagt, dass mit dem Kind etwas nicht stimmt. Sondern weil ihnen diese Panik bewusst von der modernen Medizin eingeredet wird. 

Ich hatte Schwangerschaftsdiabetes. Zumindest sagte das mein Zuckertest. Nach Abschluss der Schwangerschaft und intensivem Befassen mit dem Thema, zweifle ich diese Diagnose allerdings mittlerweile an. Aufgrund dieser Diagnose erhielt ich allerdings alle 4 Wochen einen Ultraschall. Anhand der Wachstumskurve wurde festgelegt, ob ich Insulin spritzen muss oder nicht. Zum letzten Ultraschall, vor der Einleitung der Geburt, wurde Kilian auf 3.750g geschätzt. Auf die Welt kam er mit 2.905g...schon das erste Mal vermessen, liebe Ärzte.

Doch nach der Entbindung geht es weiter: Hüftultraschall, Reflextests, Blutuntersuchungen. Alles im Dienste der Gesundheit. Jedes Mal hält man als Elternteil den Atem an. Hofft,bangt.

Uns steht im Oktober die U6 bevor. Mein Kind ist gesund und entwickelt sich prima. Doch das ist nur meine Einschätzung als Mutter. Und auch wenn bei den bisherigen Untersuchungen nichts zu beanstanden war, mache ich mir schon jetzt meine Gedanken.
Fast täglich erwische ich mich dabei, wie ich schon jetzt dafür Vorkehrungen treffe. Jedes Wehwehchen wird mit Salbe behandelt, Prellungen mit Globuli verarztet oder am Besten direkt vermieden. Ich gebe bereits Wochen vorher alles dafür, unserer Kinderärztin ein heiles, rosiges, perfekt normiertes Baby zu präsentieren und hinterher mit stolz geschwellter Brust den anderen Muttis eine lange Nase zu machen.
Manchmal wünsche ich mir, ich könnte diese Untersuchungen einfach schwänzen. Um mich nicht rechtfertigen zu müssen, warum mein Kind die Flasche nicht selbst hält und bisher noch keine Mahlzeit vollständig durch Brei ersetzt wurde, oder warum er nicht durch schläft. Als mache es mich zu einer schlechten Mutter, dass ich meinem Kind seine Entwicklung in der Geschwindigkeit gönne, die er selbst für richtig hält. Leider, oder auch zum Glück, ist das in Deutschland dank dem Gesetz zur Förderung der Gesundheit und Verbesserung des Schutzes von Kindern nicht möglich. Schon die Einladungen zu den U-Untersuchungen vermitteln einem ein unangenehmes Gefühl. Als wären sie ein bereits getroffenes Urteil über die eigene Qualität als Mutter. Und wehe, du kommst dieser Einladung nicht nach...

Ich werde also im Oktober mit Kilian brav die U6-Untersuchung vornehmen lassen. Kilian wird im Wartezimmer ausgelassen spielen, während mir vor Aufregung schlecht ist.

Wer hat Angst vorm Kinderarzt?

Ich!


Sonntag, 21. September 2014

Locker durch die Schwangerschaft

Wie schaffe ich es, in der Schwangerschaft locker zu bleiben? 
Diese Frage stellte sich während meiner Schwangerschaften kaum, schließlich war ich von Natur aus recht entspannt und konnte nicht wirklich verstehen, wie Frauen die Nacht vor dem Organschall schlaflos verbrachten, vielleicht sogar aus Angst davor Tränen vergaßen... Mich quälte einzig Hyperemesis gravidarum (hier könnt ihr mehr dazu lesen), meine Nerven schienen ruhig. Bis zum ET.

ET bedeutet "errechneter Termin" und ich hatte mir felsenfest vorgenommen, diesen Termin in Gelassenheit zu überschreiten. Nachdem meine erste Tochter vier Wochen vor dem ET auf die Welt kam, schien es mir fast logisch, dass diesmal alles anders sein würde und ich mein zweites Mädchen übertrage.


So ist es nun gekommen. Am 18. September hätte ich nach Rechnung des Frauenarztes wieder Mama werden sollen, doch außer leichten Wehen gab es keine Geburtsanzeichen. "Das ist ja auch nur ein errechneter Termin", meinte mein Arzt dazu. Und: "Es ist noch kein Kind drinnen geblieben." Ganz meine Meinung, er war entspannt, ich war entspannt und Annika turnte so wild in meinem Kugelbauch herum, dass wir keine Schätzung ihres Gewichts vornehmen konnten. 

Beschäftigungstherapie für Schwangere: 3 Stunden Warten im Krankenhaus

Ist der ET einmal überschritten, muss die Schwangere aller zwei Tage zur Kontrolle und so fiel bei mir die nächste Kontrolle auf einen Samstag. Ab ins Krankenhaus, wo ich dann Ewigkeiten mit Warten verbrachte und nach dem CTG sogar meinen Mann anrief, er solle ruhig alleine was unternehmen. Ich wusste nicht, wie lange ich noch warten würde. Es nervte einfach nur. Wenn man mit Gelassenheit einer Schwangerschaft nachgeht, werden Kontrolluntersuchungen bei Ärzten zu zeitfressenden Pflichten.

Nach drei Stunden dann aber hörte die Gelassenheit auf. Gerade noch sagte die Ärztin "Zwei Wochen vor und nach dem Termin sind völlig normal" und ich nickte lächelnd, da hatte sie auch schon mein Baby via Ultraschall vermessen und festgestellt, dass es zu dick ist. Mein Einwand, dass ich doch den großen Zuckertest gemacht hätte und er unfällig war, entkräftete sie. Es handle sich vielleicht trotzdem um Schwangerschaftsdiabethes, da der Bauchumfang größer als der Kopfumfang sei und das Baby eine zu dicke Bauchdecke habe...

Sie bot mir einen Kaiserschnitt an. Eine Eipollösung. Wenigstens Einleitung?

Ganz ehrlich: Nun ist es auch mit meiner Entspannung vorbei und obwohl ich die letzten beiden Tage alles verneinte, wird sicherlich morgen eingeleitet. Da werde ich dem Chefarzt vorgestellt. Ich, die nun risikoschwanger ist. Von heute auf morgen...

Drückt mir die Daumen!
Wie verliefen bei euch die Tage nach dem ET? Wurdet ihr wie ich gestresst oder durftet ihr in Ruhe auf Wehen warten?

