Sonntag, 31. Juli 2016

Gemüsezeite Woche 4 - Das Ende

Gemüseprotokoll

Tag 22: Wir aßen Toastbrot zum Frühstück und mittags gab es eine gemischte Afrika-Platte mit viel Gemüse, die ich auf dem Afrika-Orient-Festival kaufte. Dazu aß ich einen Krokodilspieß (bäh!) und abends begnügten wir uns mit belegten Schnitten.

Tag 23: Der Tag startete mit Brötchen und mittags aß ich unterwegs ein paar Pommes. Zum Ausgleich gab es abends einen GARTEN-Salat mit Kräutern, den meine Mutti zubereitet hat. Sie kennt sich mit Kräutern und Unkräutern sogut aus, dass sie nur eine Runde über unsere Wiese drehen muss und schon hat sie ausreichend schmackhafte Blätter und Blüten für einen Salat gesammelt - Da isst das Auge wirklich mit!
Dazu gab es Gemüsespieße plus Bratwurst und Steak.




Tag 24: Heute belegte ich mir zum Frühstück Schnitten mit Tomaten und Zwiebeln und mittags gab es Spaghetti mit einer Gemüse-Soße. Abends gönnten wir uns Tiefkühlpizza selbstbelegt mit frischen Tomaten und Knoblauch

Tag 25: Mittags aß ich Pfannkuchen mit Salat und abends gab es belegte Brötchen.

Tag 26: Wir aßen sowohl mittags als auch abends Spaghetti mit reichlich Gemüse, da wir eine große Menge gekocht hatten.

Tag 27: Heute aßen wir mittags Gemüse-Eintopf. Für das Abendessen bereiteten wir uns einen leckeren Salat zu.

Tag 28: Heute startete der Tag mit einem guten Frühstück auf Arbeit und zu Hause gab es dann Gemüsebratlinge mit Salat. Abends aßen wir Pizza, die mit Tomaten, Mais und Zwiebeln belegt wurde.


Gemüsezeiten-Resümee 

Einen Monat lang schlemmte ich mich durch verschiedenes Grünzeug und habe dabei interessante Erfahrungen gemacht: Zuccini-Suppe ist wahnsinnig lecker und schmeckt sogar den Kindern supergut und ich fand Gefallen am Einkaufen auf dem Wochenmarkt. Samstag morgens mit den ersten Sonnenstrahlen tankte ich Vitamine für meine Familie auf und fühlte mich gut dabei.

Ich begann mein kleines Projekt mit der Idee, die Müdigkeit aus meinem Körper zu vertreiben. Das gelang leider nicht. Daher halte ich als Resümee meiner 4 Wochen fest: Gemüsezeiten kann man einlegen - Muss man aber nicht. Jeder von uns isst vermutlich ausreichend Obst und Gemüse - Eine höhere Dosis ist meiner Erfahrung nach nicht notwendig.

Ich bekam von verschiedenen Seiten Tipps, was noch gegen Müdigkeit helfen könnte und die einleuchtenste ist nach wie vor: Schlaf. Daran kann ich zwar leider kaum drehen, aber so geht es ja den meisten Eltern kleiner Kinder. Wir sind alle Zombies auf Zeit. Die Erfahrung als Gemüse-Zombie gefiel mir, aber wirklich ausgeruht wird man erst sein, wenn die Kinder ein Alter erreicht haben, wo sie morgens von ihren Eltern geweckt werden und nicht mehr umgekehrt.

Freitag, 29. Juli 2016

Mythbusters #5 - Der Frust mit der Lust oder Sex im Familienalltag

Heute schreibe ich über ein offenes Geheimnis, das die meisten mehr oder minder peinlich berührt unter den Teppich kehren: die Sexlosigkeit nach der Geburt des ersten Kindes

Wenn man die Schwangerschaft, Geburt und die erste Zeit mit dem Neugeborenen überstanden hat, stellt sich vieles wieder ein. Bis auf das Sexleben. Das wird wie bei den meisten anderen Themen, die mit Mutterschaft zu tun haben, irgendwie anders dargestellt.

