Was in der beruflichen Welt schon fast beiläufig geschieht, weil man durch seine Arbeit mit vielen Menschen in Kontakt kommt, das ist als Mama nicht selbstverständlich. Nicht für mich.
In meinem Bonner Freundeskreis bin ich eine Kuriosität mit meinen Kindern: Die Freunde sind Studenten und Single und haben keine "Mami"-Erfahrungen. Mit ihnen mache ich Studenten-Sachen, keine Mami-Sachen. Sollte ich mir nicht ein Mami-Netzwerk aufbauen? Für meine Töchter und für mich?
Nun könnte ich eine der Mütter werden, die keinen Kontakt zu anderen Eltern pflegt. Warum auch andere Eltern kennenlernen? Eltern... Das ist doch eine merkwürdige Spezies! Will man die überhaupt kennenlernen? Sind das nicht alles fast-40-jährige-ein Kind-Öko-Mütter, die mit ihren Freundinnen nebeneinander die 1000€-Buggys ausführen und mit ganzem Herzblut über Wolle-Seide-Bodys diskutieren? Deren Kinder schon Französisch in der KiTa lernen müssen, aber niemals Schokolade essen dürfen?
Ich hatte meine Vorurteile,
besonders nachdem wir den Geburtsvorbereitungskurs besucht hatten. Das Wochenende herrschte eine super Stimmung, aber die Eltern passten nicht zu uns. Einige haben die Emailliste abfotografiert, aber keiner meldete sich mehr bei uns, es beruhte wohl auf Gegenseitigkeit. Ich meine, zwei Männer waren schon 47 Jahre alt! Nicht wesentlich jünger als mein Vater und mir lag fast auf der Zunge zu sagen:
"Du könntest jetzt auch schon Opa werden."
Aber nein, es ist ja gar nichts schlimm daran, spät Eltern zu werden. Nur so passten unsere Ansichten nicht zusammen, will ich sagen. Mein Mann plante beispielsweise als einziger, nach der Geburt in Elternzeit zu gehen, die anderen redeten darüber, dass sie ihr Fußballmagazin mit in den Kreißsaal nehmen würden. "Und wie können sich die Papas einbringen?" Für sie bestand die Arbeit im Aufbauen des Wickeltischs. Das war´s erstmal, weiter gehts, sobald der Sohn Fußball spielen kann.
Networking...
Es lohnt sich trotz merkwürdiger Bekanntschaften hier und da, dran zu bleiben! Ich besuch(t)e mit meinen Mädchen viele Kurse: Pekip, Pikler, Kidix, Babymassage, Still-Café und eine Krabbelgruppe. Nicht gleichtzeitig, sonder über die 19 Monate verteilt. Besonders schön fanden wir es bei einem "Frühstück für Studierende mit Kind", wo die Eltern essen und die Kinder spielen, singen und basteln konnten.
Warum das Ganze?
Mit Ankunft des Babys steht man vor einem Berg von Fragen oder einem Berg von Antworten, die man nicht zuordnen kann. Ist doch so! Also liest man viel in Büchern oder im Internet oder probiert einfach aus, aber letztlich sind die Tipps anderer Eltern das Wertvollste! Was für ein Glück, wenn man Erfahrungen und Emotionen teilen kann! Wenn man verstanden wird!
Eine Mama sollte meiner Meinung nach unbedingt Emailadressen austauschen und andere auf Facebook adden, sobald sie nette Eltern gefunden hat.
Momentan sind wir auf Kindergartensuche und das was wir an Erfahrungen und Tipps anderer Eltern schon sammeln konnten, lässt sich gar nicht mit einer Internetrecherche vergleichen. Und gestern schickte mir ein Vater spontan dm-Coupons zu, die er nicht mehr braucht. Ich bespreche gerade, ob ich im nächsten Jahr mit meiner Kleinen einen Pikler-Kurs in der Familienbildungsstätte oder einen Pekip-Kurs im Hebammenladen machen möchte. Auf jeden Fall geht´s nächste Woche ins Kino: Eltern-Baby-Kino ("Das große Schreien")! Wer wüsste denn ohne Networking von so einer Veranstaltung? Ich nicht.
Was haltet ihr vom Networking? Habt ihr andere Mütter im Freundeskreis?
Wie, Eltern-Baby-Kino?? Da können Eltern mit Baby hingehen, oder wie? Und wo?
AntwortenLöschenJA, Networking als Mama ist toll und wichtig!
LG, Daniela (aus der Entbindungsstation)
Ach wie schön, dass du hier liest <3 <3 Guck mal hier: http://mutterfreunde.blogspot.de/2014/12/kino-das-groe-schreien.html Vielleicht kannst du ja mal mitkommen?
AntwortenLöschenMacht Freude, hier mitzulesen. :)
LöschenDas hab ich schon gelesen und mir den Link gespeichert. Daran habe ich nämlich auch gedacht. ;)