Mittwoch, 1. Juli 2015

Germanys Next KiTa-Kind: Unser Elternnachmittag


200 Kids haben sich auf die freien Plätze beworben, doch nur zehn konnten Germanys Next KiTa-Kind werden. "Ihr seid alle wunderbare 2-jährige", würde Heidi sagen, "doch nur zehn von euch haben es geschafft. Wenn ihr nicht zu den Glücklichen gehört, versucht es doch im nächsten Jahr wieder! Wir casten Jahr um Jahr um Jahr."


Was wie ein Scherz klingt, ist in vielen Regionen Deutschlands inzwischen Realität. Im Sinne der Politik mögen die Eltern doch nach einem Jahr wieder arbeiten, aber in der Realität vieler Städte und Gemeinden fehlen für den Nachwuchs Plätze in den Kindergärten. Lange Anmeldelisten, Wartelisten, Bewerbungen und Vorstellungsgespräche in allen Einrichtungen sind die Folge. Wer einst annahm, er würde sich jene Einrichtung für sein Kind aussuchen, die ihm am meisten zusagt, landet schnell auf dem Boden der Tatsachen. Sei froh, wenn du überhaupt einen Platz bekommst!



Wir machen drei Kreuze, dass unsere Tochter den Contest gewonnen hat 
und ab August in unseren Wunsch-Kindergarten gehen darf. Das fühlt sich an, wie ein Sechser im Lotto! Mila ist nun also Germanys Next KiTa-Kind und wir befinden uns im Siegestaumel.
Vorgestern lud man uns als Familie nun zu einem Elternnachmittag ein, bei dem das Kennenlernen von Erziehern und Eltern auf dem Programm stand. Ich hielt Ausschau nach Janosch oder Henry, zwei Kinder, von denen ich wusste, dass sie sich auch beworben hatten. Gerade Janosch und seine Mutter hatte ich von einem Spielplatzgespräch so positiv in Erinnerung, dass ich mir gewünscht hätte, er möge doch mit Mila in eine Gruppe kommen. Leider ist Janosch wohl nicht Germanys Next Kita-Kind geworden...
Henry auch nicht. (Ihn und seine Eltern hatte ich bei der Besichtigung einer anderen Einrichtung kennengelernt.)

Mila wird ein Pünktchen

Dafür waren vier andere Kinder mit ihren Eltern und Geschwistern da. Sie zählen ebenfalls zu den Siegern! Die Erzieher beschrieben uns den Kindergarten als familär. Auf zwei Gruppen verteilen sich 48 Kinder und unsere Große wird zu einer Kleinen, zu einem Pünktchen. Die Pünktchen dürfen sich immer schon etwas eher anziehen und auch eher Mittag essen. Sie haben einen Wickelraum und können sich nach dem Essen ausruhen und schlafen. Gegen 14:15 Uhr holen die Eltern sie ab, damit um 14:30 Uhr nur noch die Nachmittagskinder in der Einrichtung sind. Einen langen 45-Stunden-Platz haben unsere Pünktchen noch nicht.

Die Erzieher sind alles Erzieherinnen, leider ist kein Mann dabei
dafür sind sie vom Alter her schön gemischt: Zwei ältere Frauen, 46 und 43, und eine junge Erzieherin mit 24. Sie machten auch direkt einen positiven Eindruck auf mich, sehr herzlich und lieb. Man merkt schnell, mit wem man auf einem Nenner ist. Mit ihnen werde ich gut auskommen. Sie gehen erfreulicher Weise mit allen Fragen sehr locker um. Sie leben das Prinzip der "Partizpation", was bedeutet, dass Kinder mitbestimmen dürfen. Es kann also durchaus einmal Brot mit Nutella zum Frühstück geben. Aber Mitbestimmen heißt nicht, der Bestimmer sein, was ich sehr wichtig finde. Kinder sind immernoch Kinder und keine Erwachsenen.
Die Eingewöhnung wird an Eltern & Kind angepasst. Man darf sich viel Zeit nehmen, aber wenn die Eltern keine Zeit haben und das Kind sofort in den Kindergarten gehen muss, dann lassen sie auch die Variante der Franzosen zu: Kind abgeben und weg. Die Erzieherinnen sagen "Das ist dann so. Machen sie sich keine Sorgen." Das ist auch die Antwort, wenn wir fragen, ob das Baby bei der Eingewöhnung dabei sein kann. Oder wenn wir vorsichtig einwerfen, dass wir leider kurz nach Beginn schon zwei Wochen in Urlaub fahren werden. Das ist dann so. "Nehmen Sie sich die Freiheit! Wir sind ein Kindergarten und keine Schule."


Wie unser Verhältnis zu den den anderen Eltern sein wird, kann ich hingegen noch nicht einschätzen. 
Sie wirkten nicht unbedingt fasziniert von der neuen Welt. Zwei Elternpaare kannten das ganze Spiel natürlich schon vom älteren Geschwisterkind. Die anderen kämpften vermutlich mit der Hitze. Und den kleinen Kinderstühlen. Den vielen Informationen und eigenen Gedanken darum.

Wie hat es Mila gefallen? 
Die ersten Minuten beobachtete sie von meinem Schoß aus das Geschehen, während das andere Mädchen schon auf das Außengelände lief, um den Spielplatz zu erkunden. Bald nahm aber auch ihre Neugier überhand und sie wagte sich Schritt um Schritt weiter vor, zu Spielküche und Bauecke, nach draußen, in den Nebenraum. Dabei wurde sie immer schneller und selbstsicherer, lief hierhin und dorthin, jauchzte über die Lustigkeit bestimmter Spielzeuge und plapperte mit anderen Kindern oder Erziehern oder Eltern. 

 Als wir am Ende noch einen Rundgang durch die Räume machten, blieb sie bei der jungen Erzieherin und malte mit anderen Kindern zusammen am Tisch. Ihr erstes Kindergartenbild. Ich habe es zu Hause beschriftet und in eine Mappe gepackt, in der ich einige ihrer Bilder sammel. Eine greifbare Erinnerung an diesen Tag.

Fazit: 
Wir freuen uns auf diesen neuen Abschnitt in Milas Leben. Unser kleines Germanys Next Kita-Kind wird die Erzieherinnen sicher schnell ins Herz schließen! Für die Eingewöhnung haben wir alle Zeit der Welt und können entspannt bleiben. Am 13. August geht es los. Dann ist sie offiziell ein Kita-Kind!


Welchen Kindergarten besucht euer Kind? Was gefällt euch an ihm? Und was vielleicht gar nicht?

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