Freitag, 14. August 2015

Finanzielle Absicherung für Kinder



Kinder kosten Geld! Viel Geld! Je größer das Kind, desto höher die Kosten. Ausbildung, Führerschein und die erste Wohnungsausstattung stellen dabei besonders hohe Posten dar.

Viele Eltern planen daher schon nach der Geburt, wie sie diese Kosten stemmen können.

Der Finanzmarkt ist überschwemmt mit vielen Angeboten, die mehr oder weniger Rendite bringen.
Heute will euch daher ein paar Spar-Modelle vorstellen, welche ich für sinnvoll halte und euch vielleicht einen kleinen Denkanstoß geben, heute schon vorzusorgen.

Sparbuch
Das gute alte Sparbuch war schon in meiner Kindheit das Mittel der Wahl um Geld anzulegen. Außerdem kann man das Geld hier vor dem Kind "verwahren", im Notfall kann man aber trotzdem darauf zugreifen. Viele Banken bieten besondere Konditionen für Kinder an. Außerdem sind sie oft gebührenfrei. Die Zinsen halten sich jedoch sehr in Grenzen. Ein großer Vorteil ist hierbei allerdings, dass Jeder zu jeder Zeit Geld einzahlen kann. Wieviel eingezahlt wird ist dabei flexibel.

Girokonto
Auch ein normales Girokonto hat Vorteile. Sowohl die Einzahlungen, als auch die Auszahlungen sind variabel. So kann am Automaten z. B. schnell das Bargeld vom Geburtstag eingezahlt werden, oder die nächste größere Anschaffung wird online bestellt und direkt vom Konto abgebucht. Ältere Kinder erhalten ihre eigene EC Karte, der man ein Limit setzen kann, damit das Kind nicht das gesamte Konto leer räumt. Viele Banken bieten hier, im Gegensatz zum Girokonto für Erwachsene, ebenfalls Verzinsungen an. Die Kontos sind meist gebührenfrei, nur für die EC Karte kann eine geringe Gebühr anfallen.

Bausparvertrag
Ein Baupsarvertrag ist in vielerlei Hinsicht eine gute Sparmöglichkeit. Zum einen spart man einen festen Betrag auf das Konto ein, welcher moderat verzinst wird. Zum anderen werden Zinsen festgeschrieben, zu denen das Kind dann mit 18 einen günstigen Kredit aufnehmen kann. Das eignet sich hervorragend für die Anschaffung des ersten Autos oder für die Finanzierung anderer größerer Wünsche. Gerade bei der heutigen Zinssituation kann das also durchaus Sinn machen. Nachteile sind hierbei die teilweise sehr hohen Eröffnungsgebühren und das das Geld nicht jederzeit frei zugänglich ist.

Fonds
Wer richtig Rendite für sein Kind herausholen will, kann für sein Kind auch einen Fond einrichten. Aber Achtung! Die Börse ist bekanntlich eine Berg- und Talbahn und man sollte sich vorab gut beraten lassen. Es gibt aber auch Fonds bei denen der Einzahlbetrag als Minimum abgesichert ist. So können zumindest keine größeren Verluste entstehen.

Versicherungen
Ich glaube, es gibt heutzutage nichts, dass man nicht versichern kann. Für Kinder machen allerdings noch nicht allzu viele Versicherungen Sinn. Auch hierbei sollte man sich also ausführlich beraten lassen, am Besten auch von verschiedenen Anbietern. Unfallversicherungen, zusätzliche Krankenversicherungen und Berufsunfähigkeitsversicherungen bieten Schutz für den Fall der Fälle. Und so schwer der Gedanke auch sein mag, seinen kleinen Liebling irgendwann allein lassen zu müssen weil man selbst aus der Welt gerissen wird, macht es um so mehr Sinn für sich selbst eine Lebensversicherung abzuschließen. Gerade Eltern die vielleicht ein Haus gekauft oder gebaut haben und ihrem Kind damit einen Schuldenberg hinterlassen würden, sollten dafür Sorge tragen, ihr Kind nicht unnötig damit zu belasten. Eine sogenannte Kreditversicherung kann man meist sogar mit diesem direkt abschließen.

Altersvorsorge
Auch hier gibt es mittlerweile unzählige Möglichkeiten und Anlageformen. Wichtig ist, dass die gewählte Versicherungsart beitragsfrei gestellt werden kann oder die Beiträge flexibel gewählt werden können. Veträge mit der sogenannten Beitragsrückgewähr oder die Kombination aus Sparanlage und Altersvorsorge sind von Vorteil. Denn irgendwann muss das Kind diese Versicherung selbst tragen oder kündigen.

Sparschwein
Zinslos und null "einbruchssicher" aber trotzdem für viele immernoch die Nummer 1. Der Sparfortschritt ist für die Kinder viel anschaulicher als die blanken Zahlen auf ihrem Kontoauszug. Kleine oder größere Wünsche kann sich das Kind hiervon selbst erfüllen und selbst den kleinsten macht das einzahlen der klimpernden Münzen zudem auch noch riesen Spaß.

Kleinigkeiten, die man sich sonst noch bewusst machen sollte
1. Beim geteilten Sorgerecht müssen beide Elternteile für die Eröffnung eines Kontos unterschreiben. Auch wenn am Ende nur eines der beiden Elternteile tatsächlich einzahlt. Das kann problematisch werden, wenn die Eltern getrennt leben.

2. Was soll von dem Geld eigentlich bezahlt werden? Jeden Monat hohe Beträge auf die hohe Kante zu legen kann Sinn machen, wenn man das Kind mit 18 für 3 Jahre zur Selbstfindung ins Ausland schicken will. Legt man z. B. ab Geburt jeden Monat das Kindergeld auf einem Sparkonto an, hat man mit 18 Jahren über 40.000 € angespart.

3. Das Leben verändert sich tagtäglich. Sparformen, bei denen also jeden Monat ein fester Betrag eingezahlt werden muss oder überteuerte Versicherungen machen also nur dann Sinn, wenn man sich absolut sicher ist, diese auch in 10 Jahren noch Zahlen zu können.

4. Ein Finanzberater will euch nicht immer was Gutes. Also Augen auf und aufs Bauchgefühl hören.

5. Für ALG II Empfänger ist wichtig: Auch Kinder haben nur einen gewissen Freibetrag an Vermögen! Minderjährige Kinder in der Bedarfsgemeinschaft haben nach § 12 II Nr. 1a SGB II einen Vermögensfreibetrag in Höhe von 3.100 Euro. Das gilt jedoch nur, wenn das Vermögen dem Kind unzweifelhaft zugeordnet werden kann. Das Sparbuch MUSS also auf den Namen des Kindes lauten.

Zu guter Letzt noch ein Tipp für alle den Sparen aus den unterschiedlichsten Gründen schwer fällt, welchen wir selbst mit dem Sparschwein unseres Sohnes praktizieren:

Pfandbons von Flaschen und Dosen geben wir nicht an der Kasse mit ab, sondern lassen sie uns bar auszahlen und werfen das Geld in das Sparschwein. So kommen im Monat gut und gerne immerhin 15,00€ zusammen.

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