Wenn ich darüber so nachdenke, fällt mir immer diese Werbung ein - ich weiß nicht mehr wofür sie war, aber sie war cool.
Zwei Erwachsene unterhalten sich, ich glaube ein Mann erzählt von seinem Job und fragt die Frau anschließend was sie arbeitet.
Ein Familientag wird eingeblendet in Schnelldurchlauf - Wäsche, wischen, Kinder trösten - und sie antwortet: Ich leite ein sehr erfolgreiches Familienunternehmen.
Und am Ende des Tages fühle ich mich auch so.
Vor allem wenn man ganz nebenbei noch umzieht und 101 Sachen bedacht werden müssen.
Zur Zeit gibt es daher kaum "typische" Tage - falls es sowas überhaupt je bei uns gab und gibt. Aber ich versuche Cecilia zu Liebe so viel Struktur wie irgendwie möglich in unseren Tag zu bringen - das macht es ihr leichter zu verstehen was als nächstes passiert und damit mir leichter, weil ich ein ausgeglichenes Kind habe.
Morgens
Cecilia wird wach. In ihrem Bett, wo sie abends eingeschlafen ist.
Ist es um 5, hol ich sie zu mir, leg meinen Arm um sie und wir schlafen weiter bis 7. Ist es um 7 weiß ich, die Nacht ist definitiv vorbei.
Nach dem Wach werden um 7 kuscheln wir und toben durch das Bett. Ich genieße die Morgende sehr, denn bald wird es sowas nicht mehr geben, außer am Wochenende.
Rabenmutter pikeru hat dabei den TV laufen und bekommt ein wenig von den Nachrichten mit.
Gegen 8 bekommt sie Hunger, wir gehen in die Küche, ich mache ihr was zum Frühstück. Müsli oder Getreidebrei? Meiner Tochter eins.
Während des Essens versucht sie ca 10x aus ihrem Hochstuhl aufzustehen, aber:
Sie isst ihre Portion, danach darf sie mit dem Löffel spielen. Ich spüle Flaschen, wasche Becher und Löffel ab.
Danach werden immer die Zähne geputzt und Cecilia gewaschen. Das klappt bis heute erstaunlich gut.
Gegen halb 9 ist es definitiv Kaffee und Mama Frühstück Zeit, Cecilia spielt und tobt, rammt sich den Kopf, ich tröste, puste und ersticke ca 3x fast am Brötchen, weil sie wieder irgendwie waghalsig durch die Gegend krabbelt und tapert.
Aber ich lasse sie machen. Sie muss lernen, wo ihr Körper anfängt und wo er aufhört, dass bestimmte Sachen weh tun und ihre Erfahrungen machen. Einmal Kopf meets Tischplatte ist erstaunlicherweise effektiver als Mama, die 100x NEIN brüllt.
Dann ziehen wir uns an, ich räume das Schlafzimmer etwas auf, sortiere schon mal Wäsche, hole die Post, sie darf die Briefumschläge zerpflücken während ich Rechnungen bezahle, Verträge weghefte, Telefonate führe, Kopien mache usw.
Anschließend schminke ich mich und Cecilia sitzt neben mir auf der Couch. Nichts ist spannender für sie. Sie versucht abwechselnd Rouge Pinsel oder Eyeliner zu ergaunern.
Die Zeit verfliegt nur so und es ist um 11.
Zwischen allen Aufgaben darf der aufmerksame Leser nicht vergessen dass Wickeln etc nicht extra aufgeführt werden, aber durchaus Zeit brauchen ;)
Mittags
Gulasch und Kartoffeln? Pute mit Mais?
Cecilia einerlei, Hauptsache essen!
30 Minuten dauert ca das Mittag + Kind und Hochstuhl Reinigung.
Noch schnell die Wäsche angestellt und raus.
Ab zur Uni dies und jenes regeln, Post, Drogerie, Apotheke, Edeka und Freunde treffen.
Ja, ich nutze meine Elternzeit um Freunde zu treffen, aber entspannt Kaffee trinken ist das sicher nicht.
Cecilia will runter - krabbeln - immer und überall.
Dann will sie mein Getränk, greift danach, einmal hat sie aus Versehen den ganzen Tisch umgetreten.
Auf einer Peinlichkeitsskala war's ne 8 von 10.
Manchmal ist Pekip oder Mami Treff, aber ich verbringe meine Zeit auch immer noch gern mit kinderlosen Freunden. Und sie lieben das Baby.
Ein Freund sagte gestern: "Als du erzählt hast dass du schwanger bist - da wusste ich es schon: es wird ein Gemeinschaftsbaby. Es gehört allen."
Gegen 16 Uhr gehen wir nach Hause. Cecilia hat ihr Schläfchen schon im Kinderwagen gemacht.
Wir nutzen nochmal eine Stunde zum
intensiven Spielen. Dann kochen wir als Familie, essen gemeinsam, toben, lesen, singen, lachen.
Anschließend geht Cecilia zwischen 19 und 20 Uhr problemlos zu Bett und der Abend gehört uns als Paar.
Ein Gemeinschaftsbaby. Ich kann nicht mehr. Ist das süß :)))
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