Donnerstag, 8. Oktober 2015

Warum wir den Kindergarten lieben

"Mila, wie heißen denn die anderen Kinder im Kindergarten?" - "Freunde."

Äpfelchen im Kindergartenrucksack, Stiefel in einem Mila-Fach und Bastelarbeiten mit der Schere. Unser Leben wurde mit dem Kindergarten nicht nur um eine, sondern um viele Komponenten erweitert. Wir machen uns nun Morgen für Morgen auf den Weg zu Milas KiTa. Nie früh genug: "Mama, Kindergarten!" Wir stehen gegen 6 Uhr auf, dann könnte unsere kleine Große direkt losstiefeln. Zu Charlotte, zu Ewa.

Heute bringe ich sie um 7:30 Uhr in den Kindergarten, das ist der frühest mögliche Kommens-Zeitpunkt für uns. Es wuselt nur ein anderes Kind in der Gruppe herum, doch gleich geht die Tür auf. Ich sage Mila gerade noch "Viel Spaß heute", da kommt ihre Freundin durch die Tür. "Lotte!!!", ruft Mila. Sie beobachtet, wie sich die Freundin auszieht, dann läuft sie zu ihr und ergreift mit ihrer die andere kleine Kinderhand. Gemeinsam stapfen die Mädchen in den Gruppenraum. Charlottes Mutter ruft noch: "Willst du mir nicht Tschüss sagen?", doch Mila und Charlotte sind bereits drinnen in ihrer Kindergartenwelt. Und ich stehe da und denke, wie un-un-unglaublich süß das ist!

Wir lieben die Kindergartenzeit.
Ich kann mich noch an Momente meiner eigenen Kindergartenzeit erinnern, sehr viele schöne Augenblicke, tolle Freunde und Aktionen. Manchmal idealisiert man jedoch im Nachhinein die Vergangenheit, erinnert sich nur noch an die schönen Erlebnisse und blendet das Schlechte aus. Wer weiß schon, ob es immer so toll war? Mein Mann fand den Kindergarten im Gegensatz zu mir schrecklich und besuchte ihn dann auch nur wenige Tage. Wenn es Mila auch so gehen würde? Pustekuchen! Weg mit den Bedenken, wir haben eine geile Zeit!

Inzwischen bringt Mila die ein oder andere Beule, aber auch ihre ersten Bastelarbeiten und Lieder mit nach Hause. Ich weiß noch nicht, wie viele dieser Kunstwerke ich aufbewahren soll und packe sie alle in einen dicken Kindergarten-Ordner. Aussortieren kann man später immernoch, jetzt möchte ich all das bewahren, weil es eine so schöne Anfangszeit ist.

"Mama, wann habe ich Geburtstag?"
Neue Themen kommen mit dem Kindergarten auf: Kurz nach der Eingewöhnung brachte Mila das Lied "Häppyburtstag tuu yuuu" mit nach Hause und wir vermuten, dass die Erzieherinnen es einmal auf Englisch und einmal auf Deutsch singen, sodass Mila es dann vermischt. Und sie singt weiter "Häppyburtstag, liebe Mila, Häppyburtstag tu yuu". Mein Problem: Ihr Geburtstag fällt auf Ende April und bis dahin vergeht noch eine gefühlte Ewigkeit, in der ich ihr immer wieder sagen muss: "Du hast leider noch nicht Geburtstag, Mila, das dauert noch etwas". Sie singt ja nicht nur, sondern möchte wirklich gern ein Geburtstagskind sein. Das tat mir anfangs leid. Inzwischen hatte jedoch ihre kleine Schwester Geburtstag und aller Erwartungen zum Trotz fand Mila auch daran Gefallen: Sie muss nicht selbst Geburtstag haben, es erfreut sie genauso, Annika eine Krone auf den Kopf zu setzen und mit ihr Geschenke auszupacken.