Ob in der Werbung, bei der beide dank Oma als Babysitter wie Teenies übereinander herfallen (haha) oder von den Supermüttern, die trotz Hausfrauenalltag noch Lust auf ihren Mann haben anstatt ihn nach Feierabend lynchen zu wollen (hahaha)  oder - mein Favorit - von Familienbettbefürworterinnen und Langzeitstillenden, die jetzt ein besseres Sexleben haben als vorher (hahahaha).

Lügen die?

Ja, ich denke schon. 

Wie bei so vielen anderen Dingen. Denn ganz ehrlich, Sex und Kinder haben, das schließt sich erstmal aus. Zumindest in der Form, wie man es vorher gewohnt war. Das sorgt nicht nur für Frust auf allen Seiten sondern auch für enttäuschte Erwartungen und vielleicht sogar für handfesten Beziehungszwist. Die nachvollziehbarsten Gründe für Sexlosigkeit sind natürlich Müdigkeit, Hormonumstellung und Gelegenheit, aber daneben gibt es noch viele andere Dinge, bei denen einem die Lust vergeht.

1. Geburts- und Körpertraumata
Wer unter langfristigen Folgen der Geburt leidet, muss diese auch erstmal aufarbeiten (können/dürfen/müssen), bevor man sich vorstellen kann, wieder Spaß und Lust mit und am Körper zu haben. Seien es Geburtsverletzungen, die mitunter wirklich lange genau die Zonen betreffen, die beim Liebesspiel zentral sind, oder andere (Un-)Empfindlichkeiten an Körper und Geist.

Zärtlichkeiten können so wirklich unangenehm sein und der Partner muss im Vorfeld über die Regionen informiert werden, die er besser meiden sollte, um nicht einen totalen Lustkill zu verursachen. Auch führt die Angst vor einer erneuten Schwangerschaft dazu, sich nicht so unbefangen Fallenlassen zu können.

Diese Probleme kleinzureden ("dein Baby ist doch gesund", "dafür hast du jetzt ein sooo süßes Baby", "ein Kaiserschnitt/Dammriss/andere Geburtsverletzungen sind auch nicht lustig", "man muss sich einfach überwinden") hilft übrigens NICHT.

2. Kinder decken den täglichen Bedarf an Körperkontakt
Vor allem in den ersten Jahren vergeht kaum eine Sekunde am Tag, in dem die Kinder nicht an der Mutter kleben. Das sorgt bei mir zumindest für eine Art Überdosis an Körperkontakt und Fremdbestimmtheit, von der ich mich erholen muss, wenn ich kinderfrei habe. Das Baby will nur getragen werden und das Kleinkind, mit seinen Augen auf meiner Schritthöhe, kennt weder Befangenheit noch Zurückhaltung bei seinen Fragen und Aufdringlichkeiten.

Abends, wenn sie schlafen (WENN sie schlafen), will ich meine Ruhe und eine Zone aus Privatssphäre um mich herum. 

Kuscheln mit dem Mann auf der Couch, wenn ich vorher stundenlang die Kinder bekuscheln musste und ständig angetatscht wurde? Eher nicht.

3. Stillbrüste und Liebesspiel
Wer sein Baby stillt, weiß, was das mit den Brüsten macht. Die erste Zeit tut unglaublich weh und später hat man mit allerhand anderen Problemen zu kämpfen, warum die einstige erogene Zone zur Verbotszone mutiert. Wenn sich alles eingependelt hat und man vielleicht sogar längere Zeit stillt, ergeben sich...ich nenne es mal "Kompabilitätskonflikte".
Ich zumindest habe ein ernsthaftes Problem damit, erst mein Baby an den Brüsten trinken zu lassen und sie dann für sexuelle Zwecke zu verwenden. Oder umgekehrt.

