Mittwoch, 16. Juli 2014

Leseecke: Bambini sind Balsamico für die Seele

Einfach mal die Seele baumeln lassen! Das Cover lässt schon erahnen, dass es sich bei "Bambini sind Balsamico für die Seele" um locker-lustigen Lesestoff handelt und man wird nicht enttäuscht: Sommerlich frisch schreibt die Autorin Sandra Limoncini über ihre Bambini. In Deutschland aufgewachsen, brechen ihre italienischen Wurzeln humorvoll durch, als sie selbst Mama wird.


Der Roman schreit danach am Strand verzehrt zu werden – Vielleicht sogar in Italien? Dann kann nämlich direkt vor Ort überprüft werden, ob die italienischen Eltern ihre Kinder tatsächlich bis Mitternacht auf der Piazza spielen lassen, während die deutschen Blagen spätestens um 8 ins Bett gebracht werden müssen. Kennen wir Mamis das Thema nicht? Wie lange dürfen eure Kleinen toben?

Italienliebe schlägt dem Leser natürlich entgegen, aber Sandra Limoncinis Geschichten sind  keineswegs in die Schublade „Italien ist viel großartiger als Deutschland“ zu stecken. Vielmehr schlägt sie eine kulturelle Brücke zwischen Italien und Deutschland und hat dafür auch die besten Voraussetzung: Ihre Mutter ist Deutsche, ihr Babbo Italiener. Sie betrachtet amüsiert, wie deutsche Eltern ihren Kindern vorallem praktische Kleidung kaufen und schmunzelt über die Liebe zur Schönheit bei den Italienern. Dort steht das Aussehen an oberster Stelle und man pfeift aufs Praktische! Aber mal ernsthaft: Kleine Mädchen in weißen Kleidchen? Welche deutsche Mama würde ihre Tochter so zum Spielen schicken? In Italien ist das wohl Gang und Gäbe. Nix mit Matschose!

Italienische Kinder sind außerdem immer "die Besten" und sie werden von ihren Eltern nicht mit frühmusikalischer Erziehung gequält oder zum Pekip geschleift. Dafür platzt die Schultüte der Erstklässler vor Süßigkeiten (!) aus allen Nähten, was Sandra dazu veranlasst, die Befüllung und Auswahl ihrem Babbo zu überlassen und schulterzuckend die Blicke der Lehrerinnen hinzunehmen: Was kann sie dafür? So sind die Italiener halt!

Was ihr vom Buch erwarten dürft: 

Das Buch bietet einen schwungvollen Einblick in die Kunst der italienischen Kindererziehung und erzählt wundervolle Anekdoten rund ums Mamasein! Man entdeckt auf 240 Seiten viel Neues und bekommt sogar Anreize zur Selbstreflexion an die Hand: Verhalte ich mich hier typisch deutsch? Will ich das? - Schon dafür lohnt es sich, seine Seele mit Balsamico zu füttern.

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