Noch eine süße Anekdote zum Geburtstagsthema: 
Mila kam gestern ganz aufgeregt zu mir und erzählte, dass Papa für mich ein Geschenk gekauft habe. Ein Buch zum Geburtstag! Versteckt wurde es im Kleiderschrank. Geburtstag, Geburtstag!!! Ich kam aus dem Lachen nicht mehr heraus! Kleine Kinder können Geheimnisse wirklich nicht für sich behalten und selbst wenn sie sprachlich noch nicht in Topform sein sollten, sie schaffen es trotzdem, alles auszuplaudern. 

Eine neue Welt auch für uns Eltern
Es ist tatsächlich so, dass der Kindergarten viel neuen Input liefert. Die Themen Freundschaft und Geburtstag sollen für diesen Post als Beispiele dafür dienen. Aber nicht nur Mila erlebt etwas Neues, auch für uns als Eltern ändert sich einiges. Unser Tagesablauf wird nun von Bring- und Abholzeiten mitbestimmt, wir müssen morgens einen Kindergartenrucksack packen und bekommen neue Termine: Laternenbasteln Ende Oktober, dann der Laternenumzug, Elternabend und wieder Basteln - dann für Weihnachten. Darüber hinaus kann man sich auch engagieren, am Montag verbrachte ich abends vier Stunden mit dem Elternbeirat beim Elternstammtisch.

Unseren ersten KiTa-Virus haben wir uns auch schon eingefangen. 
Magen-Darm! Ausgerechnet sowas furchtbares: Mila schleppte ihn an, dann erkrankte Annika, dann mein Mann und zu guter Letzt, aber dafür am heftigsten durfte ich die Krankheit erleben... und dabei hatte ich ausdrücklich betont, dass mich ja keiner anstecken soll. 

Oh oh - "Mama, die Lotte hat mich gehauen!"
Bisher kommt Mila gut mit den anderen Kindern zurecht. Sie erzählt aber auch, dass andere Kinder sie gehauen haben. Dann reicht ihr, uns davon zu erzählen. Wir geben ihr dann Tipps, wie sie damit umgehen soll: 

Ich: "Sag dem Kind: >Lass das! Ich mag das nicht!<"
Adrian sagt: "Hau einfach zurück"

Die Kindergartengruppe ist gemischt mit Kindern im Alter von 2-6 Jahren. Neben den Erzieherinnen nehmen sich auch die älteren Kinder den Jüngeren an und trösten sie. Ich mache mir keine Sorgen, dass es Mila nicht gut geht, so viele "Kümmerer" hat sie dort und wenn ich sie abhole, sitzt sie immer in einem "sicheren Hafen". Einmal lag sie eingeschlafen neben einer Erzieherin in der Kuschelecke, ein anderes Mal puzzelte sie mit einem älteren Mädchen am Tisch.

Für uns ist der Kindergarten immernoch aufregend und wir sind gespannt, was noch alles auf uns zukommt. Volle Fahrt voraus!

2 Kommentare:

  1. Es freut mich, dass der Kindergarten für Mila so toll ist. Ich habe gemischte Erinnerungen an meine Kindergartenzeit. Meistens war es toll, manchmal aber auch gar nicht und ich finde es bezeichnend, dass die Erinnerung, die ich persönlich für meine älteste halte, also die erste Erinnerung überhaupt aus meinem Leben, die ich noch weiß, die an den ersten Kindergartentag ist. Ich habe ein Riesentheater gemacht, geschrien, geheult und geglaubt, die Mama will mich loswerden und holt mich nicht mehr ab.
    Erst als mein Bruder dann auch mit in den Kindergarten gegangen ist (zum Glück schon ein Jahr später) war Kindergarten toll.

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    1. Das habe ich auch schon manchmal gehört, kann mich aber selbst beim besten Willen nicht mehr daran erinnern wie diese erste Zeit für mich war. Danke für deinen Kommentar :)

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