Donnerstag, 31. Juli 2014

Wie fühlen sich Wehen an?

Wie versprochen sind hier unsere Antworten auf eure Fragen.
Da es einige Fragen waren, die wir alle gerne beantworten möchten, werden wir nun jeden Donnerstag eine Frage beantworten.


Wie fühlen sich Wehen an?


Solina:
Meine Wehen waren eingeleitet. Man sagt, dass diese viel schlimmer sind als Natürliche. Der Schmerz war stechend krampfartig und kam in heftigen Schüben teils ohne Wehenpause. Ich würde es nur teilweise mit Regelbeschwerden vergleichen.
Zudem wurde mir im späteren Verlauf der Geburt schlecht während der Wehen. Im Liegen habe ich es kaum ausgehalten.


Schokominza:
Bis kurz vor der Geburt prophezeihte man mir, dass Kind ließe sich Zeit, denn mein Bauch sei noch nicht gesenkt. Aber tatsächlich hat mein Körper die Senkwehen einfach übersprungen. Wie die sich anfühlen, weiß ich nicht.
Sehr plötzlich platzte die Fruchtblase bei 36+4, also fast einen Monat vor dem errechneten Termin. Angeschlossen ans CTG wartete ich heiter mit einer Hebamme, die auch Nadine hieß, auf Wehen. Nach ein paar Stunden wurde es lästig, weil ich im Grunde gar nichts spürte, auch wenn das CTG ab und zu "Wehen" verzeichnete... Erst nach mehrmaligem Einleiten schmerzte mir am nächsten Tag der Unterleib, als würden meine Tage einsetzen. Hurra! Wehen! Da seid ihr nun endlich! Ich lernte sie als Unterleibsschmerzen kennen, die sich immer weiter steigerten - Ehrlich gesagt, fand ich das Ganze fast schon "unspannend". Ich dachte immer, man lernt während einer Geburt, eine völlig neue Art von Schmerzen kennen, aber dem war nicht so. Ledigleich die Intensität unterschied sich vom Schmerz während der Periode.
Und die Presswehen, die fühlten sich dann an, als müsse man... kacken. Wie soll man es besser formulieren? Mit Schmerzen hatte das weniger zu tun als mit Anstrengung, aber wahrscheinlich empfand ich das nur so aufgrund meiner PDA.

Marypenny:

Irgendwie kann ich mich gar nicht mehr richtig an die Wehen erinnern. Aber ich versuche mich trotzdem mal dran zu erinnern. Ich wurde am 13.1 eingeleitet. Nachmittags bekam ich die ersten leichten Wehen, die schon einen Abstand von 2-3 Minuten hatten,aber nur leicht weh taten. Ich habe mit meiner Mutter auf jeden Fall noch gelacht und erzählt und meine Mutter meinte zu mir: "Wenn du noch lachen kannst,sind's auch noch keine richtigen Wehen!" 
Nach der vierten Tablette und dem letzten CTG um 22 Uhr hatte ich tierische Schmerzen,die im Abstand von 1 Minute kamen. Aber das CTG zeigte keine einzige Wehe an und die Hebamme meinte noch: "Das ist eine Reaktion auf die Tabletten,das wird heute Nacht nichts mehr. Ich gebe Ihnen jetzt ein Schmerzmittel und dann schlafen Sie erstmal!" Ich dachte: 'Ich springe dir gleich ins Gesicht du doofe Kuh! Das tut weh!'
Ich bin dann wieder aufs Zimmer und konnte beim besten Willen nicht schlafen. Dauernd musste ich auf die Toilette (was mir auch den Einlauf ersparte) und irgendwann ging gar nichts mehr. Die Schmerzen .waren unerträglich, Pausen gab es dazwischen gar keine. Keine 20 Minuten später lag ich im Kreissaal und schrie nach einer PDA. Die bekam ich auch. Danach weiß ich nur noch,dass ich die ganze Geburt über keine Schmerzen mehr hatte. Nur tierischen  Druck nach unten. Wie sich Presswehen anfühlen,kann ich also gar nicht sagen. 
Doch ich hab es überlebt und denke mir: Ein Hoch auf die PDA, hätte es die nicht gegeben,hätte es vermutlich Tote gegeben.

pikeru:

Ich kann nur von vorzeitigen und von eingeleiteten Wehen berichten. Ich erzähle mal von der Einleitung ;) Am 10.02. durfte ich mich um 8 Uhr in der Klinik einfinden und wurde mit Tabletten eingeleitet. Ich habe der Sache regelrecht entgegen gefiebert - endlich Wehen, die auch was bringen. Wenn man mehr als 1/4 der Schwangerschaft mit ständigen Wehen verbringt und erst nichts passieren soll, weil es zu früh ist, dann welche da sind und alle sagen, dass sie bestimmt bald käme, aber man dann doch über ET geht - ja, dann freut man sich.

Ich weiß nicht mehr viel so richtig, muss ich ehrlich gestehen. Vieles weiß ich nur noch von meinen "Aufzeichnungen". 
Ich habe unter Wehen noch mit meiner besten Freundin bei Facebook geschrieben und ihr als einer der wenigen Menschen erzählt, wo ich mich gerade befinde und was passiert. Das war ziemlich genau um Mitternacht, 15 Uhr ihre Zeit.
Es war schlimm, keine Frage, aber ich hab's überlebt. Und ich konnte noch lachen, meinen Freund volltexten, witzeln, Filme gucken und SMS schreiben. 
Es fühlte sich an wie starke Rücken- oder Regelschmerzen, die noch schlimmer wurden nachdem die Fruchtblase geplatzt war. Aber ich als generell ziemlich lockerer Mensch hab das Ganze irgendwie mit Humor genommen. Vielleicht auch, weil ich immer noch Pausen zwischen den Wehen hatte, was mich Luft holen und mir Zeit was zu trinken ließ. Es war - und vielleicht hab ich nur verdrängt wie schlimm es wirklich war - auszuhalten. Mein Freund wirft gerade ein: "Erst fandest du es noch ganz witzig, dann - naja - hast du geschrien und gewimmert."

Zum Glück war ich irgendwann in der Wanne und das warme Wasser hat die Schmerzen gelindert. Ich konnte mich außerdem bewegen wie ich wollte, stehen, knien, liegen - je nachdem wie es gerade diese Wehe am Besten aushalten ließ. Im Bett liegen als Käfer und stumm den Schmerz ertragen - das wollte ich auf keinen Fall.
Zwischendurch war ich verzweifelt und habe nach einem KS gebettelt und ich glaube, das lag aber nicht an den Wehen, denn was viel viel viel schlimmer ist als Wehen selbst ist das verfickte Veratmen. 
Durch das ätzende Atmen hatte ich permanent eine trockene Kehle und das fand ich das Furchtbarste an der ganzen Entbindung. Ich hasse das Gefühl Durst.
Im Endeffekt war mir die Wanne wichtiger als eine PDA oder Schmerzmittel und so musste ich da durch. Für die PDA hätte ich raus gemusst. Ich wollte nicht den Helden spielen oder hinterher unbedingt sagen können "Ich hab es ohne geschafft." - ich wollte nur diese Wannengeburt. 
Die Presswehen waren dann irgendwann endlich produktiv, kein Veratmen mehr (die ersten musste ich noch veratmen, damit der Kopf endlich tiefer rutscht). Eine Freundin fragte mich, woher ich wusste, was für eine Wehe welche war. Ja, keine Ahnung, ich wusste es einfach.
Dieser unerklärliche innere Drang zu schieben - das sind dann Presswehen. Das Gefühl kann ich wirklich nicht beschreiben. Man weiß es einfach instinktiv.

Chutriel
Ich wehte ja schon seit der 20. SSW vor mich hin, diese Wehen spürte ich nur als Krampf im hart werdenden Bauch. Eines Nachts allerdings wanderten sie in den Rücken und zogen gleichzeitig in die Beine. Nachdem sie wirklich regelmäßig waren, fuhren wir ins Krankenhaus, da war ich in der 32. SSW. Der Muttermund war offen und ich wurde an den Wehenhemmer gehangen. In der 34. SSW platzte die Fruchtblase, und trotz Wehenhemmer öffnete sich der Muttermund innerhalb von vier Stunden auf 7cm. Die Geburt stand also kurz bevor, sicherheitshalber wurde wegen Sohnemanns geringem Geburtsgewicht ein Kaiserschnitt gemacht.
Ich empfand die Wehen nicht als Schmerz und war überrascht, dass sie so muttermundwirksam waren, weil sie mir nicht intensiv vorkamen. Hätte ich mich bewegen dürfen und wäre nicht zum Stillliegen am Tropf (und in nasser Pfütze) verdonnert gewesen, wären sie noch besser aushaltbar gewesen. Keine Ahnung, ob es am Wehenhemmer lag, dass sie nicht durchschlugen oder so, aber schmerzhaft war es nicht.
Bis zu den Presswehen kam es ja nicht mehr, deshalb weiß ich darüber nichts.

Throwback Thursday - Haarige Angelegenheiten

Wer mich kennt, von Facebook, Instagram und privat, der kennt mich bunt. Seitdem meine Mutter keine Herrschaft mehr über meine Haare hat, färbe ich. Mittlerweile hatte mein Kopf so ziemlich alle Farben.

 

Die Frage nach dem Färben in der Schwangerschaft, habe ich einige hundert Male beantworten müssen. Als ich erfuhr, dass ich schwanger bin, waren sie gerade mehrfach blondiert und lila. Die ersten Wochen hielt ich mich tapfer zurück und machte einfach mal nichts mit meinen Haaren.



