Sonntag, 30. August 2015

Lerche sag mal "Piep"


Wie, du auch hier? Hat ja auch lange genug gedauert!


Nach längerer Zeit mal wieder ein neues Gesicht in der Runde. Wobei ich im Thread, der Grundlage dieses wundervollen Projekts ist, schon seit August 2013 mitmische. Ich musste nachrechnen – ja, tatsächlich zwei Jahre mit Höhen und Tiefen.

Über die Lerche


Lerche, 26 Jahre alt, war eigentlich nie eine Lerche, mehr die typische Nachtigall. Dank dem Küken, das inzwischen auch schon 13 Monate jung ist, habe ich mich von meinem studentischen Tagesablauf verabschiedet und bin unter die Frühaufsteher gegangen. 
In meinem Fall sind Lerchen außerdem Gruppentiere. Entsprechend lebe ich hier auch mit dem angetrauten Lercherich, dem Mitbewohner und drei Katzen in WG-typischen Verhältnissen. Dabei den Bodensee vor der Nase zu haben, ist freizeittechnisch ein absolutes Feature.
Während der Lercherich und der Mitbewohner die Brötchen verdienen, studiere ich aktuell noch. Kindheitspädagogik, Kleinkindpädagogik, Elementarbildung, wie auch immer ihr es nennen wollt. Schwerpunkte sind in meinem Fall Bindung und Bindungstheorie, Literacy und Sprachentwicklung, Prävention und Elternberatung, sowie die Professionalisierung des Erzieherberufs. Inzwischen trennen mich nur noch wenige Prüfungen und Praktika vom Master, danach geht es mit Sack und Pack dahin, wo mich die Arbeit hin zieht.


Auch sonst bin ich ein sehr kopflastiger Mensch, der viel recherchiert, mit Quellen um sich wirft und permanent gegenprüft. Gepaart mit einem großen, etwas unkontrollierten Emotionsrepertoire, sozialer Unsicherheit und einem schrägen Humor, liegt man nicht falsch, mich als schrullig zu bezeichnen. Erwähne ich dann noch die Stoffwindeln (zu denen ich auch schon was geschrieben habe), das Familienbett und das Langzeitstillen, hört es meistens ganz auf. Dabei bin ich lediglich pragmatisch. 
 

Mutter werden und sein


Mein Weg zur Mutterschaft war nichts besonderes, der Zeitpunkt während des Masterstudiums für uns optimal. Ich war 24, mit dem Lercherich seit 3 Jahren verheiratet und seit vielen Jahren zusammen. Vier Übungszyklen, harte erste 12 Wochen mit Übelkeit, riesigem Schlafbedarf und Kurzatmigkeit, sonst eine einfache Schwangerschaft auf dem Weg zum Glück. Ich war zum errechneten ET sogar noch in der Vorlesung, habe alle Prüfungen in den Semestern abgeleistet und meine Schwangerschaft mehr oder weniger genossen, auch wenn ich irgendwann meinen Bauch gerne wieder für mich haben wollte. Die Geburt hat zum Ende hin keinen Spaß mehr gemacht, wir brauchten ein wenig Saugglockenunterstützung, letztendlich lag sie wohl im Durchschnitt. Der kleine Held war dafür von Anfang an schon eine tolle Persönlichkeit, die kennen zu lernen sich wirklich lohnt. Aufgeweckt, neugierig, lustig, dickköpfig, hartnäckig und konzentriert. 


Die ersten 3 Monate haben wir überlebt, in den kommenden 3 geschwelgt, die nächsten 3 gekämpft und dann begonnen, richtig Spaß zu haben. Mit 7 Monaten ging der Lercherich für 6 Monate in Elternzeit, parallel haben wir ganz langsam begonnen, den kleinen Held in der Krippe einzugewöhnen. Selbst wenn ich für die Uni arbeiten musste, war so immer jemand griffbereit, wenn etwas nicht geklappt hätte. Da das Küken andere Kinder aber super findet und seine Bezugserzieherin liebt, war die große Vorsicht unbegründet. Auch acht Wochen Vollzeitpraktikum in einer fremden Stadt waren dank Lercherich kein Problem – er kam mit dem Küken mit.
Trotzdem ist auch das Küken nicht nur pflegeleicht. Sturkopf und Dickschädel mag ich zwar gerne, machen den Alltag aber auch herausfordernd. Einschlafen ist eine ewige Geschichte und ich bin inzwischen ehrlich froh, die Babyzeit überstanden zu haben. Zeiten, in denen er alle 1 ½ Stunden wach wurde. In denen das Einbinden ins Tragetuch die Hölle war, er sich aber nur durch das Tragen beruhigen ließ. Den Monat, in dem er tagsüber nur einige Schläfchen von einer halben Stunde gemacht hat. Die Zeit der „sterbenden Robbe“, in der sein neuer Lieblingslaut mich dazu gebracht hat, mir eine Packung Oropax zu gönnen. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Dagegen empfinde ich den unbedingten Willen, mir im Haushalt zu helfen, alles selbst zu machen, nicht gewickelt zu werden und ständig zu laufen, richtig entspannend. Wenn es ihm jetzt schlecht geht, kann man mehr machen, als es nur auszuhalten.

Wo es mich noch hintreibt


Inzwischen sind wir so gut eingespielt, dass wir noch vor Ende des Masters über Nummer zwei nachdenken. Planungssicherheit gibt es natürlich nie, aber wenn man mehr Kinder möchte, muss man irgendwann weiter machen. Und auch noch einige weitere Babyzeiten überstehen. Aber wer weiß, vielleicht komme ich beim nächsten Kind in den Genuss der kokonartigen Entspannung. Ich werde euch auf dem Laufenden halten.

5 Kommentare:

  1. Bis darauf das die Schrift viel viel viel vieeeeeeel zu klein ist, top. Hatte zeitweise keine Lust mehr weiter zu lesen da die schriftgröße enorm stört (habs trdz getan) - Willkommen Lerche!

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    1. Danke für das Feedback, ich überarbeite :) Tücken des ersten Blogeintrags.

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  2. "Die ersten 3 Monate haben wir überlebt, in den kommenden 3 geschwelgt, die nächsten 3 gekämpft und dann begonnen, richtig Spaß zu haben."
    Für diesen Satz möcht ich dich umarmen! Danke, hab das noch nie so treffend ausgedrückt irgendwo gelesen. Absolut wie bei uns ;)

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  3. Hallo Lerche, willkommen im Blog! Ich freu mich, dass du mitschreibst :)

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  4. Ach wie schön! :)
    Erinnere mich noch gut aus KK-Zeiten an dich (bin eine der drölftausend stillen Mitleserinnen) und freue mich, hier wieder von dir zu lesen. Ein sehr schöner Vorstellungs-Beitrag, der Lust auf mehr macht!

    Liebe Grüße
    Änni

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