Freitag, 19. September 2014

"Meine" Ferber-Methode

Die standardisierte Ferber-Methode ging bei uns also gründlich in die Hose (lest hier noch mal nach), den gesamten folgenden Tag habe ich darüber nachgedacht, wie ich möglichst schonend ferbern kann. Und ja, ich weiß, das ist ein Widerspruch in sich.

Mir ist nach wie vor wichtig, dass ich mein Kind in den Schlaf begleite. Meiner Meinung nach MUSS es nicht alleine einschlafen. Zumindest nicht in absehbarer Zeit. Trotzdem kriege ich ihn einfach nicht zur Ruhe. Meine Anwesenheit aktiviert und pusht ihn so dermaßen auf, dass er trotz Müdigkeit, den gleichen Ritualen und was wir nicht alles versucht haben, stundenlang rumtobt.
Trotzdem muss es doch einen Weg geben, weil ich nervlich den allabendlichen Kampf ums Schlafengehen einfach nicht länger mitmachen kann.

Mittlerweile kann mein Sohn ganz klar das Wechselspiel von Aktion und Reaktion begreifen. Er kaspert rum, um mich zum Lachen zu bringen, er unterlässt Dinge, wenn ich schimpfe…theoretisch muss er doch auch verstehen können, dass ich sein Toben nach dem Zu-Bett-Bringen nicht länger mitmachen kann.
Also überlegte ich mir, so lange bei ihm zu bleiben, wie er sich entspannt zum Schlafen hinlegt, sobald er aber mit dem Spielen anfängt, das Zimmer zu verlassen.

„Meine“ Ferber-Methode

Den Raum zu verlassen und das Kind schreien zu lassen ist der Teil der Ferber-Methode, auf den ich dann also doch zurückgriff. Aber wie lange musste ich draußen sein, damit er versteht, dass ich absichtlich rausgehe und es nicht nur antäusche? Wie viel "Strafe" muss sein? Ist das überhaupt ein Bestrafen oder nur konsequent? Ehrlich, keine Ahnung. Zerstöre ich damit unsere Beziehung? Fühlt er sich von mir im Stich gelassen?

Ich entschloss mich zu einer Minute und dem erneuten Abbruch, sollte ich ein schlechtes Gefühl dabei haben.

Also nahm ich mir für den Abend vor, ihn so lange in den Schlaf zu begleiten und unser normales Programm zu machen, bis er anfängt rum zu toben. Dann wollte ich rausgehen und nach einer Minute, unabhängig von seinem Protest, wieder reingehen.

Ihn nur ins Bett zu bekommen war schon ein Aufriss. Er schrie, sobald ich ihn ins Bett legte und ich dachte schon, jetzt haben wir es versaut und unser Kind nachhaltig traumatisiert. Er hatte Panik und Angst, dass wir wie gestern weitermachen und aus ihm unverständlichen Gründen einfach Weggehen.

Ich beruhigte ihn über eine halbe Stunde. Trug ihn rum, sang ihm vor, kuschelte mit ihm und setzte ihn immer wieder ins Bett. Zu dem Zeitpunkt war er schon müde (ich bringe ihn wirklich nur dann ins Bett, wenn er deutlich signalisiert, müde zu sein), dass ich dachte, er würde im Arm einschlafen – was für mich ja auch in Ordnung ist. Aber nein, er fand wieder genug, um rumzuspielen. Also setzte ich ihn irgendwann ins Bett und als es für ihn in Ordnung war, legte ich ihn hin.

Seine Flasche wollte er aber nicht, liegenbleiben auch nicht. Er sprang auf und kam ans Gitter. Ich kuschelte dort mit ihm, gab ihm einen Kuss und wünschte eine gute Nacht. Dann sagte ich, dass ich jetzt rausgehe, aber in der Nähe bin.

Also ging ich raus und er schrie los. Eine Minute ließ ich ihn brüllen und kam dann wieder rein. Innerlich wappnete ich mich schon, ihn völlig aufgelöst im Bett vorzufinden und es auch für diesen Abend abzubrechen. Als ich wieder hereinkam, lobte ich und umarmte ihn am Gitter. Sofort war er ruhig. Wir kuschelten ein bisschen und ich legte ihn wieder hin. Er blieb eine Weile liegen, stand aber bald auf. 

Gleiches Programm: kuscheln, küssen, Gute Nacht sagen und erklären, was jetzt passiert, rausgehen. Gebrüll. Eine Minute warten, reingehen.

Dieser Ablauf wiederholte sich die ganze kommende Stunde.

Ich verlängerte die Zeit, die ich draußen war, sogar um eine halbe Minute. Zwischendrin musste ich nämlich auf Toilette und dabei stelle ich fest, dass er nach etwas über eine Minute mit dem Schreien aufhört und nur noch schimpft. Mit Pausen. Also endlich konnte ich eine Brüllpause abpassen und wieder reingehen. Trotzdem blieb ich nie länger als 1,5 Minuten draußen.

Die Zeit, die er ruhig liegen blieb und ich im Zimmer bei ihm war, verlängerte sich nach jedem Wiederkommen. Am Schluss war ich 20 Minuten bei ihm, die er langsam wegdöste und schließlich einschlief.

Ohne Gezappel, ohne Weinen. In seinem Bett, meine Hand haltend.

Warum ich nicht abbrach

Er wirkte auf mich nicht verzweifelt oder furchtbar traurig, wenn ich wieder ins Zimmer kam. Hätte er die Arme nach mir ausgestreckt und schlimm geweint, hätte ich ihn auf den Arm genommen und abgebrochen. Das Gegenteil war aber der Fall: er hörte sofort auf zu schreien, sobald er mich sah. Einmal spielte er sogar recht unbeeindruckt weiter und pöbelte im Bett nur vor sich hin. Es bestätigte sich auch, dass Sohnemann einfach nicht kuscheln will. Recht schnell hatte er gar keinen Bock mehr auf die Kuscheleinheit am Gitter, sondern legte sich von alleine hin, wenn ich wieder im Raum war.

Das Geschrei anzuhören war schlimm. Keine Frage. Auch schlimm für ihn. Deshalb werde ich das nicht schön reden. Es war allerdings im Gegensatz zu unseren sonstigen Abenden im Gesamteindruck  undramatisch. Wenn er sich vorher stundenlang verausgabt hatte und ich ihn am Ende bis zu einer halben Stunden niederringen und zur Ruhe zwingen musste oder er vor Erschöpfung schon durch die Gegend taumelte, weinte er heftiger und war wirklich untröstlich.