Aber irgendwann ist einfach der Ansatz zu krass und die Farbe zu verwaschen, dass es nicht mehr schön anzuschauen ist. Ich machte also am Anfang des 5. Monats einen Termin bei meiner Frisörin und färbte die Haare mit einer Softtönung in einem natürlichen braun, in der Hoffnung es bis zur Entbindung so lassen zu können.

Ich finde man sieht auf dem Bild sehr gut wie beigeistert ich bin ;)

Pustekuchen!!!! Ich habe mich schon seit Jahren nicht mehr so unwohl gefühlt. Jeder Blick in den Spiegel war mir ein Graus. Das war einfach nicht Ich! Fast täglich wurde ich gefragt, ob ich schon zur Mutti werde. Es jagte mir eiskalte Schauer den Rücken herunter bei dem Gedanken, ich könnte gewöhnlich, ja gar langweilig, werden. Mich selbst vernachlässigen und letztendlich herumlaufen wie die Mütter des Grauens, die man manchmal auf der Straße trifft. 



Wahnsinnige 8 Wochen hielt ich es so aus und ich färbte die Haare in einer Kurzschlussreaktion schwarz. Doch das war ebenso unbefriedigend...

Also schwor ich mir eins:

1. Entbindung
2. Hochzeit
3. Blondieren
4. Blau!!!

Und tatsächlich: nur wenige Tage nach der Hochzeit blondierte ich die Haare und tönte sie mit Directions lila (ich hatte kein blau mehr ;) )!

Aahhh...da war sie wieder! Die Solina die alle kennen. Ich lief freudestrahlend durch die Gegend und genoss die Komplimente für meine knallbunte Rübe. Für exakt eine Woche. Denn dann stand das erste Nachfärben an. Was mir früher immer eine Freude war und für mich Spaß und Entspannung bedeutete, wurde zur nervtötenden Last. Da liegt das Kind endlich im Bett und dann soll ich meine Ruhe damit vergeuden eine Stunde im Bad zu hängen um auch ja jede Strähne zu erwischen und auch gründlichst auszuspülen? Und das ein Mal die Woche? Nee!
Ich nehme mir schon mindestens ein Mal unter der Woche Zeit um meine Nägel zu lackieren und das ist mal abgesehen von der morgendlichen Bad Routine während mein Sohn sein erstes Schläfchen macht, das höchste der Gefühle.
Man nimmt sich vor, die kleinen Dinge die einem vor der Schwangerschaft etwas bedeutet haben, beizubehalten, doch der Alltag straft einen schon nach kurzer Zeit Lügen. Und das betrifft leider nicht nur den Kosmetikbereich.

Da mir die Vorstellung eine graue Maus zu werden und in der Masse zu verschwinden, aber gründlich widerstrebt musste ich eine Lösung finden. 
Meine Haare sind also wieder rot, dafür aber eine dauerhafte Farbe, welche ich nur alle 8 Wochen auffrischen muss. Ohne extra zu blondieren... Hoch lebe Maji Contrast!

Wie geht es euch nach der Entbindung? Seid ihr fauler geworden, was euer Styling betrifft? Oder stylt ihr euch nach wie vor? Welche anderen Lebensbereiche haben für euch an Stellenwert verloren und trauert ihr ihnen nach?

Erzählt's mir!


Mittwoch, 30. Juli 2014

Netzfundstück - Grausame kleine Milchvampire

Humor ist, wenn man trotzdem lacht!

Auf der Satire-Seite http://www.der-postillon.com/ fand ich diesen herrlichen Artikel.


Da es sich um Satire handelt, werde ich sicher nicht extra erwähnen müssen, dass dieser Artikel nicht allzu ernst zu nehmen ist. Und viel will ich dazu auch nicht loswerden, da es sich hier um ein heikles Thema handelt über das gerne, viel und ausgiebig diskutiert wird.

Also werde ich mich auf einen kurzen Kommentar beschränken:

Stillt, so lange es euch und dem Kind gut tut! Falls es nicht auf Anhieb klappt, gebt nicht sofort auf. Sucht euch eine Stillberatung die euch das Anlegen in Ruhe und ohne Druck zeigt, so dass ihr es auch ohne Hilfe hinbekommt. Behaltet auch immer im Hinterkopf, dass unsere Knirpse nicht nach Lehrbuch trinken, kackern und wachsen. Also nicht verzagen, wenn es mal ein paar Tage nicht so gut klappt. Nicht immer muss dann sofort zugefüttert werden.
Zufüttern ist der erste Schritt zum Abstillen!

Doch solltet ihr euch beim Stillen unwohl fühlen oder mit der Situation überfordert sein, seid so frei darauf zu verzichten. Babys werden auch mit Flaschenmilch groß und ihr seid niemandem Rechenschaft schuldig ob ihr stillt und warum nicht! 

Nur glückliche Mamas haben glückliche Babys!

Dienstag, 29. Juli 2014

Shoppingtipp: windelbar

Viele werden diesen Online-Shop sicherlich schon kennen, ich möchte ihn aber dennoch kurz vorstellen, da ich begeistert bin!



windelbar hat das gleiche Konzept wie bspw. die Onlineanbieter Brands4Friends, BuyVIP oder Ventee-Privee. Über einen kurzen Zeitraum (einige Tage) werden Artikel bestimmter Marken zu reduzierten Preisen (bis zu 70% Rabatt) angeboten. Durch eine Registrierung bekommt man die angebotenen Marken per Mail zugesandt.


Ich habe bereits zwei Mal bei windelbar bestellt und bin immer wieder begeistert von der Vielfalt an Marken die dort angeboten werden. Was ich besonders toll finde ist, dass ich die meisten Marken noch nicht kenne, da sie aus dem Ausland kommen oder nicht in den üblichen Babyläden zu finden sind. So werden neben den bekannteren Marken mit Nike, Converse oder Petite Bateau auch Marken namens Abeko, Little Shrimp oder Jelly the Bug angeboten. Für jeden Geschmack ist eigentlich immer was dabei. Außerdem gibt es Artikel in den vier Kategorien Baby, Kids, Mama und Spielzeug. So ist es auch nicht ausschließlich für Babys und kleinere Kinder.

Ein weiterer für mich großer Pluspunkt ist, dass in der windelbar viel Wert auf Biokleidung und Holzspielzeug gelegt wird. So gibt es natürlich auch mal "normale" Baumwollsachen oder Plastikspielzeug im Angebot, jedoch überwiegt in meinen Augen das "Natürliche".



Natürlich gibt es auch einige Punkte, die mich stören. So ist es in Shops mit diesem Konzept üblich, dass der Versand sehr lange dauert (bis zu 3-5 Wochen), da der Anbieter wartet, bis die Aktion auf windelbar abgelaufen ist und dann erst verschickt. Da mein Sohn noch nicht auf der Welt ist, stört es mich zur Zeit nicht so lange zu warten. Spontan etwas kaufen, was man bspw. nächste Woche braucht, kann man bei den Aktionen in der windelbar aber nicht.
Auch die Versandkosten sind mit 5,90 € nicht grade wenig. Trotz der reduzierten Preise macht es da wirklich nur Sinn viel zu bestellen, da es sich sonst mit den Versandkosten nicht mehr rechnet und der Kauf in anderen Online-Shops oder im Laden dann doch günstiger ist. 

Ein weiter Punkt sind die vielen Newsletter. Allerdings muss man hier auch beachten, dass es wirklich viele Aktionen gibt und diese täglich vorgestellt werden. Ich finde eigentlich in mindestens jeder zweiten Mail von windelbar eine Aktion die mich interessiert. Daher bekomme ich lieber täglich eine Mail von windelbar, als eine interessante Aktion zu verpassen. Gelöscht sind diese ja schnell, falls nichts interessantes dabei ist.


Zusätzlich gibt es in der windelbar noch ein Outlet, in dem die bereits reduzierten Preise nochmals reduziert werden und aktionsunabhängig zu kaufen sind, und die Markenwelt, in der man ebenfalls aktionsunabhängig nach Marken shoppen kann. In beiden Kategorien werden die Artikel übrigens nicht erst Wochen später versandt, sondern sofort. Hier war ich von der Schnelligkeit beim Kauf im Outlet doch sehr überrascht!


Alles in allem kann ich die windelbar nur empfehlen. Mit meinen zwei Bestellen (einmal aus einer Aktion, einmal aus dem Outlet) bin ich sehr zufrieden. Als kleinen Tipp empfehle ich euch jedoch, vor dem Kauf noch einmal einen Preisvergleich im Internet zu machen, falls man überhaupt das gleiche Produkt online findet. Meist spart man wirklich eine Menge Geld auf windelbar, jedoch hatte ich zweimal schon den Fall, dass es die reduzierten Preise ebenfalls in einem bekannten Baby-Onlineshop gab, bei dem ich dann bei den Versandkosten sparen konnte. 



Ein ähnlicher Shop mit gleichem Konzept ist übrigens limango.de
Hier bin ich ebenfalls angemeldet und finde, dass es immer tolle Aktionen gibt. Da ich dort aber noch nichts bestellt habe, kann ich euch noch nicht von meinen Erfahrungen berichten.

Montag, 28. Juli 2014

Das nervige Nachtlicht

Heute möchte ich euch die Einschlafhilfe des WDR vorstellen: den blauen Elefanten. Das Sternenlicht kann man für etwa 22€ erwerben und lernt mit ihm einen treuen Gefährten für sein Kind schätzen.


