Sonntag, 19. Februar 2017

Ohne Kind und Kegel: Komm, wir fahren nach Amsterdam

Wirf einen Blick auf den Bonner Hauptbahnhof, wo es gerade einmal 6:01 Uhr am Morgen ist, als die junge Frau mit der roten Mütze und dem schwarzen Rucksack auf dem Rücken einsteigt. In ihrer Hand ein Kaffeebecher, den sie sich zu Hause gefüllt hat, um gut in den Morgen zu starten. Ein Kaffee to go - So trinkt man, wenn man eigentlich keine Zeit hat, aber trotzdem genießen möchte. Ein letzter Schluck noch, dann ist der Becher leer und sie verstaut ihn in ihrem Rucksack.

Jetzt beginnen drei Tage, in denen die Wörter "eigentlich keine Zeit" aus dem Vokabular gestrichen werden. Urlaub in Amsterdam ohne Mann, ohne Kinder, aber nicht allein, sondern mit S.

S. und ich trafen uns in Amsterdam am Bahnhof etwa 9:30 Uhr, aßen eine Kleinigkeit und verstauten unser Gepäck in unserem Hotel nahe der City. Wir fröstelten. Hier in Amsterdam war vom Frühling noch nichts zu spüren. Ganz im Gegenteil: Es scheinte.


Wir tauschten uns im Café bei einem ersten "Wir haben jede Menge Zeit" über die vergangenen Monate und die Kinder aus. Im November hatten wir uns das letzte Mal gesehen, als ich S. mit meiner großen Tochter in Zürich besucht hatte und wir konnten direkt an die letzten Gespräche anknüpfen. Dieses Mal hatten wir nicht so viel Zeit zwischen den Treffen verstreichen lassen. Wie gefällt deiner Tochter der Schwimmkurs? Freut sich deine Tochter auf ihren Geburtstag? Nähst du immer noch so viel?

Plaudern, reden, sich austauschen - Die drei Tage in Amsterdam. Im Prinzip läst sich alles so leicht zusammenfassen: Wir hatten Zeit zum Bummeln, Zeit zum Reden und Zeit für leckeres Essen (und Genießen). Madame Tussauds und eine Grachtenfahrt kamen noch oben drauf. Hier ein paar Impressionen, eines entspannten Wochenendes:







Es fällt mir nie ganz leicht, ohne die Kinder wegzufahren, denn irgendwie würde ich das Wochenende auch gern mit ihnen verbringen, obwohl wir in der Woche jeden Nachmittag zusammen verbringen. Trotzdem: Es tut gut, für sich selbst Zeit zu haben. Ich gehe in Bonn nicht mehr shoppen und wenn ich essen gehe, dann immer relativ schnell, weil die Kinder sich zwar benehmen können, aber nicht stundenlang. Das ist okay für mich, und trotzdem konnte ich Amsterdam sehr genießen. Es war anders schön. Die Städtereise war ein gemütlicher Kurztripp und mit S. macht es sowieso immer Spaß.

Amsterdam war der perfekte Ort für die kleine Reise - Obwohl es so kalt und manchmal ungemütlich war, hat mich die Stadt erneut verzaubert.

Die junge Frau steigt mit einem Rucksack voller Souveniers von holländischen Tulpen, über bunte Socken bis zu Spielzeug für die Kinder aus der Bahn. Es ist 22:30 Uhr und gleich wird sie den Bus erwischen, der sie nach Hause bringt. Ihr Kopf ist voller Erinnerungen und ihr Mund wartet schon darauf, ihrem Mann alles zu erzählen, was sie gesehen und erlebt hat. Das Herz pocht aufgeregt, denn auch Wiedersehen macht Freude.

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