So erschien er mir erstaunlicherweise wesentlich entspannter als sonst und ich konnte ihn trösten und beruhigen. Ich war außerdem total ruhig. Mir half dieses feste Programm ungemein, nicht die Fassung zu verlieren. Mit der klaren Anweisung und Grenze („Kuscheln ja, Rumtoben und Gezerre an mir nein“), war ich nach der Stunde nicht total verzweifelt und/oder genervt, sondern konnte mit einem relativ gutem Gefühl ins Bett gehen.

Der nächste Tag

Er schlief in dieser Nacht durch. Die nächsten Nächte werden zeigen, ob es Zufall war oder ob es an der Methode liegt. Ob es aus reiner Erschöpfung war oder ob er wirklich alleine (im Sinne von "nicht auf dem Arm") einschlafen muss, um ruhiger schlafen zu können. Besorgt beobachtete ich ihn, ob es zu einer Verhaltensänderung mir gegenüber gekommen ist. Das war nicht der Fall. Er spielte genau so lange alleine, wollte auf meinen Arm, kasperte rum und quengelte, wie sonst auch.

Ich entschloss also, mit dieser modifizierten Ferber-Methode weiter zu machen.

Mittlerweile sind zwei Monate vergangen, lest kommenden Freitag im nächsten und letztem Post zu dieser Reihe, wie sich unsere Einschlafsituation nachhaltig verändert hat.

Donnerstag, 18. September 2014

Ein Tag im Leben von Marypenny

Wie oft dürfen wir Muttis uns den Spruch "Du bist doch den ganzen Tag zu Hause,das ist doch nicht so stressig wie arbeiten!" anhören?
Ja natürlich!
Als Mami hat man natürlich nur Freizeit und sitzt den ganzen Tag unter einer Palme,lässt sich Luft zuwedeln und isst Weintrauben!
Selbstverständlich ist es nicht so. Um einen kleinen Einblick zu bekommen,wie unser Tag so abläuft,werde ich euch mal mitnehmen!

6:30 Uhr 
Noah wacht auf und ist sofort super gut drauf (oder auch nicht!) und möchte auf die Sekunde dann auch beschäftigt werden.
6:45 Uhr 
Meine müden Knochen kommen in die Gänge,denn ich merke,dass meine Nacht endgültig vorbei ist,nachdem Noah mir ca 5x ins Gesicht getreten hat. Ab gehts ins Bad.
6:50 Uhr 
Während ich als die Katzenwäsche vor dem Frühstück betreibe,grabbelt und zerrt Noah schon an mir rum. Das kann nur eins bedeuten: Hunger! Ich sehne mich nach meinem warmen Bett und überlege,wann ich zuletzt ausgeschlafen habe. Erinnern kann ich mich nicht.
7-8 Uhr
Wir frühstücken gemeinsam. Ich brauche meist etwas länger,da ich meinen Kaffee in Ruhe trinken möchte. Das Elixier des Lebens bringt mich langsam aber sicher in die Gänge.  In der Zeit legt Noah das Wohnzimmer schon mal in Schutt und Asche. Ich sag nichts und beobachte nur.
8-10 Uhr
Während Noah an mir rumzerrt und jetzt in seine Heul-und Schreiphase kommt,mache ich die Wäsche und versuche wenigstens mal durchzusaugen. Meist gebe ich irgendwann gestresst auf,schnapp mir das Kind und befördere ihn ins Bett - Ruhe!
10-11.30 Uhr
Noah schläft. Leise schleiche ich durch die Wohnung und hoffe,dass das Telefon oder der Postbote nicht klingelt. Pustekuchen! Oma ruft an! Schnell abwimmeln und versprechen Sonntag zum essen zu kommen!
Ich versuche ein wenig Wäsche zusammen zu legen - leise arbeiten heißt es da!
11.30-12 Uhr 
Mittagessen. Noah findet es komplett kacke und dreht sich von links nach rechts und guckt nach oben und unten. Der meiste Brei landet auf Nase,Stirn oder im Auge. Egal. Kind wird hoffentlich trotzdem satt. Irgendwann schwindet seine Konzentration,ich gebe genervt auf. Motzi darf wieder spielen,ich räume auf.
12-14 Uhr 
Spielen und Kind bei Laune halten steht auf dem Programm. Irgendwann merke ich: Da geht nichts mehr. Also hysterisch alle Sachen zusammen gesucht und in die Wickeltasche geworfen und ab nach unten zum Kinderwagen. Noah rein,Tür auf,raus - schlagartig wird rumgeschaut und beobachtet. Ab gehts in die Stadt.
14-16 Uhr 
Wir treffen meine Mutter in der Stadt und gehen einen Kaffee trinken. Noah flirtet alle an! Jedenfalls einen kurzen Augenblick! Meist ist er in Gesellschaft von anderen wie ausgewechselt. Den Spruch "Er ist doch super lieb,ich weiß gar nicht was du hast!" durfte ich mir schon oft anhören. Danach - Pokerface! Was zu essen muss her,sonst ist das Geschrei groß!
16-16:30 Uhr 
Noah bekommt die Vollkrise! Alles ist doof,im Kinderwagen sitzen ist am aller schlimmsten! Also schnell nach Hause gerannt,Kinderwagen schaukelnd und lauthals singen um das Kind abzulenken!
16:30-17 Uhr 
Mit einem Blick auf die Uhr weiß ich: "Nur noch knapp zwei Stunden und der Kampf Noah ins Bett zu legen geht los. Innerlich verzweifel ich schon total. Ich bin am Ende meiner Kräfte,aber Noah dreht jetzt nochmal so richtig auf. Sobald ich den Raum verlasse,wird geschrien. Also setze ich mich mit auf den Boden,singe,lese vor und versuche ihn mit irgendwelchem Spielzeug zu begeistern,was ich aber selbst total blöd finde. 
17-17:30 Uhr 
Der entspannte Teil des Abends beginnt - das Baden. Stundenlang könnte Noah in der Wanne sitzen,sich selbst beschäftigen und das Bad unter Wasser setzen. Ich sitze ruhig auf dem Toilettendeckel,beobachte mein Kind und bin so unendlich stolz,auch wenn er mich manchmal mit seinen wechselhaften Launen in den Wahnsinn treibt.
17.30-18 Uhr
Noah wird für das Bett fertig gemacht. Es ist noch mal ein kleiner Kampf,denn anziehen ist zur Zeit Noahs absoluter Hass des Tages. Dauernd dreht er sich auf den Bauch und versucht mir abzuhauen. Am Anfang ist es wirklich noch lustig und wir albern herum,aber irgendwann wird es nervig und ich denke mir,dass er dann halt nackt schlafen muss.
18-19 Uhr
Wir kuscheln uns gemeinsam ins Bett. Zur Zeit lesen wir "Die Kinder aus Bullerbü". Ich lese,Noah turnt. Er tritt mir dabei ins Gesicht,in den Bauch,in die Brust und kneift und kratzt mich. Ich denke mir im Stillen: "Es sind nur noch 20 Minuten!" Umso mehr er turnt,umso lauter lese ich. In der Hoffnung,dass er sich doch noch für meine Geschichte interessiert.
Irgendwann merke ich,dass er müde wird.
19 Uhr
Noah wird nochmal gestillt,langsam fallen ihm dabei die Augen zu. Schnell lege ich ihn ins Bett...eingeschlafen...RUHE!!!
19-20 Uhr
Leise schleiche ich durch die Wohnung,räume auf,beseitige Noahs Chaos. Sein Zeug werfe ich in eine Kiste,stelle sie weg,räume die zusammengelegte Wäsche in den Schrank,mache mir was zum essen.
Um Punkt 20 Uhr gehört die Couch mir. Ich esse und genieße die Ruhe. Ich lasse den Tag Revue passieren und bin einfach total am Ende meiner Kräfte,aber stolz und zufrieden,dass mein Kind sich so toll entwickelt. Ich liebe es seine Mama zu sein,auch wenn es jeden Tag an meinen Kräften zerrt. Doch ich bin glücklich!