Vielleicht ist das verklemmt, aber in meinem Kopf passt das nicht zusammen, bzw. kann ich den Schalter schlicht nicht so schnell umlegen. Schließlich unterbricht das Baby einen auch mal und hat Hunger. Für alle anderen ist das "ja so natürlich" (oder sie erzählen es nur), ich für meinen Teil finde das schräg und befremdlich. In diesem Bereich bin ich entweder Mutter oder Frau, die Kombination gelingt mir nicht.

4. Das Familienbett
Ja ja, das Familienbett. So viele schwören darauf und behaupten ständig, dass dies dem Sexleben keinen Abbruch tut. Was sind das für Menschen? 

Oder sind nur meine Kinder so nah bei uns und so leichte Schläfer, dass mir da Gedanken an Sex oder Vorspiel einfach total abstrus vorkommen, wenn die neben mir liegen? Die Patentantwort von Familienbettbefürwortern zum Thema Sex ist ja immer "man muss ja nicht nur im Bett Sex haben *kicherkicher*". Ja, stimmt. Klar, man kann ausweichen. Man MUSS ausweichen. Aber das ist umständlich und kompliziert. 

Ich bin schließlich keine 18 mehr und im Dunkeln fallen wir dann eher über die liegengebliebenen Spielsachen als über einander her. 

Eltern werden und ein Paar bleiben, das ist unfassbar schwierig. Nicht unmöglich, aber in den ersten Jahren nach der Geburt des ersten Kindes (oder der Kinder) stehen andere Dinge auf der Prioritätenliste als das Sexleben in Schwung zu halten. Vielleicht hilft einem die Statistik, dass für Frauen der Sex ab 40 eh der bessere ist als noch mit 20. Dann, wenn die Kinder groß und aus dem Familienbett raus sind, kann man nochmal die Sau raus lassen.

Deshalb spare ich mir an dieser Stelle auch Tipps und Tricks, wie man "Mutter wird und trotzdem Frau bleibt". Denn ganz ehrlich, das setzt eher unter Druck als einfach zu akzeptieren, dass Sex in den ersten Jahren nach der Geburt des ersten Kindes schlicht gar nicht bis wenig statt findet.

Dienstag, 26. Juli 2016

Netzfundstück: wenn Mütter sterben

Zum überraschenden und traurigen Krebstod von Miriam Pielhau mit nur 41 Jahren, erschien ein Blogpost von Berlinmittemom, der mich sehr berührt hat:



Und mir geht es da wie der Verfasserin, höre ich von solch traurigen Schicksalen, kann ich die Gedanken und Gefühle dazu kaum abstellen. Gefühle als ein Kind, dessen Mutter an Krebs gestorben ist, und die Gedanken als Mutter, die sich ihrer Sterblichkeit bewusst ist. Denn Mütter sterben.

Vielleicht kann man seine Mutter besser gehen lassen, wenn sie mit 70, 80 oder 90 auf viele Jahre zurückblicken kann, die sie gelebt hat. Und nicht, wenn sie den Kampf nach einer schweren Krankheit verloren hat. Wenn man noch so klein ist wie Miriam Pielhaus Tochter, die gerade mal vier Jahre alt ist und nun ein ganzes Leben ohne Mutter vor sich hat. Ich glaube aber, es ist immer schwer. Egal, wie alt man ist und diese Erfahrung prägt einen für den Rest des Lebens.

Meine kranke Mutter
Ich war 18, als meine Mutter an Krebs starb, und damit eigentlich schon erwachsen. Trotzdem brach meine komplette Welt zusammen und ihr Tod beeinflusst mich erst recht, seitdem ich selbst Mutter geworden bin. 

Ich ziehe meine Kinder mit der Gewissheit groß, sie irgendwann zurück lassen zu müssen. Denn Mütter sterben.

Dabei habe ich ambivalente Gefühle. Auf der einen Seite versuche ich, meine Kinder sehr unabhängig zu erziehen und will unter keinen Umständen ihre einzige Bezugsperson sein. Ich freue mich eher über die Meilensteine ihrer Entwicklung anstatt der Baby- und Kleinkindzeit nachzutrauern. Denn je älter sie werden, um so sicherer kann ich sein, dass sie ohne mich zurecht kommen werden, wenn ich nicht mehr da bin.