Das Nachtlicht lässt sich mit dem Berühren des Kopfes steuern: Einmal gedrückt leuchten orangefarbene Sterne auf, wieder gedrückt wird das Licht grün, dann blau und beim vierten Mal wechseln sich die Farben von allein ab. Nach dem fünften Drücken beendet Mama oder Kind die Lichtershow.




Neben dem Leuchten besteht noch die Möglichkeit, die Melodie von "Guten Abend, gute Nacht" erklingen zu lassen. Dazu ist am Boden des Elefanten ein Schiebregeler angebracht, den ich ehrlich gesagt, lieber auf "aus" stehen lasse. Denn so schön die Sterne in der Dunkelheit sind, so schräg jault die Melodie. Es klingt schief und verzehrt, mein Mann meinte, dies solle das Tröten eines Elefanten immitieren. 

Für mich ist die Musik der Punkt, an dem ich sagen muss: Kauft das Nachtlicht lieber nicht.



Was ich ansonsten noch schön gefunden hätte, wäre ein Drehmechanismus gewesen, der die Sterne über die Decke tanzen lässt. Im Stillstand leuchten die Sterne zwar sehr schön, aber die Aufmerksamkeit des Kindes verlieren sie schnell.

Der Elefant läuft mit drei normalen AA-Batterien, die lange halten, da sich das Schlaflied nach 5 Minuten und das Licht nach 45 Minuten von allein ausschalten. Das Batteriefach ist kindersicher verschraubt.

Wieso schläft er nicht? Teil 1

Diese Frage stellte ich im Laufe der letzten Monaten einigen Leuten. Ich war bei Kinderärzten, Hebammen, Osteopathen und Pädagogen. Alle bescheinigten mir, dass körperlich mit meinem Kind alles in Ordnung und er altersgerecht entwickelt ist. Er ist zwar sehr aktiv, aber total offen, freundlich und liebenswert. Also kein Kind, das einen unausgeglichenen und/oder unzufriedenen Eindruck macht. Wir verstehen uns auch wunderbar, sind gemeinsam viel unterwegs, haben unsere Rituale, etc. . Also nichts, was darauf hindeuten könnte, dass abends die Stimmung so extrem kippt.

An irgendwas musste es aber doch liegen, dass er abends nicht zur Ruhe kommt. Denn seine Unruhe ist keine Phase, die abhängig von Schüben und Zahnen ist (dann wurde es nur noch schlimmer). Also betriebt ich Ursachenforschung – und bevor die Hände über den Kopf zusammengeschlagen werden: die Veränderungen setzte ich im Laufe des ganzen Jahres um, immer mit dem Bewusstsein, nicht zu viel zu plötzlich anders zu machen. Außerdem brauchen Veränderung bis zu zwei Wochen, bis sie bei Kindern ankommen. All das haben wir berücksichtigt und Unzähliges probiert.

Natürlich wurde ich immer gestresster und ratloser. Das trug unter Garantie seinen Teil dazu bei.

„Gib‘ ihm doch, was er braucht, damit er schlafen kann!“

War der meist gehörte Ratschlag von anderen Müttern. Wenn ich aber nur wüsste, was das wäre! Im Laufe der letzten Monate bekam ich das Gefühl, es gäbe nur zwei Fraktionen: die, die mit ihren Kindern in einem Bett schlafen und eine kuschelige Liebeseinheit bilden oder die, die ihr Kind problemlos ins eigene Bett legen können. Bei Sohnemann klappt weder viel Nähe, noch wollte er alleine bleiben. Dabei war es eine zermürbende Mischung daraus, dass er einmal im Arm einschlief, mal festgehalten, dann in Ruhe gelassen werde wollte und ich jeden Abend rätselte, was dieses Mal ansteht. Egal, was ich tat, es war meistens falsch und machte ihn wach. Ich probierte Programme durch, die daraus bestanden, ihn erst zu Tragen, dann Hinzulegen, Vorzusingen, zu Streicheln, und alles weiter zu reduzieren, bis er einschläft. Ob ich ihn im Bett ließ oder zwischendurch wieder rausnahm, es dauert immer Stunden.

Die Ratschläge und Tipps

Ich hörte mir viele Ratschläge an, recherchierte im Internet, setze um, was unproblematisch erschien und veränderte die sogenannte Schlafhygiene:
  • Ich habe seine Matratze hochgelagert, habe das Stillkissen um ihn herum, dann unter ihn gelegt (eine Mutter aus der Krabbelgruppe meinte, ihr KS-Kind wuselt sich da rein und kann anders nicht schlafen) und dann ganz raus genommen, weil er nur darauf rumturnte. Ich habe ein Nestchen an- und abgebaut (später verfing er sich ständig drin und wurde wach).
  • Erst alles aus dem Bett geräumt, dann Spielsachen reingelegt (damit er sich beschäftigen kann, falls er nicht schlafen will), dann den Schlafsack verbannt und ihn ohne alles schlafen lassen, ihn mit Kissen und Decke (kennt er so aus der Klinik) gebettet. Hat auch nicht dazu geführt, dass er ruhiger wird. Selbst wenn er nichts um sich herum hat, spielt er mit den Bohrlöchern im Bett und macht alles, außer Schlafen.
  • Wir haben sein Zimmer ganz dunkel gemacht, die Tür offen gelassen, geschlossen, ein Nachtlicht eingesetzt, einen Lichtprojektor an die Decke geworfen, es mit und ohne Musik versucht.
  • Wir haben ihn wachgehalten und ihn kurz vorm Schlafen ein Nickerchen machen lassen. Sind rausgegangen, abends spazieren, den ganzen Tag drin geblieben, haben ihn vorm Schlafen gebadet, ihn Toben lassen, oder sind Stunden vorm Schlafen nur noch flüsternd und leise durch die Wohnung geschlichen, um Schlafenszeit zu signalisieren. Wir haben uns sowohl abgewechselt als auch nur einen das Hinlegen praktizieren lassen. Wir waren streng („Jetzt ist Schlafenszeit, ENDE!“) und flexibel („Du möchtest noch nicht ins Bett? Ok, spielen wir noch ein bisschen!“).
  • Wir haben die Schlafenszeit um mehrere Stunden nach hinten und nach vorne verschoben. Haben ihn bei ersten Anzeichen von Müdigkeit hingelegt oder erst, wenn er totmüde war. Wir haben feste Rituale seit er drei Monate ist, dabei im Laufe der Zeit etwas variiert und sie an seinen Entwicklungsstand angepasst – erst vorgesungen, dann Bücher angesehen (die er nur durch die Gegend warf).
  • to be continued...


Lest nächsten Freitag, was ich noch alles ausprobierte und wie wir letztlich in der Schreiambulanz in einer Frankfurter Kinderklinik landeten (hier die Fortsetzung und hier der Beginn der Reihe).


Sonntag, 27. Juli 2014

Ob das schmeckt?

Schaut man Werbung und es kommt solche für Säuglingsnahrung springt einem der Hinweis "Muttermilch ist das Beste für Ihr Kind." ins Auge.

Das mag ja alles sein, aber die ganze Schwangerschaft umtrieb mich die Frage: Schmeckt Muttermilch eigentlich? Wieso kommen Säuglinge (und generell alle Babies auch im Tierreich) dazu, diese Milch zu mögen.

Googled man "Wie schmeckt ..." ist es der fünfte Vorschlag - scheint also mehr Leute zu interessieren als nur mich. Offensichtlich ist nur das Wissen nach dem Geschmack von Menschenfleisch, Almased, Avocado und Tofu größer. 

Ich hörte mich im Freundes-, Familien-, und Bekanntenkreis um.
"Och, nach nichts, ein bisschen süßlich."
"Wie ... Vanille."
"Eigentlich ganz lecker."

Ich war mir sicher, die Milch relativ bald zu probieren. Man will sich ja sein eigenes Bild machen und immerhin gebe ich es ja meinem Kind um zu wachsen. Kann ja nicht so schwer sein, da ein bisschen was zu pumpen und zu probieren.
Auch mein Freund war noch in der Schwangerschaft sehr ... - wie soll ich sagen - interessiert daran, die Milch zu kosten.

Dennoch ging die Zeit ins Land.

"Uuuuuund? Hast du schon mal probiert?" Gefühlt jedes Mal, wenn ich irgendwo meine Brüste auspackte um zu stillen, wurde ich das gefragt und ich musste Zähne knirschend zugeben: "Neeeeee, aber ich mach das noch."

Innerlich konnte ich mich einfach nicht überwinden.
Ich war wie gehemmt.
Ich meine, mein Körper hat das produziert, für Cecilia. Fürs Baby, es ist super! Trink das jetzt sofort! Aber auf der anderen Seite: mein Körper hat das produziert. Urgs. 

Nach einigen Monaten hatte ich abends Besuch von Freundinnen, weil wir das erste Mal seit über einem Jahr tanzen gehen wollten. Wir saßen beisammen, ich pumpte für die Nacht ab (ja, ich pumpe vor Freundinnen ab) und mein Freund kam um halb 11 von der Arbeit nach Hause. Unter Alkoholeinfluß stehend sagte meine Freundin C.: "Weißt du, ich habe vorletzte Woche die Milch meiner Cousine probiert. Ob deine wohl genauso schmeckt."
"Willst du probieren?"
C.: "Würdest du das komisch finden?"
"Mh, nö, glaub nicht."
"Ich will auch." warf F. ein.
"Noch jemand? Ich hole Löffel für alle."
Alle im Raum schauten sich an, nickten und so ging ich in die Küche und holte 6 Löffel.
Der Reihe nach probierten alle meine Milch, mein Freund und ich selbst auch. Gruppenzwang quasi.