Dienstag, 16. September 2014

Shoppingtipp: die Puppe

Ein bisschen sträubt man sich als Mutter anfangs dagegen, seiner Tochter die erste Puppe zu kaufen. Aber das ist Quatsch. Die Puppe zählt zu den ältesten Spielzeugen der Welt und ist im Grunde kein "Mädchen-Spielzeug", sondern eine Miniaturnachbildung des Menschen, ein Gefährte und Spielkamerad.

Das Puppen-Alter beginnt bei uns zu Hause gerade jetzt und allem Feminismus zum Trotz gehört es einfach dazu und macht Spaß! Einer Puppe kann man Wörter in den Mund legen und mit ihr jedes Spiel ausprobieren, ohne dass sie die Lust verlässt. Ich möchte euch also diese Woche als Shoppingtipp ganz schlicht die Puppe ans Herz legen. Selbstverständlich auch den Jungs-Mamas. 
Hier seht ihr die erste Puppe meines Mannes, die er selbst als kleiner Junge von seiner Mama geschenkt bekommen hat:


Lisa: Die erste Puppe meines Mannes

Milas erste Puppe ist zeitgemäß stylisch und gehört zu den momentanen Bestsellern im Puppenverkauf: 


Clara: Eine HABA-Puppe

Es ist die HABA-Puppe Clara (Hier könnt ihr sie euch anschauen), die auf dem Foto ein anderes Kleid trägt. Schön ist an diesen Stoffpuppen, dass man ihnen die Schuhe, Strümpfe und Kleidchen aus- und wieder anziehen kann. Außerdem sind sie weich und dienen manchmal als Kuschelpuppe beim Einschlafen. Ich persönlich mag diese Puppen gerne, auch wenn sie mit um die 30€ einen stolzen Preis haben.


Eine kleine Baby born


Eine Puppe, die bereits in meiner Kindheit ein Dauerbrenner war, ist die Baby born. Bei Mila zog eine kleinere Version nach einem Trödelmarktbesuch ein und dient seither als wunderbare Vorbereitung aufs Geschwisterbaby. Und es ist wirklich zuckersüß, wie mein kleines Mädchen, das selbst gerade noch ein Baby war, plötzlich zur großen Schwester wird: Sie schiebt der Baby born Toastbrot in den Mund, gibt ihr von ihrer Trinkflasche ab und streicht ihr lieb über den Kopf ("Ei").

Welche Puppen ich auch super zum Spielen finde, sind diese ganz kleinen:

Ganz kleine Puppen: Ideal zum Spielen

Da es mehrere Puppen sind, können sie sich auch untereinander unterhalten. "Hallo hallo" sagen sie meistens oder reden in der Sprache, die auch meine Tochter spricht. Wir haben die Puppen Second Hand gekauft und es hat sich echt gelohnt. Vielleicht spielen ja bald sogar beide Töchter mit ihnen?


Spielen eure Kinder schon mit Puppen? Welche habt ihr zu Hause?

Montag, 15. September 2014

Erfahrungsbericht - Ein Mutz für's Leben

Ein guter Freund machte uns zur Geburt unseres Sohnes eine besondere Freude. In einem Karton, hübsch verpackt, schenkte er uns ein Stofftier. Aber nicht irgend einen Teddybären oder den vierten Elch (es war ja Weihnachtszeit)... Nein, er schenkte uns einen Minimutz.




Sowohl Form als auch Material sind für ein Stofftier auf den ersten Blick eher ungewöhnlich. Das Minimutz besteht aus einer Art Frottee mit Filzapplikationen. Die Form ist einfach gehalten und für jedes Baby leicht greifbar. Die großen Augen des Minimutz sowie die Applikation auf dem Bauch sind absoluter Blickfang und ließen Kilian direkt los strahlen.

Einige Tage lang haben wir den Minimutz zum kuscheln und spielen gegeben und uns selber nicht weiter darüber Gedanken gemacht warum es aussieht, wie es aussieht. Doch schnell stellten wir fest, das Kilian das Minimutz wesentlich besser festhält und auch deutlich länger damit spielt, als mit allen anderen Stofftieren, die wir ihm sonst angeboten haben. So war meine Neugier geweckt und ich begann zu recherchieren.




Hinter der Idee des Minimutz stecken Sebastian und Lynne. Lynne, die als Physiotherapeutin arbeitet, hat erkannt, dass das meiste industrielle Spielzeug für Neugeborene einfach ungeeignet ist. Also entwickelte sie ein Stofftier, welches die Motorik und Entwicklung eines Babys fördert und gleichzeitig hygienischer und sicherer ist. Denn wer weiß schon, wieviele fremde Kinder den Teddy im Laden bereits beschmust haben, oder welche giftigen Chemikalien zum Färben des Stoffes verwendent wurden? Sebastian, dessen Tochter Emma als erste Testerin einen Minimutz geschenkt bekam, griff diese geniale Idee auf und in Zusammenarbeit mit einer deutschen Manufaktur entstand daraus eine Geschäftsidee. Heute gibt es die Minimutze in fünf leuchtenden Farben, zwei Größen und sogar als Kirschkernkissen.






