Heute schreibe ich meinen letzten
Blogpost zu meiner Ferber-Erfahrung. Hier könnt ihr den Beginn
nachlesen: Jedes Kind kann schlafen lernen - der letzte Ausweg.
Wir blieben konsequent bei unserer modifizierten Methode. Jeden Abend lesen wir gemeinsam ein Buch, kuscheln, dann
legen wir unseren Sohn ins Bett. Bleibt er liegen, bleiben wir da. Steht er auf und
kommt ans Gitter, wird gekuschelt und er bekommt einen Gute-Nacht-Kuss. Dann
gehen wir für eine Weile raus (mittlerweile nicht mehr nach der Uhr). Wenn wir
wieder reinkommen, wird er gelobt und gekuschelt und wieder hingelegt. Bleibt
er liegen, bleiben wir da, wenn nicht, gehen wir wieder raus...usw.
Im Laufe der ersten Woche mussten
wir immer seltener rausgehen und heute - knapp zwei Monate später - schläft er
meistens sofort ein. Sofort heißt innerhalb von 20-30 Minuten, die er noch
brabbelt und ein bisschen wühlt. Einer von uns sitzt bei ihm, streichelt seinen Kopf, hält seine Hand oder singt ihm ein Lied vor bis er einschläft. Mittlerweile können wir ihm sogar die Flasche
zum Einschlafen abgewöhnen, weil er sie nicht mehr zur Beruhigung braucht. Nachts wacht er nur ein- bis zweimal auf, schläft
aber problemlos wieder ein und sogar immer öfter durch.
Also, alles normal. Sogar
ärztlich attestiert. Wir sind nämlich aus der Behandlung am SPZ
entlassen worden.
Und kein Vergleich mehr zu den nervenaufreibenden Stunden, die wir das letzte Jahr mit Tragen, Kuscheln, Singen, Hinlegen, Spielen, etc. verbracht haben und die wir ihn trotz aller Bemühungen einfach nicht zum Schlafen bewegen konnten.
Ab und zu, wenn er trotz
Müdigkeit nicht "runterkommt" und weiter rumturnt, müssen
wir wieder rausgehen. Er schreit dabei auch nach wie vor in gleicher
Intensität. Weder bin ich abgestumpft und es macht mir nichts mehr aus, noch hat er aufgegeben, nach uns
zu rufen, weil ihm unser Weggehen nicht gefällt. Diese Kritik an der Methode kann ich persönlich also nicht bestätigen. Zum Glück ist es mittlerweile dann nur ein einziges Mal, das wir rausgehen müssen.
Mein Fazit - unser Weg
Ob dieser Weg der richtige ist,
weiß ich nicht. Ich weiß aber, dass es so für uns funktioniert und ich eher
damit leben kann, ihn ab und zu alleine in seinem Zimmer schreien zu lassen als
jeden Abend Stunden damit beschäftigt zu sein, mein Kind (nicht) ins Bett zu kriegen.
Trotzdem zwinge ich ihm nicht mit aller Macht meinen Willen auf. Steht er am Gitter und lässt mich einfach nicht los, nehme ich ihn
auch wieder raus und halte ihn im Arm. Er bekommt so viel Nähe, wie er
braucht, um einzuschlafen. Manchmal trage ich ihn eine Weile durch das Zimmer, manchmal schläft er auch einfach nur auf meinem Bauch und will partout nicht in sein Bett. Das ist für mich auch ok. Hauptsache ist, dass er schläft. Was er vorher auf meinem Arm ja auch nicht gemacht hat, sondern sich mit seiner Rumturnerei weiter wachhielt.
Nach dem nächtlichen Aufwachen schläft er auch bei
uns im Bett weiter. Am Abend schläft er trotzdem unproblematisch in seinem Bett ein. Ein weiterer Punkt der Ferber-Methode, den ich nicht befolge. Laut dieser muss das Kind immer alleine in seinem Bett (weiter-)schlafen, die nächtliche Unterbrechung macht jedes "Training" zu nichte. Stimmt bei uns also nicht.