Doch weiß ich auf der anderen Seite, dass ich immer fehlen werde und durch nichts zu ersetzen bin. 


Ob sie ihren Schulabschluss machen, heiraten, Geburtstag haben oder dann, wenn sie selbst Kinder bekommen. Meine Mutter war die, die ich immer als Erste gefragt habe, wenn ich etwas nicht wusste. Mit ihr starb meine wichtigste Anlaufstelle und meine Orientierung in der Welt. Durch sie wusste ich, wie ich sein wollte oder auch genau nicht sein wollte.

Dieses Gefühl sehe ich in den Augen meiner Kinder, wenn sie meine Rückversicherung brauchen. Meine Reaktion auf ihr Verhalten oder auf die Umwelt ist ihre Orientierung. Mich hat die Panik im Gesicht von meinem Sohn erschrocken, als er mich auf dem Spielplatz mal kurz nicht finden konnte.

Dass ich so wichtig für sie bin, ist manchmal erdrückend.


Dann bekomme ich Angst, dass mein Fehlen irgendwann für sie nicht zu bewältigen sein wird. So wie ich es damals empfunden habe, als meine Mutter starb. Vielleicht fand ich deshalb meine Profession in der Katastrophensoziologie: Das Ende aller Sicherheit, der Kollaps des sozialen Gefüges und erfassbares Chaos der ehemaligen Ordnung - mein damaliges Lebensgefühl in theoretische Gebilde gefasst. Bis heute bin ich nicht gut in emotionalen Dingen. Die musste ich damals wegschließen, um weitermachen zu können.

Die Überlebensstrategie "nichts an mich ranlassen" funktioniert als Mutter nicht, die Überbleibsel davon erschweren mir aber heute das Muttersein in vielen Bereichen. 

Mit meiner Mutter und meinen Schwestern in dem Freizeitpark, in dem ich jetzt jedes Jahr mit meinen Kindern bin
Ich erinnere mich an eine Szene, die ich erst jetzt, seit ich selbst Kinder habe, wirklich verstehe. Damals war meine Mutter schon krank und wir fuhren zusammen mit dem Zug zu ihrer Therapiesitzung. Dabei sah sie mich so seltsam an und ich blaffte sie mit der charmanten Art einer 15-jährigen an, was denn sei. 

Nichts, sagte sie.

Heute weiß ich, was sie dachte, denn ich ertappe mich dabei, meine Kinder auf die gleiche Art anzusehen. Mit der unausgesprochenen Frage, wie viel Zeit mir mit ihnen bleibt.

Aber was macht man mit dem Wissen darum? Wenn man weiß, dass die Zeit abläuft? Der Gedanke ist unerträglich.

Ein Tag im Freibad mit meinen Jungs
An Tagen, an denen meine Kinder so richtig kotzbrockig zu mir sind, möchte ich sie schütteln und ihnen sagen, dass sie über jede verdammte Minute froh sein sollen und jede Sekunde, die sie mich nicht gewertschätzt haben, irgendwann bereuen werden.

So wie es mir nach dem Tod meiner Mutter ging.

Und dann bin ich wiederum froh über ihre Unbedarftheit und Sorglosigkeit und ich hoffe, dass sie sie so lange wie möglich behalten können. Dass es ihnen nicht so ergeht wie mir, der schon als Jugendliche gesagt wurde, ich sei zu schwermütig und zu traurig für mein Alter.

Ich mit 19
Mütter sterben und hinterlassen ein Gefühl der Haltlosigkeit in einer Welt, die ein Stück dunkler wird. Man verliert die Sicherheit, dass am Ende alles gut wird. Denn manchmal wird es nicht mehr gut. Wenn alles Hoffen, Bangen und Beten nicht geholfen haben und das Schlimmste trotzdem passiert.

Hinter jeder Meldung über eine Brustkrebstote aus den Medien oder dem Bekanntenkreis, steht ein Kind, dessen Mutter gestorben ist oder ein anderer Angehöriger, der einen wichtigen Menschen verloren hat. Sowie Miriam Pielhaus kleine Tochter.

