Samstag, 12. März 2016

Sicher unterwegs mit dem (Lauf-)Rad

Wenn die Bobbycar Phase im Leben eines Kindes langsam zu Ende geht, wird es Zeit für das nächste Vehikel.

Doch mit einem Lauf- oder Fahrrad steigert das Kind nicht nur seine Unabhängigkeit und Beweglichkeit, sondern auch die Geschwindigkeit, in der es sich fortbewegt.

Copyright: Decathlon


Besonders wenn das Kind mit den Eltern im Straßenverkehr unterwegs ist, gibt es einige Sicherheitsmerkmale, auf die man beim Kauf besonders achten sollte.


Das Laufrad oder Fahrrad

Technisch wie preislich gibt es hier natürlich alles, vom Schnäppchen bis zum High End Modell. Die persönlichen Vorlieben sind da natürlich ausschlaggebend. Folgendes sollte man beim Kauf in Augenschein nehmen, um für den Sprössling das richtige Gefährt zu finden:

Copyright: Decathlon

  • der Rahmen sollte vernünftig verarbeitet und stabil sein. Außerdem darf keine scharfen Kanten haben, an denen sich das Kind beim Aufsteigen verletzen kann. Für kleinere Kinder ist ein abgewinkelter Rahmen einfacher zum Auf- und Absteigen. Des Weiteren ist die richtige Größe entscheidend. Im Fachhandel können die Kids eine Probefahrt machen. So ist man sicher, das richtige Rad zu kaufen. Wer keinen Fachhandel in der Nähe hat, kann sich dan den Größenangaben der Hersteller orientieren. Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Gewicht des Rahmens. Hierbei gilt natürlich "so leicht wie möglich", auch weil Mama und papa sich sonst evtl. einen Bruch heben ;)
  • die Bereifung muss zum Fahrtweg passen. Luftbereifung federt besser als Vollgummi, ist aber bei stark holperigen Wegen anfälliger für eine Reifenpanne.
  • an jedes Fahrrad oder Laufrad gehört eine Sicherheitsausstattung in Form von Reflektoren (entweder in den Speichen, oder als Aufkleber an den Rahmen), Klingel und evtl. ein Wimpelchen. Wer im Straßenverkehr mit dem Kind unterwegs ist, muss beachten, dass laut StVZO auch am Kinderfahrrad eine Beleuchtung anzubringen ist.
    Für die ersten fahrräder empfiehlt sich ein Kettenkasten. Damit wird verhindert, dass sich die Hose in der Kette verfängt und es zum Sturz kommt.
  • ein Bremssystem ist auch für Laufräder ratsam, allein schon damit die Schuhe nicht leiden. Die Handbremse sollte dabei für die kleinen Fingerchen gut erreichbar und leicht zu betätigen sein. Fahrräder gibt es zum Teil auch noch mit Rücktritt, dieser ist sicherheitstechnisch jedoch nicht mehr zeitgemäß.
  • das Design ist natürlich Geschmackssache, allerdings werden auffällige Farben von den anderen Verkehrsteilnehmern leichter gesehen.
Bremshebel: nah am Lenker und leicht zu betätigen, Copyright: Decathlon


Die im Beitrag verwendeten Bilder stammen, mit freundlicher Unterstützung des Händlers, von dem Laufrad welches wir für Kilian gekauft haben. Es handelt sich um das Run Ride 500 von B'TWIN, erhältlich hier bei Decathlon. Nach reichlicher Recherche unter den einschlägigen Marken haben wir uns für dieses Modell entschieden, da wir vom Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugt waren. Die Beratung im Shop in Leipzig war erstklassig. Besonders die guten Garantiebedingungen und der stets hervorragende Service von Decathlon haben ihr übriges getan.