Tatsächlich schmeckt meine Milch nach nichts besonderem. Ich hatte an dem Tag aber auch nichts Süßes zu mir genommen und man hat ja schon mal gehört, dass Muttermilch je nach Ernährung unterschiedlich schmeckt.
Ob das so ist, kann ich leider nicht sagen.

Ich bin froh, es probiert zu haben. Merkwürdig dass trotz meiner Vorsätze erst der Einfluß meiner Freunde dazukommen musste.

Aber einmal reicht's mir definitiv. Den Rest lasse ich Cecilia gern. Ganz selbstlos quasi.
Denn es ist ja auch laut der Werbung fürs Kind.

Samstag, 26. Juli 2014

Frische und schnelle Tipps für müde Mamas


Wer kennt's nicht? Du wachst morgens auf, fühlst dich totaaaaal gerädert. Als wärst du über Nacht nen Marathon gelaufen. Dabei war's "nur" das kleine Würmchen nebenan. Die Augenringe bis zum Kinn, blasses Gesicht und die Augen kriegst du auch kaum auf. Trotzdem musst du gleich einkaufen, Termine wahrnehmen, den Haushalt machen und natürlich hat sich auch noch Besuch angekündigt. Nebenbei darfst du auch noch das Kind versorgen. Und du fühlst dich -mal geradeaus gesagt- einfach nur beschissen


Damit du trotzdem ein wenig "frischer" aussiehst hab ich heute mal ein paar keine Tipps für dich, die auch nur wenige Minütchen in Anspruch nehmen. 




Mir persönlich geht es an solche Tagen immer gleich besser, wenn ich mich (auch nur ein kleines bisschen) hübsch mache. Wenn ich dann in den Spiegel sehe und trotz allem ganz hübsch aussehe, gehts mir gleich besser! 


Hier ist mein Video dazu. Unter dem Video gehts mit Bildern zum Vergleich mit und ohne Makeup weiter! 



Ich hab also als erstes den Concealer unter den Augen verteilt und mit den Fingern eingetupft. Dann hab ich mit einem dunkleren Gesichtspuder (Bronzer) ein bisschen Farbe auf meine Stirn, Wangenknochen, Kinn und Nase aufgetragen und darauf geachtet, dass er nicht zu orangestichig ist. Danach waren die Augen dran. Wimperntusche öffnet die Augen und lässt den Blick wacher wirken. Wer eine Wimpernzange benutzen möchte, kann das VOR dem tuschen machen. Zuletzt hab ich einen dezenten, aber doch farbenfrohen Lippenstift aufgetragen um noch ein bisschen Farbe mit ins Spiel zu bringen.  Insgesamt dauert das ganze höchstens 5 Minuten und ist die ideale Lösung für müde Schlafzimmergesichter. 

Vorher: 

Nachher:
  

Leider erkennt man den Bronzer auf den Bildern nicht, aber es macht wirklich viel aus.
Natürlich ist das alles keine Kunst und nichts besonderes, aber es erfüllt seinen Zweck.

Freitag, 25. Juli 2014

Frühgeburt, Klinik-Trauma, Regulationsstörung, ADS-Verdacht – das zweite halbe Jahr

Im ersten halben Lebensjahr vom Baby braucht man keinen Rhythmus erwarten. Im Gegenteil, bedürfnisorientiertes Verhalten ist für eine gute Entwicklung und Bindung wichtig. Ich bin dem gerne nachgekommen und habe meinem Kind immer und jederzeit das gegeben, was es gebraucht hat. Ob es die Flasche, Nähe oder Aufmerksamkeit war. Mein Sohn wurde aber mit steigenden Fähigkeiten und Möglichkeiten zur Bewegung immer zappeliger und unruhiger. Und ich verlor den Blick dafür, was er braucht.

Abends drehte das Kind völlig auf, unabhängig von seiner Müdigkeit. Seit er das Krabbeln für sich entdeckte, ließ er sich gar nicht mehr hinlegen, sondern rollte sich sofort auf den Bauch und krabbelte durch das Bett. Er wehrte sich gegen das Rumtragen, bzw. zerrte und riss so lange an mir rum, bis mir die Freude daran verging und ich den Eindruck bekam, er will gar nicht mehr getragen werden. Ein schönes Abendprogramm mit ihm durchzuführen war unmöglich. Kaum saß ich mit ihm auf dem Schoß, zappelte er und kletterte auf mir rum. Kaum Hingelegt, drehte er sich sofort auf den Bauch und krabbelte los. Dabei fiel er einmal sogar aus unserem Bett und stieß sich in seinem Bett ständig an Kopf- oder Fußende. Das Geturne nahm einfach kein Ende, egal, wie erschöpft er war.

Später, wenn ich mit meiner Geduld und er mit seinen Kräften am Ende war, hielt ich ihn so lange fest, bis er unter wildem Gebrüll und Gezappel endlich einschlief. Was auch nicht immer funktionierte. Ich spreche hier außerdem von Zeiträumen von zwei bis vier Stunden, die das Theater aus Hinlegen-Rumtoben-zurRuhenötigen-Hinlegen-Geschrei-Toben-… dauerte. Nicht, dass ihr denkt, mich hätte nach einer halben bereits die Geduld verlassen.

Nachts hatten wir das Drama immer noch zu denselben Aufwachzeiten – um Mitternacht, gegen drei und gegen fünf. Es wurde einfach nicht besser. Die Tage mit ihm derweil aber immer anstrengender. Von dem Rowdy habt ihr hier schon gelesen.

Tagsüber schlief er nie länger als 20 Minuten, wobei dann das Einschlafen komischerweise selten ein Problem war. Deshalb gebe ich an dieser Stelle auch zu, dass ich abends dringend meine Ruhe brauchte. Dass ich sie unbedingt nötig hatte, dass ich nach 12 Stunden Tagen mit diesem Wirbelwind einfach nicht mehr konnte. Er brüllte die ganze Zeit und ich war erst vor Verzweiflung tieftraurig, dann irgendwann nur noch müde und schwer genervt.

Und das war doch für niemanden schön und kann doch auch nicht sein, was er braucht. Von meiner Erschöpfung mal abgesehen, war mein Kind permanent unausgeschlafen, quengelig, schnell überfordert und schon direkt nach dem Aufstehen wieder müde. Seit er krabbeln und ein bisschen laufen konnte, nahm sein Überforderungsgeschrei am Tag schon fast manische Züge an.

Also ließ ich nichts unversucht, um herauszufinden, wie wir ihn entspannter in den Schlaf begleiten konnten, ohne ihn niederringen zu müssen. Teilweise musste ich mich auf ihn drauflegen, damit er mit dem Gestrampel aufhörte. So kassierte ich von ihm ständig Tritte in den Magen oder Schläge ins Gesicht, beim Rumtragen haute er mir die Brille von der Nase und riss mir die Haare raus. Ich war so bedient und fuhr M. abends meistens nur mit den Worten an, er soll mir bloß das Kind aus dem Blickfeld schaffen, sonst schüttel ich es…
 
Und nein, niemals dachte ich, es wäre seine Schuld oder er macht es, um mich zu ärgern. Trotzdem wurde ich von negativen Gefühlen ihm gegenüber allabendlich überwältigt, was ich furchtbar fand. Deshalb suchte ich schon fast die ganze Zeit, die er auf der Welt ist, nach Alternativen und Möglichkeiten, diesem „Problem“ (was nicht das Kind ist) auf die Spur zu kommen.


Im nächsten Post führe ich euch eine kleine Auswahl von dem vor, was ich alles probierte. Und was alles nichts brachte.

Hier geht es zur Fortsetzung und hier zum Beginn der Reihe.

Donnerstag, 24. Juli 2014

Ihr stellt die Fragen - wir antworten.

"Wie fühlen sich Wehen an?"

"Wann hast du von deiner Schwangerschaft erfahren?"

"Wieso bloggst du?"

Ihr habt Fragen an uns? Super, wir wollen Euch antworten.
Wir wollen mit Euch kommunizieren, denn dieser Blog ist kein Frontalunterricht.

Schreibt uns, was ihr wissen wollt.

Entweder in den Kommentaren, hier bei Facebook auf unserer Seite (privat oder auf der Pinnwand) oder gern auch bei Instagram und Kleiderkreisel.

Entweder ihr stellt Eure Fragen offen an alle oder explizit an eine von uns. Wir werden versuchen, alle Fragen ehrlich und ausführlich zu beantworten. Nächsten Donnerstag gibt es den Antwort Post, also bitte bitte bitte haut in die Tasten, sonst bleibt es hier nächsten Donnerstag nämlich leer.

Wir freuen uns sehr von Euch zu lesen.

PS: Auch über jegliches andere Feedback freuen wir uns immer. Und wir veröffentlichen nichts ohne Eure Zustimmung! :)

"Darf ich mal anfassen?" und weitere Sätze, die man nicht nur einmal hört.

