Mittwoch, 24. September 2014

Netzfundstück: Wer hat Angst vorm...Kinderarzt?

Im Internet stößt man dieser Tage häufig auf folgenden Begriff:


Und tatsächlich ist es so, dass ab dem ersten Arztbesuch und dem Moment der festgestellten Schwangerschaft, einzig und allein die Statistik zählt. Ist das Kind zu groß? Oder gar zu klein? Passt es in die Norm?
Passt es nicht, bekommen Mütter schnell Panik. Aber nicht weil ihnen ihr Instinkt sagt, dass mit dem Kind etwas nicht stimmt. Sondern weil ihnen diese Panik bewusst von der modernen Medizin eingeredet wird. 

Ich hatte Schwangerschaftsdiabetes. Zumindest sagte das mein Zuckertest. Nach Abschluss der Schwangerschaft und intensivem Befassen mit dem Thema, zweifle ich diese Diagnose allerdings mittlerweile an. Aufgrund dieser Diagnose erhielt ich allerdings alle 4 Wochen einen Ultraschall. Anhand der Wachstumskurve wurde festgelegt, ob ich Insulin spritzen muss oder nicht. Zum letzten Ultraschall, vor der Einleitung der Geburt, wurde Kilian auf 3.750g geschätzt. Auf die Welt kam er mit 2.905g...schon das erste Mal vermessen, liebe Ärzte.

Doch nach der Entbindung geht es weiter: Hüftultraschall, Reflextests, Blutuntersuchungen. Alles im Dienste der Gesundheit. Jedes Mal hält man als Elternteil den Atem an. Hofft,bangt.

Uns steht im Oktober die U6 bevor. Mein Kind ist gesund und entwickelt sich prima. Doch das ist nur meine Einschätzung als Mutter. Und auch wenn bei den bisherigen Untersuchungen nichts zu beanstanden war, mache ich mir schon jetzt meine Gedanken.
Fast täglich erwische ich mich dabei, wie ich schon jetzt dafür Vorkehrungen treffe. Jedes Wehwehchen wird mit Salbe behandelt, Prellungen mit Globuli verarztet oder am Besten direkt vermieden. Ich gebe bereits Wochen vorher alles dafür, unserer Kinderärztin ein heiles, rosiges, perfekt normiertes Baby zu präsentieren und hinterher mit stolz geschwellter Brust den anderen Muttis eine lange Nase zu machen.
Manchmal wünsche ich mir, ich könnte diese Untersuchungen einfach schwänzen. Um mich nicht rechtfertigen zu müssen, warum mein Kind die Flasche nicht selbst hält und bisher noch keine Mahlzeit vollständig durch Brei ersetzt wurde, oder warum er nicht durch schläft. Als mache es mich zu einer schlechten Mutter, dass ich meinem Kind seine Entwicklung in der Geschwindigkeit gönne, die er selbst für richtig hält. Leider, oder auch zum Glück, ist das in Deutschland dank dem Gesetz zur Förderung der Gesundheit und Verbesserung des Schutzes von Kindern nicht möglich. Schon die Einladungen zu den U-Untersuchungen vermitteln einem ein unangenehmes Gefühl. Als wären sie ein bereits getroffenes Urteil über die eigene Qualität als Mutter. Und wehe, du kommst dieser Einladung nicht nach...

Ich werde also im Oktober mit Kilian brav die U6-Untersuchung vornehmen lassen. Kilian wird im Wartezimmer ausgelassen spielen, während mir vor Aufregung schlecht ist.

Wer hat Angst vorm Kinderarzt?

Ich!


6 Kommentare:

  1. Ernsthaft? :o

    Vielleicht mag es an meinem Beruf liegen, aber ich seh das alles sehr gelassen.
    Und selbst wenn, ich kenne mein Kind am besten.

    Lass Dich von den Ärzten nicht so verunsichern. Jedes Kind ist doch anders.

    LG

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    1. Das ist eine schöne Phrase und natürlich ist jedes Kind anders aber als Mutter fragt man doch selber gerne mal "kann deins schon sitzen/laufen/etc." um sich einen Überblick über die Entwicklung zu verschaffen. Und ich höre nicht nur von den Ärzten standig was er nicht alles schon können müsste. Gerade die Nahrungsaufnahme ist da bei uns ein heikles Thema, weshalb ich sogar oft weine weil ich am verzweifeln bin.

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  2. Ohja ... ich mache mir da auch jedesmal meine Gedanken. Vorallem bei dem Gewicht. Da man mir schon bei der U4 geraten hatte, weniger Milch zu füttern, da mein Kind zu schwer sei. :/ Ja sie ist schwer, hatte auch ein Geburtsgewicht von 4000g aber sie ist für ihr Alter (fast 6 Monate) auch ziemlich groß. Ich sehe jetzt schon die U5 mit panischen Blick entgegen.
    LG Tina

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    1. Und das ist doch schon Quatsch. solang Du stillst oder Pre gibst, kannst Du Dein Kind nicht dick füttern. Bei 1/2/3er Nahrung muss man wirklich aufpassen, aber die sollte man eh nicht geben.

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    2. Sie bekommt 1er Milch. Aber sie hat nie mehr als 5 Flaschen am Tag bekommen und auch nie viel. Jetzt bekommt sie ja Brei. Milch nur noch früh und nachts, wenn sie denn mal kommt, aber auch nie mehr als 170ml. Jetzt ist die Kinderärztin auch zufrieden mit ihr, mache mir aber trotzdem Gedanken.

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    3. Bei Babys, die noch nicht laufen, gibt es höchstens ein zu dünn. Und auch dann wird vom Arzt kritisiert, was das Zeug hält. Erst neulich schrieb mir Pikeru, dass ihre Tochter seit 4 Wochen nicht zugenommen hat und sie jetzt "aufpassen" müsse. Was auch immer der KiA damit meint.

      Unseren Kindern werden von Medizinern und der Gesellschaft körperliche Normen aufgezwängt, ehe sie selber über den Körper bestimmen können.

      Kilian isst extrem wenig (mittags 50g Brei) und müsste laut der Meinung diverser "Fachleute" untergewichtig sein. Aber wie auch immer er es macht: er ist es nicht.

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