Und wieder ein Blogeintrag zum Thema „Wir und das
(Nicht-)Schlafen.“
Vier Monate nach dem letzten Beitrag dazu sind wir erneut in
ärztlicher Behandlung. Zwar klappt das Einschlafen nach wie vor unproblematisch
(wie wir das geschafft haben, könnt ihr von Anfang an hier nachlesen), doch
wacht mein Sohn immer noch zu denselben Uhrzeiten auf. Nachts wird er alle zwei
bis drei Stunden, in guten Nächten alle vier, in schlechten Nächten stündlich
wach. Ab und zu gibt es sie aber: die magischen Nächte, in denen er durchschläft und wir dann diejenigen sind, die zu den üblichen Zeiten wach werden.
Mittlerweile haben wir ihm die Flasche abgewöhnt und das
Gitterbett abgeschafft. Er kann also jederzeit raus und zu uns kommen. Er kann
sich immer besser verständlich machen und deutlich zeigen, was er will und was
er nicht will. Er geht liebend gerne in die Krippe und ist tagsüber weiterhin
das scheinbar unbelastete, mutige und unabhängige Kind…und trotzdem ändern sich
die Nächte nicht. Je älter er wird, um so beunruhigender wird sein nächtliches Verhalten.
Er wird weinend wach, tappst zu uns ins Wohn- oder
Schlafzimmer und wird wieder hingelegt. Dabei braucht er ganz dringend unsere
Nähe, ist selten ansprechbar und sehr ängstlich. Und wühlt. Er wälzt sich hin und her und bleibt kaum ruhig liegen. Wir sind nach wie vor der Meinung, dass er nicht alleine Einschlafen
muss, deshalb schlafen wir mittlerweile auf einer Matratze in seinem Zimmer, um
auch nachts rechtzeitig zur Stelle zu sein.
So warteten wir geduldig weiter, hielten seine Hand und ihn
nachts im Arm und schliefen in Schichten. Immer in der Hoffnung, dass es sich
noch verwächst, wie es uns ja von allen Seiten zugesichert wird. Das
Durchschlafen ist ein Reifeprozess des Gehirns, ihm ginge es doch gut, wir sollen
uns nicht so anstellen. Ein nicht-durchschlafendes Kind ist nun mal das Leid
vieler junger Eltern.
Wie lange lässt sich das aushalten?
Ein paar Wochen, Monate vielleicht, steckt man diese Art
Schlafentzug ganz gut weg. Denn diese „Phasen“ kennen ALLE Eltern, ganz sicher.
Doch 1 1/2 Jahre mit selten mehr als 2-3 Stunden Schlaf am Stück fordern langsam
aber sicher ihren Tribut: ich habe permanent Kopfschmerzen, mir ist schwindelig
und meine Laune unterirdisch. Als ich im Oktober selbst nicht mehr von einer
Phase bei mir sprechen konnte und sich seit November die Tage häufen, an denen
ich kaum noch aufstehen kann suchte ich ärztlichen Rat.
Für mich. Denn irgendwo hegte ich die Hoffnung, dass ich nur
ein paar Tabletten nehmen muss, damit es mir wieder besser geht.
Tatsächlich ist mein Eisen-Wert noch so schlecht wie
unmittelbar nach dem Kaiserschnitt, der mir einen hohen Blutverlust beschert
hatte. Mein Körper hat es in 1 ½ Jahre nicht geschafft, sich von dem Eingriff
zu erholen.
Liebe (werdende) Mamis, bleibt im Wochenbett und haltet euch an die
Schonung nach der Geburt!
Trotzdem machte die Ärztin relativ schnell unsere unruhigen
Nächte als Ursache für meine Beschwerden aus. Aus der Arbeitsmedizin wisse man
schließlich, dass der Körper mindestens sieben bis acht Stunden Schlaf am Stück
braucht, um sich aktiv zu regenerieren. Und bevor wir nicht endlich mehr Schlaf
bekommen, wird es uns auch nicht besser gehen.
(Unnötig zu erwähnen, dass M. nicht wesentlich fitter ist als
ich.)
Aber was können wir daran ändern?
Also führte ich wieder bis ins kleinste Detail unsere
Geschichte auf: Die Schwangerschaft mit den vorzeitigen Wehen, die Frühgeburt,
die Komplikationen, die zweite OP, die Kinderklinik, das Pucken, die
Einschlafstörung im ersten Lebensjahr, die Schreiambulanz, die Osteopathen, die
Kinderärzte, die Hebammen…alle Experten, die uns ein sicher gebundenen, normal
entwickeltes und in keinster Weise beeinträchtigtes Kind bescheinigt hatten. Und bis auf Abwarten wenig Handlungsbedarf gesehen haben.
Ihre Diagnose war konträr und eindeutig: Unser Kind leidet
unter einem Geburtstrauma auf Grund der frühen Trennung von mir. Dieses
Verhalten sei typisch für Kinder, die ihre ersten Wochen in der Klinik
verbringen mussten.
Da die Ärztin naturheilkundlich aufgestellt ist, wird
Sohnemann momentan mit Schüssler Salzen behandelt. Und was soll ich sagen…ich
persönlich bin ja relativ skeptisch der Homöopathie gegenüber eingestellt -
zumal sie weder beim Zahnen noch beim Fiebern oder den Schlafproblemen je
wirklich geholfen hat – die Reaktion ist aber erschreckend.
Im nächsten Post berichte ich euch also von dem neuen Weg, den wir einschlagen, um die Schlafprobleme in den Griff zu bekommen und unserem
Sohn bei der Aufarbeitung unseren schlechten Starts zu helfen.
Welche Erfahrungen habt ihr mit Schüssler Salzen gemacht?
Chutriel, ich bin ein riesen Fan deiner Texte, ich wünsche dir und euch alles erdenklich Gute, du wirkst auf mich so unheimlich stark!!!
AntwortenLöschenDas nützt dir zwar für deine Belange wenig, aber ich nehme Schüssler Salze gegen Mangelerscheinungen in den Fingernägeln und bin damit super zufrieden. An Homöopathie muss man auch ein bisschen glauben ;)
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