Besonders überzeugt hat mich an unserem Minimutz, dass es auch jetzt, nach fast 10 Monaten, immernoch interessant ist und gerne zum spielen benutzt wird. Außerdem ist es trotz mehrerer Wäschen, einer Attacke durch den Hund und grober Verwendung als Beißringersatz immernoch schön wie am ersten Tag. Das Minimutz fusselt nicht, es lösen sich keine Fäden und die Farben leuchten.
Neben dem ganzen Knisterbüchern, Schnuffeltüchern und Beißringen, war unser Minimutz somit das perfekte Geschenk zur Geburt unseres Sohnes.


Für zukünfige Minimutze wünsche ich mir lediglich eine stabile Öse, an der man zum Beispiel eine Nuckelkette befestigen kann, damit Minimutz unterwegs nicht verloren geht. Das geht bisher nur am Pflegehinweisschild. Das ist zwar zweckmäßig, könnte aber auch optisch besser gelöst werden.


Auf der Internetseite findet ihr nicht nur alle Minimutze im Shop, sondern auch noch weit ausführlichere Informationen zur Idee und der Herstellung.

Als besonderes Bonbon bieten Lynne und Sebastian allen Lesern unseres Blogs einen großzügigen Willkommensrabatt an. Wer im Bestelltext den Rabattcode Mutterfreunde-Se14 einträgt und per Überweisung bezahlt, erhält per E-Mail eine Rechnung mit 10% Rabatt auf den gesamten Einkauf

Ich freue mich, wenn auch ihr euren Kleinsten so einen Mutz fürs Leben schenkt.


Samstag, 13. September 2014

Familiärer Brust- und/oder Eierstockkrebs und die eigene Wahrscheinlichkeit, daran zu erkranken

Als ich 14 war, erkrankte meine Mutter an einer schnellwachsenden Tumorart in der Brust. Bis ihr Arzt den Knoten in der Brust ein halbes Jahr später ernst nahm, war es schon zu spät und der Krebs hatte trotz baldiger Brustamputation gestreut. Zu dem Zeitpunkt gaben ihr die Ärzte kein Jahr mehr.
Trotzdem gab sie die Hoffnung nicht auf und fuhr durch ganz Deutschland, um sich an verschiedenen Krebszentren mit Chemotherapien und Bestrahlungen behandeln zu lassen. Die folgenden fast vier Jahre waren geprägt von ihrem Kampf und der Hoffnungslosigkeit, weil immer wieder neue Metastasen auftraten. Mit 41 Jahren starb sie schließlich an inneren Blutungen.

Meine Mutter mit 19 Jahren
Während sich die meisten Jugendlichen in dem Alter mit pubertären Problemen rumschlugen (ohne Zweifel auch weltbewegend), war mein Teenagerleben geprägt von Sorge und permanenter Angst. Vor allem in ihrem letzten Jahr zuckte ich bei jedem Handyklingeln und Sirenengeheul zusammen. Aus Angst, es könnte die furchtbare Nachricht ihres Todes sein. Meine Freunde planten ihre Zukunft, wünschten sich ein Studium, Familie, wollten die Welt sehen. Ich wollte mich eigentlich nur dazu legen und mitsterben.
Eigene Kinder wollte ich schon gar nicht, da mich die diffuse Angst um ein ähnliches Schicksal umtrieb. Wie sollte ich jemals ruhigen Gewissens Kinder in die Welt setzen, wenn ich ihnen gleiches antun und sie viel zu früh verlassen könnte?

Und warum erzähle ich das?

Weil ich mittlerweile doch ein Kind in die Welt gesetzt habe. Aus der diffusen Angst ist im letzten Jahrzehnt ein offensiver Umgang mit meiner statistischen Krebswahrscheinlichkeit geworden und das Vorhaben gewachsen, zumindest alles in meiner Macht stehende getan zu haben, mein Kind nicht als Halbwaise zurück zu lassen.

In einem Jahr wechselte ich sogar dreimal den Gynäkologen, weil mir die Krebsvorsorge zu lasch abgewickelt wurde. Ich gehe alle sechs Monate zur Krebsvorsorge, zahle jeden Abstrich, jeden Ultraschall selbst, da ich zumindest für ein halbes Jahr die Gedanken an Krebs abstellen möchte. Einen gutartigen Knoten habe ich bereits entfernen lassen, finde ich Knubbel (denn ich taste regelmäßig selbst meine Brüste ab), renne ich auch wöchentlich zum Radiologen, um das Wachstum kontrollieren zu lassen. Es hat aber zehn Jahre gedauert, bis ich Anfang diesen Jahres eine Frauenärztin fand, die mir endlich die Überweisung in eine Klinik gab, die einen Gentest (mehr Infos s.u.) durchführt und eine wesentlich umfangreichere Krebsvorsorge bei Risikopatientinnen durchführt. In Deutschland gibt es mittlerweile fünfzehn solcher Anlaufstellen (hier eine Übersichtskarte). Aus eigener Tasche kann man diesen Test nämlich kaum bezahlen und ohne Angliederung an eine solche Klinik muss ich auch weiterhin jedes Jahr einige hundert Euro für Krebsvorsorgeuntersuchungen bezahlen, die nicht von der Krankenkasse übernommen werden. 

Warum poste ich das auf unserem Blog, was hat das mit Kindern zu tun?

und mit Mitte 30, kurz vor ihrer Erkrankung
Alles, meiner Meinung nach. Als Mutter ist es mir umso wichtiger, endlich Gewissheit über meine genetische Vorbelastung zu haben. Zwar habe ich einen Sohn, aber trotzdem vererbe ich eine mögliche Mutation, die die Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, drastisch erhöht (für weitere Informationen könnt ihr euch hier schlau lesen). Von einer eigenen Erkrankung und den damit einhergehenden Behandlungen einmal abgesehen, die unser Familienleben enorm belasten würden.

Denn auch ohne genetische Mutation ist meine Wahrscheinlichkeit, an Krebs zu erkranken, höher als durchschnittlich. Wie hoch, wird gerade an der Kölner Uniklinik für mich ermittelt. 
Der Beratungstermin


Nach der ausgestellten Überweisung bekam ich erst ein halbes Jahr später den Beratungstermin an der Kölner Uniklinik. In der Zwischenzeit erreichte mich ein dicker Brief mit Informationsmaterial, Fragebögen zu familiären Krebserkrankungen, Einverständniserklärungen und der Aufforderung, alle ärztlichen Unterlagen der erkrankten Familienmitglieder mitzubringen.