Es sind nicht die anderen, denen es passiert. Es passiert auch uns.

Ich wünschte, ich wäre nur ansatzweise so stark und positiv wie Berlinmittemom und könnte wie sie an den meisten Tagen JA sagen zum Leben. JA zu jeder wertvollen Minute mit meinen Kindern und jeden Moment auskosten. An den meisten Tagen macht mir das aber einfach nur Angst, weil ich weiß, dass ich meine Kinder nicht davor schützen kann.

Unser Alltag ist ihre Kindheit
Ich habe aber die Hoffnung, dass mich meine Kinder erst beerdigen müssen, wenn sie den Abschied von mir möglichst gut verkraften können. Weil sie erkennen, dass noch ganz viel da ist, auch wenn ich gestorben bin.

Durch sie bleibe ich weit über mich selbst hinaus lebendig. Sowie meine Muter durch mich und meine Schwestern auch weiterhin Teil unseres Lebens ist. 

Unvergessen und auf die Art unsterblich. 
Deine Kinder sind nicht deine Kinder. Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst. 
Sie kommen durch dich, aber nicht von dir, und obwohl sie bei dir sind, gehören sie dir nicht. 
Du kannst ihnen deine Liebe geben, aber nicht deine Gedanken; denn sie haben ihre eigenen Gedanken. 
Du kannst ihrem Körper ein Haus geben, aber nicht ihrer Seele; 
denn ihre Seele wohnt im Haus von morgen, das du nicht besuchen kannst - nicht einmal in deinen Träumen. 
Du kannst versuchen, ihnen gleich zu sein, aber suche nicht, sie dir gleich zu machen; 
denn das Leben geht nicht rückwärts und verweilt nicht beim Gestern. 
Du bist der Bogen, von dem deine Kinder als lebende Pfeile ausgeschickt werden
... Lass die Bogenrundung in deiner Hand Freude bedeuten. - Khalil Gibran

Mittwoch, 20. Juli 2016

Jetzt wird ausgemistet

Der Keller quillt über und die Schränke platzen aus allen Nähten, doch bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass wir den Krempel nicht mehr brauchen. Babybodys in Größe 56, Bücher mit Brei-Rezepten, das alte Nachtlicht - Weg damit! Wir machen Platz.

Meine Flohmarkt-Erfahrungen beschränken sich bisher eher aufs Kaufen, selten habe ich mich selbst hinter den Tisch getraut und vorallem bislang nicht bei einem Kindersachenbasar. Das sollte sich nun ändern. Unser Kindergarten veranstaltete einen Flohmarkt, bei dem ich mich als Käufer anmeldete. Er lag direkt um die Ecke, war klein und übersichtlich. Die Verkaufszeit betrug vier Stunden - Das empfand ich als angenehme Bedingungen.

Erster positiver Effekt

Der Keller jubelte auf, als ich Kiste um Kiste und Sack um Sack nach oben in unseren Hof buckelte. Endlich hatte er wieder Luft zum Atmen! Ich schüttete das Spielzeug zu Bergen, türmte Klamotten und sortierte, was es sonst noch gab: ein paar Bilderrahmen, Decken, Bücher... Skrupellos entschied ich, was direkt in die Mülltonne wandern musste und welche Klamotten wir in den Altkleidercontainern entsorgen würden. Ich selbst mag es selbst, mich auf Trödelmärkten durch Müll wühlen zu müssen. Fakt ist, dass niemand ein T-Shirt mit Flecken kauft oder ein Spielzeug, bei dem irgendein Teil fehlt - Ich wollte den Müll nicht mitnehmen. Meine Qualitätskontrolle war streng und wir bekamen bereits vor dem Verkauf wieder ordentlich Platz in Wohnung & Keller.