Eine Schwangerschaft ist der Beginn einer spannenden Zeit. Neben den vielen neuen Erfahrungen die man macht, den Vorbereitungen die man treffen muss, den neuen Menschen die man kennenlernt, gibt es aber auch neuen Gesprächsstoff, der nicht immer positiv ist. Da gibt es nervige Phrasen, die man immer wieder zu hören bekommt. Sei es von der eigenen Familie, engen Freunden, Bekannten oder auch völlig fremden Menschen. Ich bin mir sicher, dass es die Meisten nicht Böse meinen und viele es einfach nicht besser wissen, dass man genervt ist von diesen Sätzen. Das macht sie jedoch auch nicht besser für uns Schwangeren.

Aus diesem Grund möchte ich euch einfach mal ein paar Sätze vorstellen, von denen ich persönlich seit Wochen und Monaten genervt bin. Vielleicht erkennt sich ja der Ein oder Andere wieder.


"War das eigentlich geplant?"

Diesem Satz hat Schokominza bereits einen ganzen Blogbeitrag gewidmet. Auch ich habe den Satz ab und an hören müssen. Sicher nicht so oft wie Schokominza, aber scheinbar passt meine geplante Schwangerschaft auch nicht in das Bild meiner Mitmenschen. Sei es aufgrund meines "jungen" Alters (26 find ich persönlich nicht zu jung..) oder aus anderen Gründen.


"Da musst du jetzt durch!"

Einen weiteren Blogbeitrag hat Schokominza über diesen Satz geschrieben. Auch ich hatte über mehrere Monate starke Probleme mit der Übelkeit. Den Satz "Da musst du jetzt durch" habe ich daher nicht nur von der eigenen Familie und Freunden hören dürfen, sondern tatsächlich auch von meiner Frauenärztin. Da ich nun wirklich nicht diejenige war, die lauthals gelitten hat, machte mich besonders dieser Satz ziemlich wütend.
Ich schätze, nachdem ich diesen Satz länger nicht mehr hören musste, kommt er sicherlich bald wieder. Wenn mein Bauch größer wird, ich nicht mehr so beweglich bin und eventuell andere Beschwerden der Spätschwangerschaft hinzu kommen. Scheinbar "muss ich jetzt einfach dadurch" und mir diesen Satz dann erneut anhören.


"Man sieht ja noch garnicht soviel!"
oder "Was? So weit bist du schon? Das hätte ich bei diesem Bauch jetzt nicht gedacht!"
oder "Dein Bauch ist aber ganz schön klein! Hat das Kind denn darin genug Platz?"

Eine Sache, auf die ich immer wieder angesprochen werde, ist mein relativ kleiner Bauch. Ich bin jetzt im siebten Monat, finde meinen Bauch persönlich schon riesig (!), weiß aber auch, dass er im Gegensatz zu Anderen die gleich weit sind, winzig ist. Zur Zeit ist das für mich kein Problem. Ich passe noch relativ gut in die Hälfte meiner Anziehsachen und ich weiß, dass das Ende der Schwangerschaft noch anstrengend genug sein wird. Trotzdem... immer wieder werde ich darauf hingewiesen, dass mein Bauch scheinbar ZU klein ist.
Eine zeitlang (ca. 4.-5. Monat) war ich genervt und unsicher. Geht es meinem Kind gut? Muss ich jetzt mehr essen, damit mein Bauch größer wird und meine Schwangerschaft somit "normaler" ist?
Zum Glück wurde ich von meiner Frauenärztin und meinen Hebammen aber darin bestätigt, dass alles gut ist und ich mich darüber freuen soll. Mir hilft es, den Menschen dann einfach zu sagen, dass ich ganz froh darüber bin, da er noch früh genug viel größer wird. Meist kommt dann zum Thema Bauch auch keine unpassende Bemerkung mehr zurück.



"Darf ich mal anfassen?"

Das ist eigentlich der Punkt, der mich wirklich am aller aller meisten nervt! Ich habe keine Probleme damit, wenn gewisse Leute meinen Bauch anfassen möchten. Damit meine ich die eigene Familie und gute Freunde. Vielleicht auch noch der Ein oder Andere mehr, denn Schwangerschaftsbäuche scheinen für viele Menschen eine Faszination zu sein. Ich habe dies ja noch nie verstanden und wäre nicht auf die Idee gekommen, schwangere Freunde danach zu fragen, ob ich ihren Bauch mal anfassen dürfe, aber wie gesagt - ich verstehe es ja irgendwie und es ist für mich okay.
Seit ich jedoch schwanger bin, meinen tatsächlich auch entfernte Bekannte, mit denen man maximal ein "Hallo" und "Tschüss" gewechselt hat, dass mein Bauch ein Streichelzoo ist. Und nicht erst, seit man meinen Bauch auch als Schwangerschaftsbauch erkennen kann, sondern seitdem ich schwanger bin! Die Meisten fragen auch erst garnicht, ob sie mal anfassen dürfen, sondern tatschen direkt meinen Bauch an. Anfangs war ich immer viel zu verwirrt, um etwas dazu zu sagen. Mittlerweile sage ich den Menschen, dass ich das eigentlich nicht so gerne habe, vor allem, wenn ich vorher nicht gefragt werde. Die dreisteste Antwort die ich übrigens darauf bekommen habe war, dass ich da jetzt durch müsse und dies völlig normal sei. Ich solle mich nicht so anstellen!
Tja, ich könnte mich noch stundenlang darüber aufregen, aber ich denke, ich werde mir demnächst einfach dieses T-Shirt bestellen, mit der wunderbaren Aufschrift "Mein Bauch ist kein Streichelzoo". Am besten in mehrfacher Ausführung, um es täglich tragen zu können :)


"Der Name ist aber interessant!"
oder "Ich kenne schon x andere Kinder die so heißen/genannt werden!"

Um genau diesen Fragen auszuweichen, haben mein Mann und ich beschlossen, dass wir den Namen vor der Geburt nicht verraten werden. Sowohl für einen Jungen, als auch für ein Mädchen, stand der Name schon relativ lange (bereits vor der Schwangerschaft!) fest, da wir uns glücklicherweise schon bei den ersten Namen sofort einig waren. Nach dem Geschlechterouting erzählten wir unseren Wunschnamen allerdings dann doch den zukünftigen Großeltern und Paten. Einige andere Freunde und Verwandte wussten den Namen ebenfalls schon, da wir ihn vor der Schwangerschaft mal erwähnt hatten.
Aus diesem Grund hat unser Plan nicht ganz geklappt und auch wir mussten uns einige "lieb gemeinte" Sätze zu unserer Namenswahl anhören. Dass der Name "interessant" sei zum Glück nicht, jedoch, dass viele andere Kinder dieses Jahr wohl auch so genannt werden. Dies wissen wir selber und eigentlich wollten wir genau das nicht. Aber wir haben uns nunmal in den Namen verliebt und können uns keinen anderen Namen mehr vorstellen. Wenn also dann zukünftig zwei Klassenkameraden unseres Sohnes den gleichen Namen haben werden, dann ist das einfach so.  Meist reagier ich auf diese Sätze auch garnicht mehr oder erzähle, wie wir auf den Namen gekommen sind, damit diese Personen vielleicht etwas mehr Verständnis zeigen können.



Es gibt sicherlich noch viele weitere Sätze, die nervig sind, jedoch bringt es meist nichts, sich darüber aufzuregen. Besonders wenn es Tipps und Tricks im Umgang mit der Schwangerschaft (was darf man, was darf man nicht, etc.) sind.


Wie sieht es bei euch aus? 
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? 
Welche Sätze fandet ihr besonders nervig? 

Mittwoch, 23. Juli 2014

Eltern-Weisheiten in Grafiken

Unser Netzfundstück in dieser Woche sind die 15 Grafiken von Patrick Toggweiler, dessen Tochter 20 Monate alt ist:

Hier gehts zu den Grafiken!


Nummer 13 lautet beispielsweise: 

"Top-3 Elternvorsätze, die man sehr schnell wieder verwirft:
3. Keine Chips/Schokolade
2. Kein Fernsehen
1. Sich nach getaner Arbeit nicht mit Alkohol belohnen."


Zumindest die Vorsätze drei und zwei kommen mir sehr bekannt vor. Vorsatz eins hätte ich wohl nie so streng genommen, aber ich kann mich ja leider nicht mit Alkohol belohnen, da ich gerade schwanger bin. Dank Solina ist das aber gar kein Problem mehr, denn jetzt gibts für mich seit ein paar Tagen "Hugo" als Brotaufstrich! Danke nochmal für das süße Päckchen!



Die anderen Punkte habe ich mir wie die meisten anderen Eltern wohl auch durchaus vorgenommen und kapituliert.

Zu Punkt drei: Tatsächlich haben wir – bis auf das Stück Stollen an Weihnachten – bis Ostern durchgehalten und Mila keine Schokolade oder anderen Süßkram gegeben. Dann mit elf Monaten ging es los und ja, wir erlauben ihr mittlerweile Leckereien, meistens Butterkekse. Manchmal isst sie auch Kuchen oder Eis. Wir sind selbst Leckermäulchen und da will Mila eben etwas abhaben.

Zu Punkt zwei: Die Flimmerkiste ist bei uns zwar nicht durchgehend an, da wir keinen Fernsehempfang haben, aber Mila liebt das Gerät jetzt schon mit ihrem einen Lebensjahr. Den praktischen Nutzen haben wir schnell schätzen gelernt: Wenn gar nix mehr geht, wird "Professor Balthazar" eingelegt, ein kroatischer Zeichentrickfilm, und das kleine Mädchen vergisst, warum sie uns trotz aller Bespaßung nur wütend angeschrien hat.