Also forderte ich die Unterlagen bei meinem Vater an und ackerte den dicken Ordner voller Arztbriefe über die Krebserkrankung meiner Mutter und Befunde durch. Dabei erfuhr ich alle unschönen Details ihrer Erkrankung und ihres Todes. Unsicher, was davon wichtig war, nahm ich einfach alles mit.

Beim Beratungstermin kam schnell die Ernüchterung. Ich erfülle nicht die Aufnahmekriterien, da meine Mutter knapp um ihren 37. Geburtstag herum den Knoten entdeckte. Damit ich zu einer Risikogruppe gehöre, hätte sie aber 36 gewesen sein müssen. Oder beidseitig erkranken. Oder es hätte mehr Krankheitsfälle in meiner Familie geben müssen.

Sollte ich oder eine meiner Schwestern an Krebs erkranken, könnten wir sofort wieder kommen. Die Akte haben sie für uns schon mal angelegt.

Darauf habe ich also so lange gewartet. Ich war so hoffnungsvoll, endlich meine Krebsvorsorge in Expertenhände geben zu können und alle sechs Monate Ultraschall-Untersuchungen der Brust mit speziell darauf ausgerichteten Geräten zu erhalten. Natürlich müssen irgendwo Grenzen gezogen werden und statistisch ermittelte Werte haben ihren Sinn, trotzdem konnte ich mich wegen ein paar Wochen doch nicht so abspeisen lassen. Vielleicht war der Krebs schon vor ihrem 37. Geburtstag da? Vielleicht auch erst kurz danach? Fragen, wann sie den Knoten zum ersten Mal gemerkt hat, kann ich sie ja nicht mehr. Soll ich also weitere zehn Jahre warten, bis ich oder eine meine Schwestern erkranken? Nein.

Also fragte ich die Verwandtschaft aus und konnte eine Urgroßmutter mütterlichseits finden, die an Unterleibskrebs gestorben ist. Auf erneute Nachfrage reichte dies dann nun doch, um mich ins Programm aufzunehmen. Mein Stammbaum mit allen Erkrankungen wurde aufgezeichnet und daraus wird bis zum nächsten Termin Anfang November mein persönliches Risiko berechnet.

Was bedeutet das für meine Familie?

Übersteigt dieses Risiko einen bestimmten Wert, werde ich zum Gentest zugelassen. Im schlimmsten Fall wird der Gen-Test positiv ausfallen. Dann müssen die Konsequenzen, bzw. mögliche Maßnahmen besprochen werden. Wie die aussehen könnten, weiß man spätestens seit Angelina Jolies Brustamputation und -wiederherstellung. Käme das für mich in Frage? Auf jeden Fall. So lange ich aber noch nicht im vollen Umfang aufgeklärt bin und das Ergebnis habe, mache ich mir darüber aber auch nicht mehr Gedanken als nötig.
Im besseren Fall liegt mein persönliches Risiko "nur" über dem durchschnittlichen. Dann wird meine Krebsvorsorge darauf angepasst werden.

In jedem Fall empfahl mir die Ärztin, mir mit dem Abschluss meiner Familienplanung nicht allzu viel Zeit zu lassen. 5 Jahre vor dem Erkrankungsalter meiner Mutter steigt statistisch gesehen mein Risiko, an Krebs zu erkranken, signifikant an. Das heißt also, dass ich mich spätestens ab 32 sowieso um eine engmaschigere Kontrolle bemühen muss.

Ende des Jahres weiß ich also mehr. Das Ergebnis der Beratung wird unsere Zukunftsplanung bezüglich Kind Nr. 2 mit Sicherheit beeinflussen.

Quelle: http://www.brustkrebsdeutschland.de
Aber auch ohne familiäre Belastung ist die regelmäßige Krebsvorsorge wichtig! Außerdem kann man selbst aktiv werden, in dem man auch regelmäßig die Brust abtastet. Damit lassen sich Knoten frühzeitig erkennen.
Hier geht es zu einer Anleitung, wie man selbst die Brust abtastet.


Deshalb: Denkt an euch und an eure Kinder, Brustkrebsvorsorge ist der beste Schutz! 


Mittwoch, 10. September 2014

Netzfundstück - der härteste Job der Welt

Vor einigen Wochen geisterte das Werbevideo einer Kartenfirma durchs Netz. Dabei wartete ein vermeintliches Jobangebot auf Bewerberinnen und Bewerber, die in ihrem Bewerbungsgespräch gefilmt wurden. Die Konditionen:

  1. 135 Stunden in der Woche, das heißt 24 Stunden an sieben Tagen,
  2. keine Pausen,
  3. permanent auf den Beinen,
  4. keine Feiertage, kein Urlaub,
  5. keine Zeit zum Schlafen, Essen und um sich Auszuruhen
  6. und kein Gehalt.

Ihr ahnt es: niemand wollte den Job. Und natürlich beschreibt die Stelle genau die Art der Arbeit, die viele Mütter (und natürlich Väter und Groß- und Pflegeltern, Tanten, Onkel, etc.) täglich erledigen.


Wir nutzen das Webvideo für den Auftakt der Reihe "Ein Tag im Leben von..." in der wir euch ein bisschen von unserem Alltag mit Kind erzählen wollen.

Dienstag, 9. September 2014

Shoppingtipp: VTech Tut Tut Baby Flitzer

Eigentlich bin ich eher der Fan von Holzspielzeug und anderem...ähm, pädagogisch wertvollem Gedöns für Sohnemann. Aber eine Reihe bunter, blinkernder Musikfahrzeuge aus Plastik hat es uns echt angetan. Die

Tut Tut Baby Flitzer von VTech

sind schon seit Monaten der absolute Hit. Ich habe selten erlebt, dass mein Sohn so lange und so ausgiebig an einem Spielzeug seine Freude hat, aber über die Melodien der Tut Tut Babyflitzer freut er sich schon seit Ostern, als er das erste Fahrzeug von seinem Opa geschenkt bekommen hat. Mittlerweile schleppe ich eins der Fahrzeuge immer mit mir rum, da es sowohl beim Kinderarzt als auch auf langen Autofahrten schlechte Laune sofort vergessen macht.
Wir haben den Hubschrauber und das Auto
Bei den Baby Flitzern handelt es sich um eine Reihe Fahrzeuge, die beim Fahren und nach Drücken der Frontscheibe, die dann blinkt, Sprechen und Singen. Darunter sind ein Auto, ein Bus, ein Flugzeug, ein Hubschrauber, ein Polizei- und Feuerwehrauto, ein Krankenwagen, alle möglichen Baustellenfahrzeuge, ein Cabrio, sogar ein Quad und noch viele mehr. Hier gibt es auf der offiziellen Seite eine Übersicht.

