Man kann sich auch ohne Partys des Lebens erfreuen. In meiner Freizeit ließ ich mich im Theater oder Kino blicken, auf einen Kaffee bei Freunden oder mit Buch im Garten. Nun war es aber mal wieder an der Zeit für eine Partynacht. Mindestens bis 5 Uhr morgens, nahm ich mir vor!
Als Mila im Bett lag, zog ich los zu einer WG- und Abschiedsparty.
Es gibt verschiedene Party-Typen. Die einen lieben vor allem die Vorbereitung auf eine Party, machen sich geile Frisuren, setzen sich mit Makeup in Szene und wählen ein funkelndes Outfit mit hohen Schuhen aus, andere mögen die Stunden um Mitternacht am meisten, wenn alle locker tanzen und gut drauf sind, und ich gehöre zu dem "harten Kern", der jene Zeit am meisten genießt, wenn eine Party langsam ausklingt. Wenn die meisten Gäste schon nach Hause verschwunden sind, wenn man noch die letzten Reste des Essens vertilgt und den Problemen der Welt nachgeht. Am Ende einer Party werden Herzen ausgeschüttet, mancher weint, mancher lacht und man erlebt Szenen, die in Erinnerung bleiben.
Als eine der ersten trudelte ich ein und machte im Fahrstuhl Bekanntschaft mit den Nachbarn, die ich irrtümlich für Partygäste hielt. Sie fragten, ob ich auch zur Party wollte und so fragte ich einfach zurück: "Ihr auch?". Dass sie vielleicht 45 waren, irritierte mich nur peripher. Sie lachten amüsiert... Ich bin einfach zu oft unter Eltern, fürchte ich. Die sind hier in Bonn ja gerne 10-15 Jahre älter als ich, da verliert man das Gefühl fürs Alter. Belustigt traf ich in der WG ein und machte mich mit den anderen über Buffet und Cola her.
Ist eine Party anders, wenn man Mutter ist?
Erfreulicher Weise nicht. Man wird zwar gefragt, wie es den Knirpsen geht, aber auch, was das Studium und die Arbeit macht. Ich frage auch nach: Wie war es im Auslandssemester? Hast du deine Bachelorarbeit fertig? Wie geht es deinem Freund? Die Basics gehören in den Smalltalk. Einige fanden schade, dass ich kein Kind mitgebracht habe, die Vorstellung wiederum erheiterte mich (Wir steuerten auf Mitternacht zu).
Natürlich gibt es Parallelen zwischen dem Mamaleben und einer Party. Irgendjemand verschüttet immer Getränke und die Zimmer werden vollgekrümelt. Menschen fallen um oder stolpern, reden zu laut, fangen schief an zu singen (gerne auch Kinderlieder) und unsere Party endete um 2 Uhr morgens auf dem Spielplatz, wo wir Rutsche und Schaukel ausprobierten. Meine Freundin musste aus dem Schaukeltier befreit werden - ein Szenario, das ich mit meiner Tochter in gleicher Weise hätte erleben können.
Diskussionen und Getuschel, Tränen und Lachen
Am Ende einer jeden Party erlebt man alles. Gleichgültig spazieren die Leute "mal da lang", in der Vermutung, so nach Hause zu kommen, egal, wie lange es dauern mag. Andere schreiben noch SMS an die Luschen, die nicht dabei waren. "Mariaaa komm her, diese Stunde wiegt zehntausend Jahre schwer!" Man umarmt sich und wünscht sich ein tolles Leben und schwankt zwischen Abschiedsschmerz und Euphorismus. Jeder sagt, wir müssen das echt öfter machen! Und wir kommen dich auf jeden Fall besuchen! Man kann kaum enger befreundet sein als mitten in der Nacht in Partytrunkenheit.
Ich war gegen halb 3 zu Hause, etwas eher als geplant, und nahm mein Baby zu mir ins Bett. Zusammen schliefen wir den Schlaf der Gerechten (bis 8 Uhr morgens. Danke!).
So eine Party braucht es ab und zu. Man sollte das wirklich öfter machen. Es lohnt sich!
Und by the way: Lieben Dank an Ilse, danke fürs Organisieren der Party und viel Spaß beim Volontariat. In zwei Jahren will ich auf deiner boarischen Hochzeit tanzen! Dass man dich auch Ilse nennen kann, das wurde mir erst auf der Party klar! So nenne ich dich jetzt! Vielleicht bist du nun doch froh, auszuwandern... ;)
Und ihr, liebe Leser: Was für Partytypen seid ihr?
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