Wie ist das bei euch? Sind Fernsehen und Süßigkeiten noch Tabu? Belohnt ihr euch abends mit einem Glas Hugo?

Dienstag, 22. Juli 2014

Feedback per PN auf kleiderkreisel.de :)

Shoppingtipp - Softshell Jacken von Ernsting's Family

Auch wenn man bei den aktuellen Außentemperaturen sicherlich noch nicht an den Herbst denken mag, habe ich ein Angebot für euch gefunden, welches ihr euch nicht entgehen lassen solltet.
Display Jungenbekleidung Ernsting's Family Eisenach

Bei Ernsting's Family habe ich letzte Woche wieder Softshell-Jacken für Jungs und Mädchen entdeckt. Ich habe für Kilian bereits letzte Saison eine gekauft.
Die Jacken kosten 17,00€ (Größe 74-92) bzw. 19,00€ (Größe 98-128) und bestechen durch peppige Farben und hochwertige Ausstattung. Die Jacken schützen optimal vor Nässe und Wind und sind trotzdem atmungsaktiv. Die Jacken werden mit Reißverschluss geschlossen (Kinnschutz ist bei allen Modellen vorhanden) und verfügen über reflektierende Elemente. Das Innenfutter ist leicht angeraut und macht die Jacken kuschelig warm.

Besonders verlockend ist natürlich der Preis der Jacken. Softshell ist zur Zeit ein beliebtes Material für Outdoor-Kleidung und die Großen Marken (S.Oliver, Jack Wolfskin, etc.) lassen sich diese mit durchschnittlich 40,00 - 70,00 € bezahlen. Trotzdem stehen die Modelle von Ernsting's Family den hochpreisigen Kollegen in nichts nach. Wir selber haben auch eine Jacke von S.Oliver für 39,99 € gekauft, da es diese auch in Größe 68 gab. Einen Unterschied kann ich allerdings nicht feststellen. Wie alles bei Ernsting's Family in puncto Kinderkleidung, fallen die Jacken etwas größer aus.

Wer leider keinen Ernsting's Family in seiner Nähe hat, findet die Jacken auch im Onlineshop, generell lohnt sich hier ein Blick ins Sortiment. Hier gibt's tolle Sachen für kleines Geld

Montag, 21. Juli 2014

Warum ich nicht mehr bei baby-markt.de bestellen werde..

Es kotzt mich an, wenn ich warten muss. Ungefähr nichts nervt mich mehr als warten.

Nicht umsonst stecke ich 49 €/Jahr in eine Amazon Prime Mitgliedschaft.
Da man aber manchmal Dinge tatsächlich in anderen Shops günstiger findet als bei Amazon, braucht man Alternativen.

baby-markt.de war eine solche Alternative. Als ich schwanger war und anfing, Babysachen zu kaufen, war es super. Ich habe den Shop geliebt. Newborn Windeln für 1,99 im Angebot, viel Auswahl, Übersichtlichkeit und vor allem schnelle Lieferzeiten.
Sonntagabend bestellt, Montagmittag versandt, Dienstag mit DHL da. Einsame Spitze!

Und genau der Punkt hat sich jetzt geändert.
Mehrere Male schon bin ich maßlos von der Lieferzeit enttäuscht worden.
Beim ersten und zweiten Mal dachte ich an Urlaubszeit und anderes.

Mittlerweile, seit dem 3. Mal, gehe ich einfach davon aus, dass mit steigendem Bekanntheitsgrad des Shops exponentiell die Lieferzeit steigt. Kunden anlocken schön und gut - aber dann doch bitte nicht zu solchen Konditionen. Mehr Bekanntheit, mehr Personal? Ich kenne die Besetzung des Teams nicht, weiß nicht woran es liegt, aber es nervt mich als Kunden enorm.
Wichtig ist, dass der Kunde im Endeffekt zufrieden ist. Danach strebt doch jeder Shop, Hersteller und Verkäufer?

Ein 4. Mal habe ich eine Bestellung riskiert und - wie zu erwarten - war das nix.
Ich habe Sonntagabend bestellt, bekam meine Bestellbestätigung und DONNERSTAGABEND die Versandbestätigung. Freitag war mein Paket endlich da.
Leider nicht das, was ich heutzutage vom Internet-Shopping gewohnt bin.

Zum Glück gibt es noch viele andere gute Baby Internetshops - oder eben den guten Laden in der Stadt, mit persönlicher Beratung. Hat auch was für sich.

Frühgeburt, Klinik-Trauma, Regulationsstörung, ADS-Verdacht – das erste halbe Jahr

Der erste Eindruck von meinem Sohn ließ niemals den Rowdy erahnen, von dem ihr schon gelesen habt: knapp 1500g, eingewickelt und verkabelt. Wie ein dürres Vogelküken lag er stumm und bewegungslos im Inkubator. Es hat Wochen gedauert, bis überhaupt eine Regung oder ein Geräusch von ihm kam.

Trotzdem fand ich ihn in der Klinik oft quer am Fußende des Brutkastens schlafend. Das ist heute noch seine Lieblingsposition im Bett. 

Aber zurück zum Anfang. Als er nach vier Wochen Kinderklinik endlich zu uns nach Hause kam, schreckte ihn der Moro-Reflex ständig aus dem Schlaf. Für Frühchen wohl nicht ungewöhnlich. Also haben wir ihn gepuckt, nur so kam er zur Ruhe. Dennoch wachte er zu denselben Zeiten auf, zu denen er in der Klinik gefüttert wurde.

Alle zwei Stunden

Aber jede Mutter kennt diese schlafraubende und zermürbende Anfangszeit mit einem Baby.

Das erste halbe Jahr

Je aktiver er wurde, umso schwieriger wurde allerdings auch das Einschlafen. Ich habe ihn viel getragen, wobei er sich immer entspannte. Klar, nah am Körper geschaukelt werden ist für alle Babys ein Traum. Nur ließ er sich so nicht Ablegen. Also schuckelte ich ihn stundenlang durch die Gegend. Gemeinsam Hinlegen und aneinander gekuschelt Einschlafen funktionierte bei uns leider nicht. Er wachte bei jeder Regung von mir und ich bei jeder von ihm auf. Das Familienbett bedeutete für uns also keinen erholsamen Schlaf. Er war drei Monate alt als ich mir die ersten Alternativen zum Tragen und Schaukeln überlegte.

Wir führten festgelegte Uhrzeiten und Rituale ein, sangen ihm vor und versuchten, ihn an sein Bett zu gewöhnen. Mittags schlief er ohne Probleme dort, abends jedoch klappte das gar nicht. Kurze Zeit später war ich für einige Wochen alleine, da M. in einem anderen Bundesland Arbeit gefunden hatte. Ich schleppte also den ganzen Tag mein Kind durch die Gegend und nachts, wenn er endlich gegen ein Uhr schlief, packte ich unsere Umzugskisten. Das alles mit nie mehr als zwei Stunden Schlaf am Stück und der Hoffnung, es würde besser, wenn wir nur alle wieder zusammen sind.

Wurde es zum Teil auch, da M. und ich uns bald abwechseln konnten und er jeden Abend (bis auf die Geschäftsreisen) Zuhause war, um das Einschlafprogramm durchzuziehen. Dieses dauert bis zu 45 Minuten, wobei unser Sohn nach dem Ablegen meist sofort aufwachte und alles von vorne losging.
Er schlief nachts immer noch nicht länger als zwei, höchstens drei Stunden, in schlechten Nächten wachte er stündlich auf und forderte dasselbe langwierige Programm, um wieder einzuschlafen.
Mein Erschöpfungsgrad wurde immer größer, nachts weinte ich oft vor Müdigkeit, während ich ihn durchs Zimmer trug.

Als er sechs Monate alt war und sich immer noch nichts eingependelt hatte, fing ich an, mir ernsthaft Sorgen zu machen und die ersten Fachleute zu konsultieren. Was stand nicht alles im Raum: Spätfolgen der Frühgeburt oder der Lungenreifespritze (steht im Verdacht, ADS zu begünstigen), ein Klinik-Trauma oder oder oder. Vielleicht war das ständige Aufwachen und schlecht zur Ruhe kommen ein Zeichen seines unausgereiften Gehirns und einer Regulationsstörung?

Das häufige Aufwachen machte es einfach nötig, das Einschlafen energieschonender für uns zu machen. Also suchte ich nach Methoden, wie wir in ins Bett bringen konnten, ohne wegen körperlicher Schwäche ein erneutes Aufwachen zu riskieren (wenn man bspw kurz innehielt, um was zu trinken). Außerdem hatte ich die Hoffnung, er würde sich mit steigenden Fähigkeiten (Robben, Krabbeln, etc.) tagsüber so weit auspowern, dass er abends endlich besser einschlafen konnte, aber das Gegeneil war der Fall. 

Am Freitag erzähle ich euch von dem zweiten halben Jahr, warum er immer schlechter einschlief und wie neben der Müdigkeit die Ratlosigkeit einzog.

Fortsetzung
Der Beginn der Reihe

Sonntag, 20. Juli 2014

Muttergefühle

Jede werdende Mama kommt irgendwann zu dem Punkt, an dem sich alles um Muttergefühle dreht. Was sind Muttergefühle? Wann entstehen sie? Wie fühlt es sich an? Was ist, wenn ich keine Muttergefühle habe? Sind das Muttergefühle? - Tausend Fragen und noch viele mehr tanzen durch die Köpfe. Und genau so sieht es und sah es auch bei uns aus - darüber möchten wir jetzt berichten.


