Wie, du auch hier? Hat ja auch lange genug gedauert!
Nach längerer
Zeit mal wieder ein neues Gesicht in der Runde. Wobei ich im Thread, der
Grundlage dieses wundervollen Projekts ist, schon seit August 2013 mitmische.
Ich musste nachrechnen – ja, tatsächlich zwei Jahre mit Höhen und Tiefen.
Über die Lerche
Lerche, 26 Jahre alt, war
eigentlich nie eine Lerche, mehr die typische Nachtigall. Dank dem Küken, das
inzwischen auch schon 13 Monate jung ist, habe ich mich von meinem
studentischen Tagesablauf verabschiedet und bin unter die Frühaufsteher
gegangen.
In meinem Fall sind Lerchen außerdem Gruppentiere. Entsprechend lebe
ich hier auch mit dem angetrauten Lercherich, dem Mitbewohner und drei Katzen
in WG-typischen Verhältnissen. Dabei den Bodensee vor der Nase zu haben, ist freizeittechnisch
ein absolutes Feature.
Während der
Lercherich und der Mitbewohner die Brötchen verdienen, studiere ich aktuell
noch. Kindheitspädagogik, Kleinkindpädagogik, Elementarbildung, wie auch immer
ihr es nennen wollt. Schwerpunkte sind in meinem Fall Bindung und
Bindungstheorie, Literacy und Sprachentwicklung, Prävention und Elternberatung,
sowie die Professionalisierung des Erzieherberufs. Inzwischen trennen mich nur
noch wenige Prüfungen und Praktika vom Master, danach geht es mit Sack und Pack
dahin, wo mich die Arbeit hin zieht.
Auch sonst
bin ich ein sehr kopflastiger Mensch, der viel recherchiert, mit Quellen um
sich wirft und permanent gegenprüft. Gepaart mit einem großen, etwas
unkontrollierten Emotionsrepertoire, sozialer Unsicherheit und einem schrägen
Humor, liegt man nicht falsch, mich als schrullig zu bezeichnen. Erwähne ich
dann noch die Stoffwindeln (zu denen ich auch schon was geschrieben habe), das
Familienbett und das Langzeitstillen, hört es meistens ganz auf. Dabei bin ich
lediglich pragmatisch.
Mutter werden und sein
Mein Weg zur
Mutterschaft war nichts besonderes, der Zeitpunkt während des Masterstudiums
für uns optimal. Ich war 24, mit dem Lercherich seit 3 Jahren verheiratet und seit vielen Jahren zusammen. Vier Übungszyklen, harte erste 12 Wochen mit Übelkeit,
riesigem Schlafbedarf und Kurzatmigkeit, sonst eine einfache Schwangerschaft
auf dem Weg zum Glück. Ich war zum errechneten ET sogar noch in der Vorlesung,
habe alle Prüfungen in den Semestern abgeleistet und meine Schwangerschaft mehr
oder weniger genossen, auch wenn ich irgendwann meinen Bauch gerne wieder für
mich haben wollte. Die Geburt hat zum Ende hin keinen Spaß mehr gemacht, wir
brauchten ein wenig Saugglockenunterstützung, letztendlich lag sie wohl im
Durchschnitt. Der kleine Held war dafür von Anfang an schon eine tolle
Persönlichkeit, die kennen zu lernen sich wirklich lohnt. Aufgeweckt,
neugierig, lustig, dickköpfig, hartnäckig und konzentriert.
Die ersten 3
Monate haben wir überlebt, in den kommenden 3 geschwelgt, die nächsten 3
gekämpft und dann begonnen, richtig Spaß zu haben. Mit 7 Monaten ging der
Lercherich für 6 Monate in Elternzeit, parallel haben wir ganz langsam
begonnen, den kleinen Held in der Krippe einzugewöhnen. Selbst wenn ich für die
Uni arbeiten musste, war so immer jemand griffbereit, wenn etwas nicht geklappt
hätte. Da das Küken andere Kinder aber super findet und seine Bezugserzieherin
liebt, war die große Vorsicht unbegründet. Auch acht Wochen Vollzeitpraktikum
in einer fremden Stadt waren dank Lercherich kein Problem – er kam mit dem
Küken mit.
Trotzdem ist auch das
Küken nicht nur pflegeleicht. Sturkopf und Dickschädel mag ich zwar gerne,
machen den Alltag aber auch herausfordernd. Einschlafen ist eine ewige
Geschichte und ich bin inzwischen ehrlich froh, die Babyzeit überstanden zu
haben. Zeiten, in denen er alle 1 ½ Stunden wach wurde. In denen das Einbinden
ins Tragetuch die Hölle war, er sich aber nur durch das Tragen beruhigen ließ.
Den Monat, in dem er tagsüber nur einige Schläfchen
von einer halben Stunde gemacht hat. Die Zeit der „sterbenden Robbe“, in der
sein neuer Lieblingslaut mich dazu gebracht hat, mir eine Packung Oropax zu
gönnen. Die Liste lässt sich beliebig fortsetzen.
Dagegen
empfinde ich den unbedingten Willen, mir im Haushalt zu helfen, alles selbst zu
machen, nicht gewickelt zu werden und ständig zu laufen, richtig entspannend. Wenn
es ihm jetzt schlecht geht, kann man mehr machen, als es nur auszuhalten.
Wo es mich noch hintreibt
Inzwischen
sind wir so gut eingespielt, dass wir noch vor Ende des Masters über Nummer
zwei nachdenken. Planungssicherheit gibt es natürlich nie, aber wenn man mehr
Kinder möchte, muss man irgendwann weiter machen. Und auch noch einige weitere
Babyzeiten überstehen. Aber wer weiß, vielleicht komme ich beim nächsten Kind
in den Genuss der kokonartigen Entspannung. Ich werde euch auf dem Laufenden
halten.
Bis darauf das die Schrift viel viel viel vieeeeeeel zu klein ist, top. Hatte zeitweise keine Lust mehr weiter zu lesen da die schriftgröße enorm stört (habs trdz getan) - Willkommen Lerche!
AntwortenLöschenDanke für das Feedback, ich überarbeite :) Tücken des ersten Blogeintrags.
Löschen"Die ersten 3 Monate haben wir überlebt, in den kommenden 3 geschwelgt, die nächsten 3 gekämpft und dann begonnen, richtig Spaß zu haben."
AntwortenLöschenFür diesen Satz möcht ich dich umarmen! Danke, hab das noch nie so treffend ausgedrückt irgendwo gelesen. Absolut wie bei uns ;)
Hallo Lerche, willkommen im Blog! Ich freu mich, dass du mitschreibst :)
AntwortenLöschenAch wie schön! :)
AntwortenLöschenErinnere mich noch gut aus KK-Zeiten an dich (bin eine der drölftausend stillen Mitleserinnen) und freue mich, hier wieder von dir zu lesen. Ein sehr schöner Vorstellungs-Beitrag, der Lust auf mehr macht!
Liebe Grüße
Änni