Wer sein erstes Kind erwartet, wird sich schon in der Schwangerschaft mit vielen Themen beschäftigen müssen, die einem wahrscheinlich völlig neu sind. Bei mir und meinem Mann ist genau das der Fall. Wir sind nicht nur in der Familie, sondern auch im engeren Freundeskreis die Ersten die Eltern werden.
Eigentlich findet man zu sämtlichen Vorbereitungen die man Treffen muss Hilfen. Es gibt haufenweise Listen im Internet, Babyzeitschriften oder Informationsmaterialien, die einem sagen, was man alles für die Anfangszeit braucht. Bei fast allen Sachen ist es einfach Geschmacksache, was man sich zulegt. So haben wir sowohl bei der Kleidung, als auch beim Kinderzimmer und dem Kinderwagen nach Gefühl entschieden. Was gefiel uns am besten, womit kommen wir voraussichtlich gut zurecht. Dies hat nicht nur Spaß gemacht (bzw. macht es noch immer!), sondern war auch relativ "einfach".
Doch wie sieht es mit einem Kinder- bzw. Autositz aus?
Dass es hier in erster Linie um die Sicherheit gehen sollte, ist klar. Jedoch stellte ich im Laufe der Zeit fest, dass es hiermit nicht getan ist und weitere Faktoren eine wichtige Rolle spielen:
- Welcher Kindersitz passt in mein Auto?
- Wie lange möchte ich ihn nutzen?
- Was kann ich oder bin ich bereit auszugeben?
- Wie praktisch sollte er sein, bzw. was sollte mein Kindersitz alles können?
Und zu guter Letzt könnte man sich dann natürlich noch Gedanken um das Aussehen (Form und Farbe) machen.
Ohne mich groß zu informieren stand sehr schnell fest, dass es ein Reboarder von Römer werden sollte, und zwar der Dualfix. Überzeugt hat mich in erster Linie die lange Nutzungsmöglichkeit und die vielen Extras -> hier insbesondere die lange Nutzung als Reboarder. Ich habe dann kurz gecheckt, ob dieser in mein minimini Auto passt (Chevrolet Spark) und fing dann bereits an, wochenlang die Preise zu vergleichen.
Nach einigen Gesprächen mit anderen Eltern und werdenden Mamis kam ich jedoch immer mehr ins zweifeln und so machte ich mir nochmal Gedanken über die oben genannten Fragen.
Sicherheit
Da ich kein Fachmann bin und meine Informationen selbst nur aus dem Internet habe, kann ich euch nur wärmstens die Infoseite über Reboarder empfehlen: : reboard-kindersitze.info
Auf dieser Seite findet ihr auch einen tollen PDF Informationsflyer, in dem deutlich gemacht wird, warum es so wichtig ist, das auch Kleinkinder nach ihrem ersten Lebensjahr weiterhin in einem rückwärtsgerichteten Autositz sitzen.
Kurz zusammen gefasst ist es ja so, dass durch einen Autositzwechsel im Alter von 10-12 Monaten meist auch die Fahrtrichtung für das Kind geändert wird, da es bisher nur wenige Nachfolgemodelle gibt, die sich rückwärts einbauen lassen. Bei einem Aufprall kann dies schlimme(re) Folgen haben (als in einem rückwärts gerichteten). Durch eine neue EU-Regelung müssen in Zukunft alle Kinder bis 15 Monate rückwärts gerichtet transportiert werden (natürlich gibt es auch hier wieder eine Übergangszeit in der das vorwärts fahren auch noch erlaubt ist). Ich hoffe, dass dies für die Hersteller ein Anreiz ist, schnell zu handeln und Nachfolgemodelle als Reboarder anzubieten (wie zum Beispiel der 2-Way-Pearl von Maxi-Cosi).
Das hilft mir zum jetzigen Zeitpunkt aber leider nicht weiter.Passt der Kindersitz in mein Auto?
Dies kann man meist im Laden direkt testen/erfragen oder im Internet herausfinden. Für uns war jedoch wichtig - und das vergessen viele oft -, dass neben dem Kindersitz, auch noch der Kinderwagen ins Auto passt. Bei einem Chevrolet Spark natürlich etwas schwieriger. Aber - wer hätte das gedacht - bei unserer Kinderwagenwahl und dem Römer Dualfix wäre dies möglich gewesen (eng aber möglich!).
Wie lange möchte ich ihn nutzen?
Was kann oder bin ich bereit auszugeben?