Jule erzählt:

Muttergefühle waren für mich ein RIESEN Thema. Kaum etwas hat mir so viele Sorgen bereitet wie die Frage nach DEM großen Gefühl. In der Schwangerschaft hab ich das erste mal so richtig intensive Gefühle empfunden, als ich Lio's Herzchen aufgeregt puckern sah. Aber als so richtige "Muttergefühle" hab ich das nicht wahr genommen. 

Später, so im 6.-7. Monat, als der Bauch riesen groß wurde und die Tritte fester wurden, hab ich das erste mal wirklich gedacht "Ich liebe dich Baby!". Ich lag im Bett, spürte das rumpeln in mir und mir wurde plötzlich klar, dass in mir ein echtes Baby ist. Ein echtes Lebewesen, das ICH erschaffen hab und das ich bald ein Leben lang bei mir habe. Aber es war auch nicht so, wie ich mir Muttergefühle vorgestellt hab.


Ich hab mir Muttergefühle als unendliche Liebe und Freude vorgestellt, für nichts anderes mehr leben zu wollen. Und ich war um so mehr enttäuscht darüber, dass ich schon in der Schwangerschaft manchmal wirklich "genervt" von dem Baby in mir war. Der Rücken tat weh, die Übelkeit, keine 10 Schritte laufen können ohne zu schnaufen wie ne alte Dampflok. Nicht mal mehr meine Füße konnte ich sehen und beim Nießen, Husten oder Lachen verlor ich einige Tröpfchen Pipi, weil der Kopf auf die Blase drückte. Ja, das muss ich jetzt tatsächlich erzählen, weil's die Wahrheit ist und Schwanger sein einfach nicht das unendliche Glück bedeutet. Genau so wenig wie Muttergefühle - das weiß ich jetzt! 



Nach vier Tagen Geburt war mein Sohn geboren. Mein erstes Gefühl? Ich war froh, dass ICH es überstanden hatte. Ich hab nicht geweint. Ich war zu kaputt. Als ich ihn auf die Brust gelegt bekam, stand mir gar nicht der Sinn danach. Ich hab nach 10 Minuten darum gebeten, dass die Hebamme meinen Sohn bitte an den Papa weitergeben sollte. Erst am 2. Tag konnte ich es wirklich genießen und meinen Sohn bewundern. Da waren die Gefühle! Ich sah ihn an und fand ihn plötzlich wunderschön. Ich musste weinen und ihn fest an mich drücken. Ihn streicheln und küssen. Das waren die ersten Gefühle, die ich als Muttergefühle beschreiben würde.


Warum heißt es Muttergefühle? - Weil man als (werdende) Mutter von milliarden Gefühlen überflutet wird. Und es ist nicht nur schön.


Das alles war nur der Anfang. Ich hab gelernt, dass das Muttergefühl aus allen möglichen Gefühlen besteht.


Wut, Trauer, Verzweiflung, Glück, Angst, Hilflosigkeit, Geduld, Schuld, Schwäche, Sicherheit, Begeisterung, Dankbarkeit, Einsamkeit, Hoffnung, Stolz, Nervosität, Vorsicht, Panik, Geborgenheit, Unsicherheit, Enttäuschung, Sorge, Ungeduld, Fröhlichkeit, Furcht, Entsetzen, Fassungslosigkeit, Zorn, Zuneigung und natürlich Liebe


Das ist natürlich nur ein klitze kleiner Teil, der Gefühle, die tagtäglich über mich hineinbrechen. Und trotz der ganzen negativen Gefühle ist es tatsächlich so, dass ich am Ende des Tages, wenn mein Schatz friedlich schläft, immer wieder bei der Liebe ankomme. Diese Liebe, wenn ich einfach nur zusehe wie er mit seinen Händchen spielt. Dieses Glücksgefühl, wenn ich sein perfektes Gesicht mit den wunderschönen Knopfaugen beobachte. 


Ich glaube, das sind Muttergefühle. 


Schokominza erzählt:

In der Schwangerschaft ließen die großen Gefühle auf sich warten. Andere Schwangere erzählten von ihrem überschwänglichen Glück, als sie das Herzchen schlagen sahen - Zwei kleine Striche, die regelmäßig aufeinander trafen - und sie freuten sich auf das CTG, eine Zeit, die sie ganz mit ihrem Baby allein genossen. Mich hingegen langweilte das CTG in der ersten wie auch der zweiten Schwangerschaft und selbst der Ultraschall stellte sich nicht als tränentreibendes Ereignis heraus... Wie war ich neidisch auf die anderen!

Meine Nichte Michelle beanspruchte zu dem Zeitpunkt noch den Status meines "Lieblingsmenschen". Überschäumende Tantengefühle, als sie geboren wurde! Tausend Fotos musste ich bei den Besuchen schießen, sie auf dem Arm haben, ihr "Ilse Bilse Spinne" vorsingen und schweren Herzens akzeptieren, dass dieses kleine Mädchen weit von mir entfernt aufwachsen würde. Trotzdem: Sie freut sich jedes Mal mich zu sehen und mein Herz hüpft, sobald sie "Tante Nadine" sagt! Hach... Ich kannte die "großen Gefühle" also schon, aber meine Schwangerschaft verlief ohne sie.
Erst als meine Tochter Mila tatsächlich auf der Welt war, kribbelte das Glück durch meine Adern. Es war wie seiner Zeit bei Michelle. Zuerst dachte ich entzückt: "Hey kleines Mädchen, wo kommst du denn her?" So ein hübsches Baby! Alle lobten ihren runden Kopf, ihre braune Hautfarbe und ihr verschmitztes Lachen! Ganz der Papa. Ganz die Mama. Egal, ich hatte das schönste Kind der Welt geboren, unglaublich!! 

Mit dem Kennenlernen meines Babys wuchsen die Mamagefühle und erreichen ihre Höhepunkte, sobald Mila mich anlachte. Wer auch immer sich die Mamagefühle ausdachte, dieser Cocktail aus Stolz und Euphorie wirkt wie eine Droge. Ich freue mich über jeden Fortschritt, den sie macht, als hätte ich selbst neue Fähigkeiten erworben! 

Marypenny erzählt:

Ich weiß noch ganz genau,dass ich in der Schwangerschaft abends im Bett lag und dachte: Was ist, wenn ich dieses Kind nicht lieben kann?
Mit meinem besten Freund sprach in dieser Zeit viel darüber, sprach von meinen Ängsten und meinen Sorgen. Er sagte mir oft, dass es sicherlich spätestens bei der Geburt kommt und ich dann von meinen Gefühlen total überwältigt sein werde.

Ich habe immer gedacht, dass man sofort mit positiven Schwangerschaftstest ganz tiefe Gefühle hat und eine Liebe verspürt, die man vorher nie gespürt hat. Ich hatte weder tiefe Gefühle noch eine unendliche Liebe. Ganz im Gegenteil. Ich war selbstverständlich total panisch, dass ich mein Kind nicht liebe. Was wäre dann?

Als ich die ersten Tritte spürte, merkte ich zwar, dass ich dieses Kind liebe, aber diese überschwängliche Mutterliebe, von der ich soviel gehört habe, blieb weiterhin aus. Ich rechnete damit, dass diese Gefühle spätestens bei der Geburt kommen würden.
Als Noah dann auf die Welt kam und mir in den Arm gelegt wurde, veränderte sich gar nichts! Und wisst ihr warum? Weil ich mein Kind die ganze Zeit geliebt habe, ich habe es nur nicht ganz verstanden! 

Chutriel erzählt

Als mein Kind auf der Welt war, war ich viel zu erschöpft und zu sehr am Ende, um ihm nah sein zu wollen. Ich hatte enorme Schmerzen, während ich in unbequemen Klinikstühlen neben ihm gekauert und dieses winzige Ding, umwickelt von Kabeln und Atemgerät, von den Schwestern gereicht bekam.

Das sollte mein Kind sein? Ich roch nichts außer Desinfektionsmitteln, spürte ihn nur mit Handschuhen und Kitteln und konnte sein Gesicht unter der Atemunterstützung ausschließlich erahnen. Es hat Wochen gedauert, bis ich ihn unter den anderen Kindern überhaupt erkannt habe.

Ich weinte jeden Tag. Hauptsächlich, weil ich nicht zu ihm wollte. Aber wusste, dass man es verlangte und jeder von mir erwartete, dass ich - obwohl ich mich kaum auf den Beinen halten konnte - vor Muttergefühlen überlaufe. Das warfen mir sogar die Hebammen an den Kopf, ungeachtet meiner Tränen ("Ist gut für die Milch", danke, Nachtschwester). Ich hatte viele Komplikationen und musste erneut operiert werden, meine Genesung zog sich über Wochen. Alles war ein Kampf und Quälerei. 

Wenn ich mich auf die Intensivstation geschleppt hatte oder mit Rollstuhl gefahren wurde, weinte ich nur noch mehr. Ich fühlte mich wie in einem schlechten Alptraum. Er war so zerbrechlich, so...gefährdet. Und ich fühlte mich schuldig, weil ich mir zuviel Stress in der Schwangerschaft zugemutet hatte und die Frühgeburt provoziert habe. Das bleibt nach wie vor mein Haupt-Muttergefühl. Schuld. 

