Mittwoch, 20. Juli 2016

Jetzt wird ausgemistet

Der Keller quillt über und die Schränke platzen aus allen Nähten, doch bei näherer Betrachtung stellt sich heraus, dass wir den Krempel nicht mehr brauchen. Babybodys in Größe 56, Bücher mit Brei-Rezepten, das alte Nachtlicht - Weg damit! Wir machen Platz.

Meine Flohmarkt-Erfahrungen beschränken sich bisher eher aufs Kaufen, selten habe ich mich selbst hinter den Tisch getraut und vorallem bislang nicht bei einem Kindersachenbasar. Das sollte sich nun ändern. Unser Kindergarten veranstaltete einen Flohmarkt, bei dem ich mich als Käufer anmeldete. Er lag direkt um die Ecke, war klein und übersichtlich. Die Verkaufszeit betrug vier Stunden - Das empfand ich als angenehme Bedingungen.

Erster positiver Effekt

Der Keller jubelte auf, als ich Kiste um Kiste und Sack um Sack nach oben in unseren Hof buckelte. Endlich hatte er wieder Luft zum Atmen! Ich schüttete das Spielzeug zu Bergen, türmte Klamotten und sortierte, was es sonst noch gab: ein paar Bilderrahmen, Decken, Bücher... Skrupellos entschied ich, was direkt in die Mülltonne wandern musste und welche Klamotten wir in den Altkleidercontainern entsorgen würden. Ich selbst mag es selbst, mich auf Trödelmärkten durch Müll wühlen zu müssen. Fakt ist, dass niemand ein T-Shirt mit Flecken kauft oder ein Spielzeug, bei dem irgendein Teil fehlt - Ich wollte den Müll nicht mitnehmen. Meine Qualitätskontrolle war streng und wir bekamen bereits vor dem Verkauf wieder ordentlich Platz in Wohnung & Keller.

Tricks für den Verkauf



Ein guter Zustand ist für das Verkaufen A und O, finde ich. Was dreckig ist, wird leider als Schrott wahrgenommen - Das kenne ich von mir selbst. Also wurden die Spielsachen und Schuhe von mir zunächst ordentlich geschrubbt. So machten sie was her! 
Die Kindersachen wusch ich und bügelte sie sogar. Zusätzlich entschied ich mich dafür, einen Preisvorschlag direkt daran zu heften. So wissen die wühlenden Eltern, in welchen Preisrahmen hier angeboten wird und werden hoffentlich einfacher zum Kauf verleitet. Handeln darf man bei mir trotzdem.
Eine zusätzliche Orientierung für die Käufer waren große Schilder mit Größenangaben. Das ist auf Flohmärkten gängig und sehr hilfreich. 

So war ich gut ausgestattet, als ich am Sonnabend mein Tischlein im Kindergarten aufbaute.

Der Sonnabend kam

Unser Kindergarten liegt 10 Minuten von uns entfernt. Mit einem Fahrradanhänger zogen wir die Kindersachen zum Flohmarkt und bauten unseren geliehenen Biertisch auf. Die Atmosphäre war angenehm lustig - Wir feuten uns alle aufs Verkaufen. 

Der Verkauf selbst lief dann etwas stockend an und ich beäugte die anderen Tische. Mir kam es so vor, als hätten die anderen Eltern bessere Sachen. Skandinavische Mode. Selbstgenäht. Öko. Alles chic und neu und gut präsentiert. Ob ich überhaupt etwas verkaufen würde? Klar! Bald trudelten viele Schwangere ein, an die ich meine Babysachen abgeben konnte. Hier eine Hose, dort ein T-Shirt. Niemand kaufte viel, aber in regelmäßigen Abständen wurde ich ein Teil los.

Meine Kinder und mein Mann besuchten mich zwischendurch, aber den Stand betreute ich allein. Ziemlich geil. Ihr könnt euch denken, dass es sehr erholsame vier Stunden waren, wenn man mal ALLEIN etwas macht. Und an den Nebentischen verkauften Leute, mit denen man quatschen konnte. So ging die Zeit schnell um. Das Pärchen vom Nachbarstand schenkte meinen Töchtern dann noch zwei Barbie-Puppen, worüber die sich unendlich freuten. Sie spielen den ganzen Tag mit Puppen und dieser Abschluss war ein kleines Sahnehäubchen.

Fazit

Nach dem Trödelmarkt machte ich einen Kassensturz und hatte 40 € eingenommen. "Das hat sich ja gelohnt", sagte mein Mann sarkastisch. Ja, reich bin ich also nicht geworden, obwohl doch einiges den Besitzer gewechselt hatte. Die meisten Teile kosteten 1-2 €, aber ohne Großkunden, blieb es bei diesen kleinen Summen. Ich denke mir: Haben ist besser als Nicht-haben. 40 € sind auch toll.

UND:
Unser Kindergarten nahm eine ganze Stange Geld ein durch den Flohmarkt und dafür hat es sich auch gelohnt. Ohne Verkäufer kein Flohmarkt, also war es wichtig, mitzumachen, auch wenn finanziell wenig bei rumgekommen ist. 

Die übrig gebliebenen Spielsachen verschenkte ich am selbsten Abend noch über Facebook. Wir wollen den gewonnen Platz schließlich behalten. Vielleicht kennt ihr meinen Beitrag über den Minimalismus im Kinderzimmer noch (hier nachlesen), dort schrieb ich darüber, wie befreiend das Ausmisten sein kann - Probiert es mal aus! Ich fühle mich toll, dass der Kram endlich ausgezogen ist.

Für den nächsten Flohmarkt habe ich gelernt:  

Erwachsenenbücher verkaufen sich gar nicht und Spielzeug kann man auch zu Hause lassen. Klamotten und Schuhe verkaufen sich gut, am besten gehen Markensachen.

Habt ihr auch schon auf dem Flohmarkt verkauft? Könnt ihr es anderen Eltern empfehlen? 

4 Kommentare:

  1. Der Aufwand scheint mir doch recht groß, trotzdem ist es ein schönes Gefühl, wenn man ausgemistet und wieder mehr Platz hat. :)
    LG Kathi

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    1. Ja, das unterstreiche ich so. Ich werde zwar auch im nächsten Jahr gern wieder am KiTa-Bazar teilnehmen, aber nicht woanders noch Sachen verkaufen. Das wäre mir zu aufwändig.

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  2. Also ich versuche schon ewig Kleidung meiner Kinder loszuwerden. Am besten funktioniert es Kleiderpakete(von 2 Größen zb. 62/68) bei ebay Kleinanzeigen reinzustellen, zu sagen, dass jedes Teil nur 1 € kostet und man sich die Sachen angucken kann. Ich hab dazu ein Gesamtbild gemacht und rein schreiben, wenn jemand was bestimmtes sucht, der soll es sagen. Zb. hat eines meiner Pakete 20 Pullis. Und wenn eine Frau schreibt, sie sucht für ihren Sohn Pullis, schau ich was in der Größe für Jungs da ist, mach Fotos wenn sie nicht vorbei kommen mag. So bin ich in den ersten 3 Tagen über 20 Teile losgeworden - von meinen 5 großen Kleiderpaketen. Spielzeug geht übrigens super schnell weg!!!

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    1. Ich mag mich nicht mehrere Tage mit dem Verkauf beschäftigen, aber an sich klingt das super. Danke für den Vorschlag :)

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