Bisher macht unser Kind auf mich keinen
traumatisierten oder traurigen Eindruck. Im Gegenteil: Dadurch, dass alle
besser schlafen und ich mich nicht mehr am Rand der Erschöpfung und Verzweiflung bewege, ist unser Familienleben wesentlich harmonischer.
Unser Sohn
greift abends sogar schon nach dem Buch, das wir immer lesen, und signalisiert
von alleine, dass er in sein Bett will. Obwohl unser Leben in den vergangenen Wochen teilweise ziemlich chaotisch war (Hauskauf, Renovierung, Umzug), war sein Einschlafen trotzdem unproblematisch. Auch, wenn wir woanders schlafen, schäft er gut ein.
Nicht nur für uns ist es jetzt endlich nicht mehr so belastend. Ein gern benutztes Argument der Kritikerinnen ist ja, dass man nur aus reiner Bequemlichkeit ein gut schlafendes Kind will. Natürlich möchte ich auch irgendwann mal meine Ruhe abends haben, weil mich der Alltag mit Kind schon sehr schlaucht und wenn es abends kein Ende gibt, MEIN Ende irgendwann erreicht ist. Allerdings merke ich an meinem Kind, dass es ihm mit erholsameren Nachtschlaf auch besser geht. Vorher war er direkt nach dem Aufstehen schon wieder müde und den ganzen Tag aus Müdigkeit überfordert, jetzt ist er wesentlich ausgeglichener und erholter.
Im Bezug zur Ferber-Methode kann ich einige Kritikpunkte nicht mehr nachvollziehen. Entweder sind sie schlichtweg falsch - damit meine ich, dass die Punkte, die kritisiert werden, überhaupt nicht zutreffen und den Verdacht nahe legen, dass das Buch von den Kritikerinnen gar nicht gelesen wurde. Bspw. wird explizit darauf hingewiesen, dass das Kind NICHT so lange schreien gelassen wird, bis es vor Erschöpfung und Verzweiflung irgendwann alleine in seinem Bett einschläft. Oder die Methode an sich wird sehr einseitig betrachtet und dabei die positiven Aspekte, die sie auch mit sich bringt, schlichtweg ignoriert.
Nicht nur für uns ist es jetzt endlich nicht mehr so belastend. Ein gern benutztes Argument der Kritikerinnen ist ja, dass man nur aus reiner Bequemlichkeit ein gut schlafendes Kind will. Natürlich möchte ich auch irgendwann mal meine Ruhe abends haben, weil mich der Alltag mit Kind schon sehr schlaucht und wenn es abends kein Ende gibt, MEIN Ende irgendwann erreicht ist. Allerdings merke ich an meinem Kind, dass es ihm mit erholsameren Nachtschlaf auch besser geht. Vorher war er direkt nach dem Aufstehen schon wieder müde und den ganzen Tag aus Müdigkeit überfordert, jetzt ist er wesentlich ausgeglichener und erholter.
Im Bezug zur Ferber-Methode kann ich einige Kritikpunkte nicht mehr nachvollziehen. Entweder sind sie schlichtweg falsch - damit meine ich, dass die Punkte, die kritisiert werden, überhaupt nicht zutreffen und den Verdacht nahe legen, dass das Buch von den Kritikerinnen gar nicht gelesen wurde. Bspw. wird explizit darauf hingewiesen, dass das Kind NICHT so lange schreien gelassen wird, bis es vor Erschöpfung und Verzweiflung irgendwann alleine in seinem Bett einschläft. Oder die Methode an sich wird sehr einseitig betrachtet und dabei die positiven Aspekte, die sie auch mit sich bringt, schlichtweg ignoriert.
Kritische Gedanken
Das Schreienlassen bleibt weiterhin schlimm und ich finde es selbst nicht gut, ihn mit dem Alleinlassen im Zimmer "bestrafen" zu müssen. Oder, schön geredet, ihm die Grenze zu setzen. Zwar bemühe ich mich sehr darum, es nicht wie eine Strafe aussehen zu lassen (ich verlasse den Raum mit den Worten "ok, du kannst noch etwas spielen, ich bin dann nebenan"), aber naja...das kaufe ich mir selbst auch nicht so wirklich ab. Denn ich bin mir durchaus bewusst,
dass mein Kind damit ausbaden muss, was wir im letzten Jahr versäumt haben. Auch wenn ich rückblickend immer noch nicht weiß, was wir anders hätten machen
sollen.