Tricks für den Verkauf



Ein guter Zustand ist für das Verkaufen A und O, finde ich. Was dreckig ist, wird leider als Schrott wahrgenommen - Das kenne ich von mir selbst. Also wurden die Spielsachen und Schuhe von mir zunächst ordentlich geschrubbt. So machten sie was her! 
Die Kindersachen wusch ich und bügelte sie sogar. Zusätzlich entschied ich mich dafür, einen Preisvorschlag direkt daran zu heften. So wissen die wühlenden Eltern, in welchen Preisrahmen hier angeboten wird und werden hoffentlich einfacher zum Kauf verleitet. Handeln darf man bei mir trotzdem.
Eine zusätzliche Orientierung für die Käufer waren große Schilder mit Größenangaben. Das ist auf Flohmärkten gängig und sehr hilfreich. 

So war ich gut ausgestattet, als ich am Sonnabend mein Tischlein im Kindergarten aufbaute.

Der Sonnabend kam

Unser Kindergarten liegt 10 Minuten von uns entfernt. Mit einem Fahrradanhänger zogen wir die Kindersachen zum Flohmarkt und bauten unseren geliehenen Biertisch auf. Die Atmosphäre war angenehm lustig - Wir feuten uns alle aufs Verkaufen. 

Der Verkauf selbst lief dann etwas stockend an und ich beäugte die anderen Tische. Mir kam es so vor, als hätten die anderen Eltern bessere Sachen. Skandinavische Mode. Selbstgenäht. Öko. Alles chic und neu und gut präsentiert. Ob ich überhaupt etwas verkaufen würde? Klar! Bald trudelten viele Schwangere ein, an die ich meine Babysachen abgeben konnte. Hier eine Hose, dort ein T-Shirt. Niemand kaufte viel, aber in regelmäßigen Abständen wurde ich ein Teil los.

Meine Kinder und mein Mann besuchten mich zwischendurch, aber den Stand betreute ich allein. Ziemlich geil. Ihr könnt euch denken, dass es sehr erholsame vier Stunden waren, wenn man mal ALLEIN etwas macht. Und an den Nebentischen verkauften Leute, mit denen man quatschen konnte. So ging die Zeit schnell um. Das Pärchen vom Nachbarstand schenkte meinen Töchtern dann noch zwei Barbie-Puppen, worüber die sich unendlich freuten. Sie spielen den ganzen Tag mit Puppen und dieser Abschluss war ein kleines Sahnehäubchen.

Fazit

Nach dem Trödelmarkt machte ich einen Kassensturz und hatte 40 € eingenommen. "Das hat sich ja gelohnt", sagte mein Mann sarkastisch. Ja, reich bin ich also nicht geworden, obwohl doch einiges den Besitzer gewechselt hatte. Die meisten Teile kosteten 1-2 €, aber ohne Großkunden, blieb es bei diesen kleinen Summen. Ich denke mir: Haben ist besser als Nicht-haben. 40 € sind auch toll.

UND:
Unser Kindergarten nahm eine ganze Stange Geld ein durch den Flohmarkt und dafür hat es sich auch gelohnt. Ohne Verkäufer kein Flohmarkt, also war es wichtig, mitzumachen, auch wenn finanziell wenig bei rumgekommen ist. 

Die übrig gebliebenen Spielsachen verschenkte ich am selbsten Abend noch über Facebook. Wir wollen den gewonnen Platz schließlich behalten. Vielleicht kennt ihr meinen Beitrag über den Minimalismus im Kinderzimmer noch (hier nachlesen), dort schrieb ich darüber, wie befreiend das Ausmisten sein kann - Probiert es mal aus! Ich fühle mich toll, dass der Kram endlich ausgezogen ist.

Für den nächsten Flohmarkt habe ich gelernt:  

Erwachsenenbücher verkaufen sich gar nicht und Spielzeug kann man auch zu Hause lassen. Klamotten und Schuhe verkaufen sich gut, am besten gehen Markensachen.

Habt ihr auch schon auf dem Flohmarkt verkauft? Könnt ihr es anderen Eltern empfehlen? 