Dazu kann man Spielesets kaufen und die Flitzer in einer Garage oder auf dem Flughafen oder einer Baustelle oder oder oder umherfahren lassen. Natürlich alles mit Sound.

Eins der Sets haben wir noch nicht angeschafft, weil Sohnemann bisher zu klein dafür war. Sie stehen aber definitiv auf der Liste. Die Fahrzeuge sind mit 7,99 Euro bis 9,99 Euro wirklich erschwinglich und zu jedem Anlass, der kleine Geschenke erforderlich macht, kaufe ich ein weiteres dazu.

Ich selbst finde sie auch wirklich süß gemacht. Die Melodien kann man ausschalten und sind - wie alles von VTech - eine lange Zeit gut auszuhalten. Auf einer mehrstündigen Autofahrt haben wir sogar nach Wochen des Gebrauchs neue Melodien entdeckt. Sie nutzen sich nicht so schnell ab und der Nervfaktor ist wirklich gering.
Sie liegen gut in Kleinkinderhänden
und lassen sich von ihm einfach bedienen.

Unser Kind hat seinen Spaß damit und ich gebe die VTech-Tradition gerne an ihn weiter - mein Vater kauft für seinen Enkel und seine Enkelinnen (die übrigens mit den Tip Tap Baby Tieren beschenkt werden) hauptsächlich VTech und wird nicht müde zu erzählen, dass seine Töchter vor 20 Jahren schon mit Lerncomputern der Marke gespielt haben. 

Montag, 8. September 2014

Ferbern, Tag 1 - die Katastrophe

Der Mittag verlief unproblematisch. Ich habe ihn nach unserem üblichen Ritual (ein Buch auf dem Schoß vorlesen, zusammen kuscheln, eine Flasche geben) mit der Flasche ins Bett gelegt. Normalerweise schläft er tagsüber sofort beim Trinken ein, ihn ärgerte aber Schnupfen. Laut Psychologin ist das unproblematische Schlafen am Mittag der Beweis dafür, dass wir es eben nicht mit einem Kliniktrauma oder sowas in der Art zu tun haben. Schließlich KANN er alleine schlafen.

Ich habe ihm also einen Kuss gegeben, „Schlaf schön“ gesagt und bin raus. Er drehte sich sofort auf den Bauch und sprang ans Gitter, wo er maulte und schimpfte. Eigentlich wollte ich nur eine Minute draußen bleiben bis ich wieder reingehe. Die c.a. 5 Minuten auf dem Infozettel der Psychologin fand ich viel zu lange.

Es war aber reines Gemecker, das Sohnemann da von sich gab, kein Schreien. Also dehnte ich die Zeit, die ich draußen war auf drei Minuten. Ich wollte abwarten, was passiert. Die Tür blieb offen, er hörte mich also im Nebenzimmer. Er war zwischendurch immer mal wieder ruhig. So einen Moment passte ich ab und ging wieder rein. Ich hielt ihn im Arm und kuschelte ihn am Gitter, nahm ihn also nicht aus dem Bett. Dabei habe ich ihn gelobt, weil er das so toll gemacht hat. Dann sagte ich ihm, dass ich direkt nebenan bin, wenn er was braucht und bin wieder raus gegangen. 

Natürlich protestierte er, aber wieder meckerte er nur vor sich hin. Nach drei Minuten bin ich wieder rein, das gleiche Spiel. Kuscheln, Loben, Schlaf schön sagen, Rausgehen.

Dieses Mal kam nach kurzem Gemaule kein Protest mehr. Er blieb liegen und plapperte vor sich hin, bis er innerhalb von wenigen Minuten einschlief.
Nach drei Minuten bin ich nicht wieder reingegangen, weil ich ihn dabei nicht stören wollte.

Das machte Mut und ich war optimistisch, dass es abends klappen könnte. Aber weit gefehlt.

Der Abend
M. übernahm das Zu-Bett-Bringen am Abend, weil wir uns einig waren, dass ich vermutlich zu schnell aufgeben würde, wenn unser Sohn lautstark protestiert. Damit konnten wir schon fest rechnen, schließlich ist das abends ja Standard bei uns. So schloss ich mich ins Wohnzimmer ein und hörte Musik, um das Geschrei zu übertönen. Und es war schlimm. M. sagte unserem Sohn "Gute Nacht" und ging raus. Dort blieb er drei Minuten und ging nur kurz wieder rein, um zu loben und zu kuscheln. Unser Sohn hat sich kaum noch eingekriegt. Mehrmals wollte ich abbrechen, wurde aber immer wieder von M. in meine Schranken verwiesen, weil sich unser Sohn angeblich langsam beruhigte.

Fand ich aber nicht und nach einer hitzigen Diskussion im Flur, ging ich einfach ins Kinderzimmer und nahm mein Kind auf den Arm, das völlig außer sich war. Ich hielt ihn lang fest und kuschelte mit ihm, bis er nach fast einer Stunde in meinem Arm einschlief und beim Umbetten nicht aufwachte.

Eine Stunde habe ich mir sein Geschrei angehört, was definitiv viel zu lange und viel zu schlimm war. Er war total erschöpft und tief traurig, weshalb ich diese Art des Schreienlassens in keinem Fall weiter mit mir vereinbaren konnte. Das ging also gründlich schief und bestärkte mich in meiner Annahme, dass ich das einfach nicht kann.

M. hatte hinterher ein furchtbar schlechtes Gewissen und Angst, unser Kind könnte es ihm übel nehmen. Er war aber nach wie vor von der Methode überzeugt (aber eher aus Mangel an Alternativen), und meinte, es läge nur daran, dass sich unser Kind bei mir besser beruhigen ließe als bei ihm. 
Trotzdem. 

Ich kann den Unterschied zwischen Meckern aus Protest und Geschrei, weil mein Kind seine Welt nicht mehr versteht, unterscheiden. Bei Ersterem finde ich nicht zu reagieren nicht schädlich, sondern manchmal notwendig, bei Zweiterem schon. 

Da bewegen wir uns auf einem schmalen Grat der Erziehung mit der Frage, wo hört Grenzen setzen auf und wo fängt Willen brechen an?

Ich weiß es nicht. Nur, dass ich definitiv nicht weiter ferbern werde und wir trotzdem aber irgendwas abends ändern müssen.