Babys kann man mit zu viel Nähe und prompten Reagieren nicht verwöhnen.
Kleinkinder auch nicht, aber irgendwann haben wir scheinbar den Absprung verpasst und ihm
keine genügend klare Struktur vorgegeben. Scheinbar wusste er selbst auch nicht
genau, was er braucht, um schlafen zu können. Jetzt gibt es weniger Optionen,
mit denen er wohl besser zurecht kommt. Also spielen kann er alleine weiter, wenn wir die Schlafenszeit einberufen haben, zum Einschlafen bleiben wir da.
Das war und ist ja auch die Grundlage der Ferber-Methode, mit der ich mich - obwohl ich die Maßnahme (das Rausgehen, aka Schreienlassen) verwende - einfach nicht anfreunden kann: Meiner Meinung nach muss mein Kind nicht alleine und ohne Hilfsmittel (Schnuller, Flasche, Körperkontakt) einschlafen. Wobei er keinen Schnuller mehr nimmt (von alleine) und die Flasche auch immer seltener braucht.
Das war und ist ja auch die Grundlage der Ferber-Methode, mit der ich mich - obwohl ich die Maßnahme (das Rausgehen, aka Schreienlassen) verwende - einfach nicht anfreunden kann: Meiner Meinung nach muss mein Kind nicht alleine und ohne Hilfsmittel (Schnuller, Flasche, Körperkontakt) einschlafen. Wobei er keinen Schnuller mehr nimmt (von alleine) und die Flasche auch immer seltener braucht.
Zusammenfassend bleibe ich also zwiegespalten, ob das jetzt gut oder schlecht war und ist. Ob die Methode ihren
schlechten Ruf verdient hat oder ob wir sie mit meiner Modifikation
unterwandern. Man kann es eh so oder so sehen: Negativ gesprochen
"entwöhnt" man sein Kind von sich und von den Hilfsmitteln, die es zum Einschlafen braucht - das war die Formulierung der
Psychologin. Positiv gesprochen hilft man dem Kind, eigenständiger und unabhängiger zu werden, damit es sich von alleine besser entspannen und schlafen kann.
Natürlich hallen mir alle
Gespräche nach, in denen jegliches Schlaftraining verteufelt wurde.
"Willst du ein glückliches Kind oder ein dressiertes?", "Das ist
reine Konditionierung, das macht man mit Hunden, aber nicht mit Kindern!"
usw. . Negativ betrachtet mag das stimmen. Positiver überlegt gibt man dem Kind
Struktur und setzt Grenzen, die es braucht, um sich im Chaos seiner Wahrnehmung
besser beruhigen zu können.
So bleibt mir nur noch zu
schreiben, dass jede Meinung zum Thema eh ihre Berechtigung hat. Ich wollte
euch mit meiner Erfahrung aber zeigen, dass auch ein gewisser Leidensdruck dahinter steckt, wenn man sich zu so einem Schlaftrainig entscheidet und dass "solche" Eltern (ich stell mich ja schließlich absichtlich an den Pranger *hüstel*) trotzdem darum bemüht sind, den richtigen Weg zu finden und das Beste für ihr Kind wollen. Zumal es immer noch in der eigenen Verantwortung liegt, sich nicht unreflektiert und sklavisch an Anweisungen zu halten, sondern Ratschläge auch auf die eigenen Bedürfnisse angepasst an zu wenden.
Was haltet ihr von Schlaftrainings? Kann jedes Kind schlafen lernen? Habt ihr Erfahrungen mit der Ferber-Methode gemacht? Oder schlafen eure Kinder von Anfang an unproblematisch ein?
Schön, dass ihr es geschafft habt, für euch und Toto eine Lösung zu finden; und ich drücke die Daumen, dass es auch so bleibt! (:
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