Montag, 23. Juni 2014

Schokominza stellt sich vor

Wer etwas erleben will, steckt gern zerkratzte Beine
und die Moralpredigt der Eltern ein!

Meine eigene Kindheit lässt sich am besten mit folgendem Wort beschreiben: WILD. Denn was macht ein typisches Dorfmädchen aus? Es baut Dornenbuden, inspeziert Ruinen und stiehlt sich heimlich ins geschlossene Freibad. In den Gruben stürzte ich mit dem Fahrrad, in der Laubigt hielt mich das Projekt Staudamm tagelang auf Trapp.

Kennt ihr das? Seid ihr auch so groß geworden?
Ich wusste es nicht, aber hier lernte ich fürs Leben. Lernte, wie wichtig Freundschaft ist, wie flexibel Regeln interpretiert werden sollten und dass ein missglücktes Abenteuer immernoch besser ist, als gar kein Abenteuer.


Vom Dorf in die Großstadt

 

Ich bin froh drum, in Langburkersdorf aufgewachsen zu sein, auch wenn ich nach dem Abitur fluchs in die Großstadt flüchtete (Als Teenager wird das Paradies schnell zur Einöde). Die kindliche Abenteuerlust blieb erhalten und blitzt noch durch: Die Großstadt liegt immerhin 600km von Familie und Freunden entfernt, ein Kampf gegen die Einsamkeit musste ausgefochten werden! Aber ich behauptete mich in der städtischen Wildnis, wo ich auch meinen Mann kennenlernte, den ich letztes Jahr geheiratet habe – nach einer aufregenden Verlobungszeit von sieben Wochen.

Aber wo blieb die ersehnte Kinderschar? Wollte ich nicht eine ganze Fußballmannschaft oder zumindest eine kleine Girl-Group um mich haben? Für mich gehören die trubeligen Zwerge zum Leben dazu und mein Mann sah es im Grunde genauso. Nur dieser verflixte PERFEKTE ZEITPUNKT schwebte als Fragezeichen in der Luft und irgendwann machten wir ihn zum Ausrufezeichen, zu einer kleinen Mila. Das süße Monster ist inzwischen fast 14 Monate alt und ihre Schwester Annika erwarten wir im September.


Hochschwanger im Hochsommer


In den zwei verbleibenden Monaten vor Annika – und das wird wieder abenteuerlich - absolviere ein Vollzeit-Praktikum. Hochmotiviert und hochschwanger sozusagen! Mein Mann befindet sich derweil noch in Elternzeit und kümmert sich ums Monster.

Ich freue mich, dass wir den PERFEKTEN ZEITPUNKT in der Luft zerrissen haben, denn unsere Töchter sind wundervoll und bereichern unser Leben. Ich hoffe, die kleinen Monster werden auch ein bisschen wild und übermütig. So sollten Kinder einfach sein.


Die Studentenmami


Kurzinfo: Hinter der Bloggerin "Schokominza" verbirgt sich eine 26-jährige Master-Studentin der neueren deutschen Literaturwissenschaft. In einem WG-ähnlichen Haus wohnend besitzt sie mehr angefangene Manuskripte als Schuhe und arbeitet gerade an ihrer Masterarbeit zum Thema "Spiel und Literatur". Sie geht gern ins Theater, unternimmt Städtetouren, liegt faul im Garten, schreibt Briefe oder liest.



Was mich interessiert: Wie habt ihr den Perfekten Zeitpunkt gefunden? Musstet ihr lange überlegen, vielleicht rechnen oder überzeugen?


2 Kommentare:

  1. Es gibt keinen perfekten Zeitpunkt. Wir haben unser erstes Kind erst acht Jahre nach unserem Kennenlernen bekommen, weil wir ihn auch gesucht haben. Er war dann eigentlich alles andere als perfekt... ;o)

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    1. Ich schätze, man merkt immer erst nachher, dass es den perfekten Zeitpunkt gar nicht gibt... Wir waren auch schon 6 Jahre zusammen, als Mila dann zur Welt kam :)

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