Der Helm

Der richtige Kopfschutz ist bei der Nutzung von Lauf- oder Fahrrädern das A und O. Hierbei sollte nicht gespart werden. Von einem gebrauchten Fahrradhelm ist daher dringend abzuraten. Schon der kleinste Riss im Helm kann bei Folgestürzen zu schweren Verletzungen führen. Daher sollte auch nach einem stärkeren Sturz auf den Kopf sicherheitshalber der Helm ausgetauscht werden.
Auf folgende Merkmale solltet ihr weiterhin achten:

  • die richtige Größe. Fahrradhelme werden in von-bis Größen hergestellt und passen daher über einen längeren Zeitraum. Mit dem Einstellrädchen am Hinterkopf kann der Kopfumfang exakt eingestellt werden.
    Der Helm muss stabil auf dem Kopf sitzen, darf aber nicht drücken. Außerdem darf er nicht bis auf die Ohren reichen. Auch hier empfehle ich wieder eine ausgiebige Beratung im Fachhandel
  • folgende Ausstattungsmerkmale sind weiterhin empfehlenswert:
    • Polsterung der Innenseite
    • Polsterung des Kinnriemens
    • leichte Bedienbarkeit des Kinnverschlusses, auch für Kinderhände
    • Fliegengitter an den vorderen Belüftungslöchern um das Eindringen von Insekten in den Helm zu verhindern
    • Beleuchtung an der Rückseite oder Reflektoren
Beim Helm wurde es bei uns der Alpina Ximo Flash im kindgerechten Design, an dem Kilian hoffentlich lange Freude hat. Dieser hatte den besten Sitz und in der Preisklasse auch die beste Ausstattung.

Natürlich darf man seinem Kind auch gerne weitere "Schutzkleidung" anziehen. Insbesondere reflektierende Kleidung ist absolut empfehlenswert. Dazu stabile Schuhe, auch im Sommer.

Auch Mutti braucht als Begleitperson stabile Schuhe, außer du schaffst es dem Laufrad in High Heels hinterher zu rennen!

Wenn ihr, vielleicht mit Hilfe dieses Beitrages, das perfekte Lauf- order Fahrrad für euer Kind gefunden habt, dann wünschen wir euch allzeit gute Fahrt!

2 Kommentare:

  1. Schönen guten Morgen! :)
    Sehr interessant zu lesen, tolle Übersicht, danke!
    Eine Frage hab ich noch, und zwar zum Rücktritt. Du schreibst, dieser sei sicherheitstechnisch nicht mehr zeitgemäß. Inwiefern das?

    Ich erinnere mich noch gut an meine ersten Räder, meine Großeltern haben früher ständig Radtouren unternommen und ich als erstes Enkelkind war immer mit dabei, hatte sehr früh mein erstes Rad und bin entsprechend schon als kleines Kind weite Strecken gefahren. Dabei habe ich immer den Rückritt benutzt (bis ins weite Jugendalter übrigens^^), weil die Hand-Bremse mir als Kind viel zu anstrengend war und an den Fingern wehtat.

    Ich wünsche viel Spaß mit eurem neuen Rad! :)

    Liebe Grüße
    Änni

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    1. Ich habe hier gar nicht auf die Frage zum Rücktritt geantwortet, vielleicht hattest du meinen Kommentar dazu schon bei Facebook gelesen.

      Ansonsten hier nochmal die Erklärung:

      Die Rücktrittbremse wurde bei Kinderfahrrädern bevorzugt verbaut, da es noch keine kindertauglichen Handbremssysteme gab. Handbremsen waren für Kinder schlichtweg nicht zu bedienen. Die Bremssysteme haben sich in den vergangenen Jahren stark weiter entwickelt. Die Hebel sind jetzt leicht bedienbar und die Scheibenbremsen erzielen mit weniger Kraft eine höhere Bremsleistung. Wenn das Kind lernt mit der Handbremse zu bremsen, also den Rücktritt gar nicht kennt, fällt auch der Umstieg auf das größere Fahrrad mit Freilauf leichter.

      Des weiteren ist die Bremsnabe für der Rücktritt ein massives Bauteil, was das ganze Fahrrad insgesamt schwerer gestaltet.

      Momentan gibt es Fahrräder ohne Rückritt eher im hochpreisigen Segment, früher oder später wird sich die Scheibenbremse aufgrund ihrer Vorteile durchsetzen.

      Und ja, wir haben sehr viel Spaß mit dem Rad

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