Idealerweise hätte ich gerne einen Autositz, den ich lange nutzen kann, statt zwei bis drei Autositze für die ersten Lebensjahre. Dies hat in meinen Augen nur Vorteile.
Zum Einen hat man nicht mehrere Autositze ungenutzt im Keller stehen (vor allem, wenn noch nicht klar ist wann und ob überhaupt Nachwuchs kommt) und zum anderen ist es auch günstiger. Zwar ist es eine große Summe auf einmal, jedoch zahlt man für alle nötigen Kindersitze die man sonst während dieser Zeit nutzt, meist mehr.
Beispiel:
Römer Dualfix, ca. 4 Jahre nutzbar -> ca. 450€
oder
Maxi-Cosi Cabrio-Fix, ca. 1 Jahr nutzbar, inkl. Family Fix Station = 300€
+ Nachfolgermodell Maxi-Cosi Pearl ca. 190€ -> ca. 490€
+ Nachfolgermodell Maxi-Cosi Pearl ca. 190€ -> ca. 490€
Wie praktisch sollte er sein und welche Extras sind wünschenswert?
Und genau bei diesem Punkt kam ich dann auch ins Zweifeln, denn egal wie viele Extras diverse Reboarder heutzutage besitzen (schon allein die 360° Drehung ist bei einem kleinen Auto einfach super praktisch) - kein Reboarder (der sich von Geburt bis ca. 4 Jahre nutzen lässt), lässt sich auch als tragbare Babyschale verwenden.
Und das ist etwas, was ich dann doch in den ersten paar Monaten als wünschenswert hätte. Ich stelle es mir unpraktisch vor bei einer kurzen Einkaufsfahrt den ganzen Kinderwagen mitzunehmen. Stattdessen möchte ich lieber schnell mit Sohn in der Babyschale in den Laden springen und die Babyschale im/auf den Einkaufswagen absetzen können.
Mein Fazit ist
der Kauf eines Autositzes hat mich bis jetzt schon die meisten Nerven gekostet und sollte nicht zu kurzfristig angegangen werden. Viele Faktoren spielen eine Rolle und grade bei so einem hohen Preis, den ja die meisten guten Kindersitze haben, sollte man dann doch die richtige Wahl treffen.
Ich bin froh, dass ich mich frühzeitig mit diesem Thema beschäftigt habe, denn auf ein Ergebnis bin ich noch immer nicht gekommen. Ich werde mich daher wohl nochmals - zum gefühlten hundertstens Male - damit beschäftigen. Im Internet nach Informationen suchen, mich in Läden beraten lassen und ggf. Bekannte nach ihrer Meinung fragen.
Die liebe Solina wird morgen einen Erfahrungsbericht zum Römer Dualfix posten, auf den ich schon ganz gespannt bin.Wie sieht es bei euch (werdenden) Mamis aus? Habt oder hattet ihr die gleichen "Probleme"?
Für welchen Autositz habt ihr euch entschieden?
Nach meinem anfänglichen Fehlkauf (ein sicherer Reboarder), haben wir derzeit keinen Kindersitz, aber ich weiß schon, was mir nun wichtig ist: Er muss handlich sein, in jedes Auto passen und leicht im Auto festzuschnallen sein. Mehr nicht. Sicherheit wäre mir zwar schon wichtig, aber es muss vorallem auch praktisch sein und für eine Familie ohne Auto sind die Reboarder doch eine schlechte Wahl: Sehr unhandlich, schwer, passen nicht in jedes Auto und sie sind schwierig zu montieren.
AntwortenLöschenja das stimmt. Ohne Auto würd ich mir auch sicherlich keinen Reboarder zu legen.
LöschenHabe vor 2 Tagen auch nochmal bei einer Beratung gelauscht. Das Pärchen hatte wohl das gleiche Problem wie ich und die Verkäuferin sagte eben genau das, was ich ja auch denke. Reboarder sind toll, aber leider noch nicht so entwickelt, dass sie praktisch sind. Grade in den ersten 3-4 Monaten braucht man eigentlich schon eine Babyschale. Für Einkäufe, Arztbesuche und solche Geschichten. Und das hat mich nur wieder bestärkt keinen Reboarder zu kaufen. Was nach der Babyschale kommt wird man dann ja immer noch sehen. Darüber mach ich mir dann wohl in ziemlich genau einem Jahr Gedanken ;)
So bin ich es auch angegangen. Wir haben erst die Babyschale gekauft, die wir recht lange nutzen können, weil Mila so ein Fliegengewicht ist, und nun schauen wir nach der "Fortsetzung" :)
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