Nach einer Flasche Wein an dem Abend und einer Nacht, die ich drüber gegrübelt habe, wollte ich am folgenden Tag weitermachen. Allerdings nicht nach dem Ferber-Schema-F, sondern abgewandelt. Mag sein, dass unser Kind nach ein paar Tagen mit dem Schreien aufhören würde, wenn wir uns konsequent an die drei Minuten Draußenbleiben trotz Gebrüll halten würden. Das kann ich aber nicht. Es muss doch einen Mittelweg geben. 

Und ich habe ihn gefunden! Lest im nächsten Post am 19.9., was ich änderte und wie es langfristig unsere Einschlafproblematik am Abend tatsächlich "gelöst" hat. (Hier ist der Beginn der Reihe, falls ihr nachlesen wollt, wie es soweit kam)

Sonntag, 7. September 2014

Baby-Clubs im Internet

In der Schwangerschaft gibt es die Möglichkeit sich in einigen Baby- oder Schwangerschaftsclubs anzumelden und davon zu profitieren. Hier eine kleine Auswahl und unsere Erfahrungen:


Glückskind - DM:
-> Eltern-Kind-Begleiter von der Schwangerschaft bis zum 12. Lebensjahr des Kindes
-> Willkommensgeschenk: 10% Rabatt auf den ersten Einkauf und ein weiteres Geschenk. Vor ein paar Monaten war dies eine Mutterpasshülle aus Filz mit einem kleinen Begleitbuch und vielen weiteren DM Coupons
-> Während der Schwangerschaft: Post mit vielen Coupons
-> Nach der Geburt: Auch nach der Geburt erhält man regelmäßig Coupons und nette Briefe mit Rezepten, Spielideen und vielem mehr. Zum ersten Geburtstag gab es einen süßen Brief mit einem Mobile, Sparcoupons und tollen Geschenken. Kürzlich erst konnte ich das Duden Buch "Alle meine Sinne" an der Kasse abholen und warte gerade noch auf die Nachlieferung der "Schöne Morgenrituale". Darunter sind natürlich neben der Hausmarke hauptsächlich  Markenprodukte und ich bin mir ehrlich gesagt nicht so sicher, ob ich damit tatsächlich so viel spare. Denn vermutlich würde ich sonst einfach No Name-Produkte kaufen. Damit erreichen sie aber definitiv ihr Ziel bei mir: Produktbindung und Kaufrausch. Am nervigsten finde ich die "Kauf 2 Packungen Windeln und spare 3 Euro"-Dinger. Denn natürlich denke ich im ersten Moment "hu, toll, da spare ich ja!". Wenn ich näher darüber nachdenke, brauche ich erstens die zweite Packung momentan noch nicht und würde zweitens mit einer günstigeren Marke beim Windelkauf vermutlich mehr sparen als 3 Euro. 
-> Homepage Angebot: Videos, Downloads (Bastelanleitungen, etc.) und weitere Specials
-> Eine Anmeldung lohnt sich in jedem Fall, wenn man einen DM in der Nähe hat und sowieso dort einkaufen geht. Viele Coupons kann man natürlich nicht gebrauchen, da die meisten ja bestimmte Marken bevorzugen, jedoch kann man trotzdem viel Geld sparen und Geschenke sind ja auch immer etwas tolles :)


Babywelt - Rossmann:
-> Eltern-Kind-Begleiter von der Schwangerschaft bis zum 2. Lebensjahr des Kindes
-> Willkommensgeschenk: vor ein paar Monaten gab es ein tolles Paket mit Zeitung, Coupons und Produktproben (Pampers Sensitive Feuchttücher, Hipp Schwangerschaftsöl, etc.). Mittlerweile soll es ein neues Paket geben. Auf der Homepage dazu steht "Mit Produktproben, Sparcoupons und einem knuddeligen Kuschelfreund". 
-> Während der Schwangerschaft: Post mit vielen Coupons und dem Elternmagazin von Rossmann
-> Nach der Geburt: Zum ersten Geburtstag gab es eine CD mit Kinderliedern und wieder jede Menge Sparcoupons. Doch auch hier gilt dieselbe Kritik wie beim DM-Glückskind-Club.
-> Homepage Angebot: Schwangerschaftsratgeber, Rezeptideen, etc.
-> Auch hier lohnt sich eine Anmeldung, wenn man einen Rossmann in der Nähe hat. Auch hier gibt es, wie bei DM, natürlich viele Coupons, die man einfach nicht gebrauchen kann, dennoch sind genügend dabei, die man sicherlich gut nutzen kann.


Familymanager - Real:
-> Eltern-Kind-Begleiter von der Schwangerschaft bis zum 1. Lebensjahr des Kindes
-> Willkommensgeschenk: Couponheft, Kuschelhase & Produktproben (Pampers, Hipp & Bübchen)
-> Während der Schwangerschaft: -
-> Nach der Geburt: Damit haben wir leider noch keine Erfahrungen machen können.
-> Homepage Angebot: Downloads (Kinderlieder), Wettbewerbe, Vornamentipps, Sparcoupons
-> Anmeldung 


 Babyservice - Nestlé:
-> Eltern-Kind-Begleiter ab der Schwangerschaft
-> Willkommensgeschenk: Paket mit Produktpröbchen von Nestlé (Alerte, Beba, Bübchen)
-> Nach der Geburt: Geschenke zum 1. und 2. Geburtstag des Kindes
-> Homepage Angebot: Nestle bietet auf der Homepage ein sehr vielseitiges Angebot. Neben Gewinnspielen, Checklisten, Ratgebern und weiteren Extras (z.B. Briefmarken mit Foto des eigenen Babys oder ein Allergiecheck) kann man sich auch für Produktteste bewerben. Zusätzlich gibt es online viele Sparcoupons mit denen man laut Nestle bis zu 100€ sparen kann.
-> Anmeldung 


 Babyclub - Hipp:
-> Eltern-Kind-Begleiter ab der Schwangerschaft
-> Willkommensgeschenk: eine kleine Produktprobe mit Hipp Massage Öl und einem Schwangerschaftsbegleitheft
-> Nach der Geburt: Ein großes Paket mit mehreren Produktproben von Hipp (z.B. Gläschen und Milchpulver), ein Couponheft, 20€ Gutschein beim Abschluss eines Sparkontos bei der Commerzbank und vieles mehr 
-> Homepage Angebot: Gewinnspiele und regelmäßige Elternbriefe via Mail (immer passend zur aktuellen Schwangerschaftswoche)



Mit welchen Clubs habt ihr schon gute oder auch schlechte Erfahrungen machen können? Kennt ihr weitere Firmen, die so etwas anbieten?