Sonntag, 17. Juli 2016

Gemüsezeiten Woche 3

Gemüseprotokoll

Tag 15: Zum Frühstück gab es ein Brötchen, mittags Nudeln und abends ein Gemüse-Steak auf dem Grill mit gemischtem Salat.

Tag 16: Wir unternahmen einen Ausflug in den Zoo, wo ich mittags nur Pommes und Currywurst aß. Zum Abendessen bemühte ich mich dann wieder und kochte ein Risotto von Cookit, das ich am Vortag gekauft hatte. Mit Pilzen und Frühlingszwiebeln.



Tag 17: An ein Frühstück habe ich wieder nicht gedacht, aber meine Kollegin versorgte das Team heute mit einem Getränk aus frischer Minze und Limetten + Zitronen, was zumindest meinen Flüssigkeitshaushalt auffüllte. 
Mittags aß ich nur ein belegtes Brot und abends gab es einen gemischten Salat mit Pizza.

Tag 18: Frühstück fiel heute leider wieder einmal aus. Mittags aß ich Pfannkuchen mit Salat und abends wollte ich mich noch einmal an Süßkartoffelpommes probieren. Dieses Mal informierte ich mich online und erhielt den Tipp, bereits in das Öl Salz zu mischen, damit es den Pommes die Flüssigkeit entziehen kann und sie knusprig werden. Für besondere Knusprigkeit helfe auch Stärkemehl. Stand da, aber meine Pommes wurden leider wieder labbrig, sodass die Kids auf die Reste der Pfannkuchen zurückgriffen. Für mich gab es (labbrige) Süßkartoffelpommes mit Spiegelei und Salat.

Tag 19: Wieder ohne Frühstück aß ich heute Süßkartoffelpommes und Salat zum Mittagessen (ja, die Reste von gestern) und am Abend gab es einen DönerMeine Malzeiten nahm ich heute immer zwischen Tür und Angel ein, da ich nach der Arbeit erst Mila und dann Annika abholte und dann noch einmal zur Arbeit musste. Abends kam ich auch nur für einen kurzen Moment heim, dann gingen mein Mann und ich ins Theater - auf dem Weg dahin aß ich dann den Döner. To Go.

Tag 20: Heute gab es leckeres Gebäck zum Frühstück - (Meine Kollegen sind immer so fleißig!) und anlässlich unseres Sommerfestes gönnte ich mir bei Hans im Glück einen Hamburger (mit leider wenig Salat). Abends gab es Öko-Nudeln mit selbstgemachter Tomaten-Tofu-Gemüse-Soße.

Tag 21: Der Tag begann trubelig, denn meine Mama und Nichte kamen zu Besuch, doch ihr Flug wurde gecancelt und sie landeten schließlich in Düsseldorf statt in Bonn. Dort holte ich sie mit der Bahn ab und wir aßen zwischendurch nur etwas Obst aus einem Obstbecher. Mittags gab es belegtes Baguette und abends wieder Zucchini-Suppe.

Zusammenfassung nach Woche 3

In dieser dritten Woche fühlte ich mich soweit wohl und ich genoss vor allem das Risotto und die Zucchini-Suppe sehr. Leider kippte das Frühstück meistens wieder hinten über und mein Vorsatz wurde nicht wirklich erfüllt, morgens auch etwas zu mir zu nehmen. Immerhin konnte ich darauf achten, viel Wasser zu trinken. 

So langsam geht es auf das Ende meines Gemüse-Projektes zu. Mein Zwischenstand ist, dass täglicher Gemüse-Konsum das Wohlbefinden nicht spürbar beeinflusst - Es schmeckt zwar, aber gegen die Müdigkeit kann es nichts ausrichten. Vielleicht stärkte es mich innerlich, denn von der Krankheitswelle, die bei uns auf Arbeit derzeit kursierte, blieb ich verschont.

Donnerstag, 14. Juli 2016

Bauprojekt Spielhaus Teil 2 - die Einkaufsliste





Nachdem ich euch hier ja schon verraten habe, was in unserem Garten nach Möglichkeit dieses Jahr noch entstehen soll, geht die Planung unseres Bauprojektes nun in die zweite Runde:


Wir schreiben die Einkaufsliste!