Wenn es hieß "oh, da ist ja die Mama" habe ich mich verwirrt umgeblickt, weil ich mich nicht angesprochen fühlte. Andere haben ihn in seinen ersten Wochen versorgt, waren für ihn überlebenswichtig. Ich war nur eine Randfigur, die sich nicht sonderlich wohl in der Rolle gefühlt hat und am liebsten woanders gewesen wäre.

ABER: jetzt, da er fremdelt, da er auf mich mit Liebesbeweisen reagiert, da er "Mama" sagt und nach mir ruft, wenn es ihm nicht gut geht, JETZT erst fühle ich mich als seine Mama und weiß auch, dass ich für ihn nicht zu ersetzen bin. Das hat aber fast ein Jahr gedauert. Unser erstes Jahr war nicht sonderlich schön, das meiste anstrengend und mit viel Arbeit verbunden. Aber ich begreife mich langsam durch ihn. Was ich für ihn bin, die Liebe, die er mir jeden Tag zeigt, wenn er die Arme nach mir ausstreckt und sie um meinen Hals schlingt, DAS ist das schönste und kommt dem wohl nahe, was Muttergefühle sein sollen. Das sind die Gefühle, auf die ich sehr lange gewartet habe.


Solina erzählt:

Da braucht man fast ein ganzes Jahr um sich ein Baby in den Bauch pflanzen zu lassen, doch trotzdem spürt man nur die Angst vor der Veränderung, wenn man schließlich den positiven Schwangerschaftstest in der Hand hält. Ich muss dazu sagen, dass ich bereits vor dem Test wusste das ich schwanger bin obwohl ich noch gar nicht überfällig war. Ich hatte es einfach im Gefühl. 
Ich wünschte mir von Anfang an eine Tochter. Eine kleine Prinzessin, der ich alles beibringen könnte, was ich mühsam selbst erlernen musste: Selbstvertrauen, Durchsetzungsvermögen, Stärke und wie man sich die Nägel lackiert. Doch so wie ich wusste, dass ich schwanger bin, so wusste ich auch, dass es ein Junge wird. Mein Mann hatte Angst, ich könnte enttäuscht sein. Doch ich war ja auf das Ergebnis des Outings eingestellt, als meine Frauenärztin bei 20+0 das Geschlecht verkündete. Ich freute mich auf den kleinen Alien in meinem Bauch, der immer dann anfing zu zappeln, wenn ich meine Ruhe haben wollte. Aber Liebe verspürte ich keine.
Die Geburt als solche war alles andere als Ereignis welches einem im Fernsehen vorgegaukelt wird. Ich lag stundenlang mit meinem Mann alleine im Kreißsaal und starrte auf das CTG während bei jeder Wehe das Herz meines Sohnes fast aufhörte zu schlagen. Nur wenn das CTG um Hilfe schrie, bemühte sich eine Hebamme mal den Kopf zu uns rein zu stecken. Der letztendlich durchgeführte Kaiserschnitt, mit dem Ergebnis Nabelschnurumschlingung um Hals und Arm und grünem Fruchtwasser, trug nicht gerade zum Wachsen jener Gefühle bei. Nach dem Aufwachen aus der Narkose wurde mir ein Bündel Leben als mein Sohn vorgestellt. Zum Glück erkannte ich ihn von den 3D Ultraschallbildern wieder, sonst hätte ich das wahrscheinlich angezweifelt.

Mittlerweile ist Kilian 8 Monate alt. Ich bin seine Mutter und fühle mich auch so. Ja ich liebe ihn und ich verteidige ihn mit meinem Leben wenn es sein muss, aber so oft ist es unendlich schwer. Es ist für mich die größte Herausforderung mir jeden Tag aufs neue zu sagen, dass er die Sachen die er tut nicht mit Absicht macht und das er mich nicht ärgern will. Aber wenn er mich kratzt oder haut und mich weg drückt wenn ich ihn kuscheln will, oder er nicht von mir getröstet werden will, wenn er sich weh getan hat, dann möchte ich ihn manchmal aussetzen. Also warte ich brav und geduldig auf den Tag, an dem er mich Mama nennt und die Arme nach mir ausstreckt. Denn dann werde ich überschäumen vor Mutterglück.

pikeru erzählt:

Wenn sie da ist und ich sie das erste Mal sehe, da werd ich ganz sicher heulen. 
Ich heule nämlich immer wenn's emotional wird.. Hochzeiten, Geburten, ob real oder im Film - egal, ich heule.

Während der Schwangerschaft habe ich Liebe für sie empfunden. Sehr viel Liebe und habe nachts freudig lachend mit Tränen in den Augen da gelegen, wenn sie mich getreten hat. 

Dieser Mensch würde da raus kommen und meine Welt auf den Kopf stellen, das war klar. Ich war mir sicher, mehr könnte ich sie nicht lieben.

Tatsächlich war ich von der Geburt einfach so geschafft, dass ich nichts mehr denken konnte als "Die sieht aber ganz schön zerknautscht aus."
Sie war das Baby aus meinem Bauch und sie wurde mir auf die Brust gelegt. Sie konnte atmen. 

Ich wusste, ich liebe diesen Menschen, aber ich war zu fertig um irgendwas bewusst zu fühlen. Und so habe ich nicht geheult. Mir fehlten einfach jegliche Emotionen, weil ich ausgelaugt war. 

Mein Freund nahm sie auf den Arm nachdem sie gewogen und vermessen war und nannte sie bei ihrem Namen. Ich beobachtete ihn ganz streng, dieser kleine Mensch war mir heilig. 

Ich selbst bekam sie wieder und nickte vor Erschöpfung für wenige Sekunden ein, schreckte immer wieder hoch. Und ich konnte nicht aufhören, sie anzusehen. 

Wenn ich das jetzt schreibe, dann muss ich weinen. Dieser Moment war so besonders. Sie war perfekt. Und sie ist es immer noch. 

Die ersten Stunden war ich mir sicher, ich würde nie wieder schlafen, weil ich sie nur anstarren musste und das tat ich.. fast 2 volle Tage. Schlaf begrenzte sich auf 20 Minuten Naps. 
Ich musste sie angucken, einatmen und erleben. 
Sie ist jetzt für immer da, aber DIESEN Moment bekommst du nie wieder.

Die Zeit ist seitdem schnell vergangen, ihren ersten Geruch hat sie verloren, aber ich erinnere mich an ihn und ich habe ihn geliebt. Ich wünschte, man könnte ihn wie ein Bild einfangen.

Gestern saß ich lange neben ihr und habe sie beim Schlafen beobachtet. Auch jetzt schläft sie und ich höre ihr leises Schnarchen. 

Wenn ich neben ihr sitze und sie so friedlich schläft, muss ich jedes Mal flennen. Eine so starke Welle an Gefühlen übermannt mich dann oft. Ich hätte das nicht für möglich gehalten. 

Sie ist mein Leben, wenn ihr etwas passieren würde, wäre ich nicht mehr vollständig. Sie nimmt mein ganzes Herz ein mit ihrem Lachen. Bei dem Gedanken sie zu verlieren brennen mir alle Sicherungen durch. 

Ich würde alles für sie geben und hoffe einfach, dass ich niemals wegen einer Krankheit um sie bangen muss. Ihr Wohlergehen steht über allem. 

Wenn eine Mutter könnte, würde sie ihr eigenes Leben lassen, um das ihres Kindes zu retten.

Und so genieße ich es jedes Mal mit ihr zu kuscheln, ihr nah zu sein. Sie braucht mich. Ich will ihr alles geben, was sie braucht, materiell, aber viel mehr auch immatriell. 

Sie knutschen, kuscheln, lieben.

Und diese Liebe nicht beschreiben zu können, das sind Muttergefühle!

Mutter werden ist eine Entscheidung von großer Tragweite, denn eine Mutter nimmt in Kauf dass ihr Herz für den Rest ihres Lebens außerhalb ihres Körpers rumlaufen wird.

Word.



crazysax erzählt:

Spontan würde ich von mir behaupten, dass ich Muttergefühle noch nicht kenne. Ich weiß nicht wie es ist, sein eigenes "Fleisch und Blut" im Arm zu halten. Ich kann es mir auch noch garnicht vorstellen und bin schon ganz gespannt auf meine erste Reaktion, wenn unser Kleiner endlich da ist.
Auch jetzt in der Schwangerschaft habe ich gedacht, dass da doch irgendwie mehr sein müsste. Pure Vorfreude und all sowas. Stattdessen hatte ich am Anfang der Schwangerschaft garkeine Zeit mich zu freuen, da es mir dafür zu schlecht ging. Jetzt wird es mittlerweile alles anstrengend und die Tritte im Bauch empfinde ich nicht als schön, sondern eher als gruselig. Haben andere Schwangere nicht schon "mehr Gefühle" für ihr Kind im Bauch? Ich weiß es nicht! Was ich aber weiß ist, dass ich mich ab und an dann doch erwische, wie ich im zukünftigen Kinderzimmer vor dem Kleiderschrank stehe, diese süßen kleinen Anziehsachen in der Hand habe und es nicht abwarten kann. Oder wie ich dann doch sehr ungeduldig werde, wenn ich längere Zeit keine Tritte spüre und dann versuche mit meinem Baby zu kommunizieren. Daher würde ich sagen, dass das die Muttergefühle sind, die ich zur Zeit habe. Und ich bin mir sicher, da ich mich so sehr auf meinen Sohn freue, dass ich mich nach der Geburt dann auch all den Muttergefühlen, die die Anderen beschrieben haben, anschließen kann!