Ich möchte Euch heute zum Wochenend-Start noch schnell erzählen, wie meine Tochter zu ihrem Namen kam.
Frau kennt das sicher: Schon als junges Mädchen notiert man Namen, die einem für seine zukünftigen Kinder gefallen.
In meinem Fall waren das nur Mädchen-Namen. Ich fand schon immer Namen für männliche Nachkommen schwerer zu finden.
Und irgendwas in mir sah mich immer - ob in Tag- oder Nachtträumen - mit einem Mädchen puzzlen, auf dem Spielplatz toben oder ihr Spangen ins Haar klemmen.
Ich notierte über die Jahre vieles: zum Beispiel Ophelia, Saskia, Leonie, ungeschlagen immer auf Platz 1 Scarlett und auf Platz 2 Cecilia.
Noch lange bevor ich schwanger war, philosophierten mein Freund und ich über Kindernamen. Scarlett gefiel ihm mal so gar nicht, Cecilia fand er sehr schön.
So verblieben wir dabei, dass dieser Name uns beiden gefällt.
Ich wurde also schwanger, bei der Verkündung den Schwiegereltern und seiner Schwester mit Ehemann gegenüber kam das Thema Name auf. Seine Schwester hatte ein wenig Angst, wir könnten dieselben Namen schön finden wie sie. Und so klärten wir direkt auf, dass ein Mädchen Cecilia heißen würde, wir aber über Jungsnamen bisher nicht überein gekommen sind.
Bei der Feindiagnostik wurde uns das 100%-tige Outing gegeben, dass es ein Mädchen sei. Direkt schrieb ich meinem Freund im Anschluss an den Termin "Wir bekommen eine Cecilia."
Zweifel? Nie.
Allerdings spukte mir immer noch im Kopf herum, meiner Tochter einen Zweitnamen mitzugeben, den Namen meines Gastkinds.
Ich liebe dieses Kind, wir hatten eine wundervolle Zeit und ich vermisse sie jeden Tag. Mein Freund ist von Zweitnamen eigentlich kein großer Fan und konnte sich nicht so recht damit anfreunden. Auch das Argument, Cecilia plus sein Nachname, der mit S beginnt, könnte allein zu hart wirken, zog nicht.
So einigten wir uns immer wieder, die Entscheidung zu vertagen.
Im Kreißsaal nach 20,5 Stunden Entbindung lag sie auf meiner Brust, gesund und munter, ich völlig erschöpft.
Und ich fragte: "Nennen wir sie Cecilia Ava?"
Er antwortete verschmitzt: "Als hätte das nicht eh schon festgestanden."
Die Hebamme meldete sie unter dem Namen beim Standesamt und 3 Tage später hatten wir es schwarz auf weiß auf der Geburtsurkunde.
Wir rufen sie beide immer Cecilia - ich selten beim vollen Namen wenn sie "böse" ist.
Ihr Spitzname Ceci/Cece/Sissy wird hauptsächlich von meinen Freundinnen benutzt oder in SMS mit meinem Freund ganz einfach als CC.
Ob er sich irgendwann einbürgert wird die Zeit zeigen. Wir sind nach wie vor rundum zufrieden mit ihrem Namen, auch wenn uns viele versucht haben reinzureden, er sei für Kinder zu schwer auszusprechen oder ähnliches.
Dass wir damit glücklich sind, ist das Wichtigste - und ob sie ihn mag, das weiß man eh erst in guten 15 Jahren.
Eine Scarlett habe ich zwar nicht, aber ich glaube in Anbetracht der Initialen wären wir damit eh nicht so gut gefahren in der heutigen Zeit :)
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