Das Fundament soll ja der Sandkasten bilden. Ob wir diesen so wie er ist verwenden können, sehen wir erst, wenn wir ihn abbauen. Der optische Eindruck im jetzigen Zustand lässt darauf schließen, dass er wohl nicht mehr vollständig zu gebrauchen ist. Die Schaukel ist jedoch noch top in Schuss, hierfür wird also kein Material benötigt.




Für das Kletterhaus wollen wir gehobelte Balken als Rahmen verwenden. Ein Balken ist 3 Meter lang. Gemäß unserer Vorlage brauchen wir dafür also 4 Balken. (4 x 17,37 € = 69,48 €)

Der Zwischenboden wird mit Profilholz verkleidet. Hier kostet die Packung à 1,75 m² 21,01 €.


Hinzu kommt außerdem noch eine Packung Leisten, welche wir aber noch zu Hause herumliegen haben. Hieraus wird die Leiter entstehen, die Unterkonstruktion für das Dach und die Seitenverkleidung, damit Kilian nicht seitlich herausfallen kann. Außerdem finden sich auf unserem Hof noch Unmengen an Buchenholzbrettern, die wir im Sägewerk in der Nachbarschaft haben schneiden lassen. Auch diese lassen sich hervorragend am Kletterturm als Seitenverkleidung verbauen.


Weiterhin brauchen wir eine Anbaurutsche die es z. B. bei EBay gibt. (69,99 €)


In der Bauvorlage besteht eine Seite des Spielturm aus einer abgeschrägten Kletterwand. An einem anderen Spielturm habe ich gesehen, dass diese durch eine alte Europalette ersetzt werden kann. Die kommt man meistens kostengünstig (wenn man Glück hat sogar kostenlos) auf EBay Kleinanzeigen, dem Flohmarkt etc. Hinzu kommen dann die Klettergriffe, die ich auch bei EBay gefunden habe. (12,95 €).




Schrauben, Einschlagmuttern, Winkel und weitere Eisenwaren haben wir teilweise schon (oder noch) zu Hause. Hier wird nur nach Bedarf gekauft, aber ich veranschlage etwa 20,00€.


Wie wir das Dach verkleiden, wissen wir noch nicht genau. Ich denke aber es werden Wellplatten aus PVC oder Faserzement werden. Die gibt es auch in Bunt und wir entscheiden das spontan, je nachdem was unser Baumarkt zu der Zeit im Angebot hat. Die Kosten belaufen sich bei ca. 2 m² Dachfläche auf etwa 25,00 €




Zu guter Letzt brauchen wir noch eine Wetterbeständige Holzlasur, damit Kilian an dem Kletterturm lange Freude haben kann. Diese wird etwa 20€ kosten.


Überschlägt man alle benötigten Komponenten stellt man schnell fest, dass wir in etwa bei einem Kostenrahmen von etwa 240 € liegen. Fertige Spielhäuser, die unserer Vorstellung entsprechen, kosten etwa 320 €. Bei einigen Komponenten lassen sich zwar noch Einsparungen machen, der Sparfaktor ist trotzdem überschaubar.


Je nachdem in welchem Zustand der Sandkasten ist, kann es also sein, dass wir doch nichts im Vergleich zur Neuanschaffung sparen. Wirkliches Sparpotential gäbe es nach unserem Plan auch nur noch, wenn wir z.B. die Rutsche gebraucht kaufen. Da wir sehr ländlich leben ist die Chance auf eine Rutsche in gutem Zustand mit nicht allzu viel Anfahrtsweg nicht sehr hoch.


Für einen Neukauf spricht, dass wir die bisherige Schaukel noch gut gebraucht verkaufen können.
Vorteilhaft am Eigenbau ist, das wir mit der Größe des Spielhauses flexibler sind.


Ich werde euch also demnächst berichten können, ob wir den Eigenbau umsetzen oder uns doch für einen Neukauf entscheiden.